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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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wurde, dass der bereits erklungen war und sie jetzt nur schweres Atmen auf dem Anrufbeantworter hinterließ.
    „Oh, tut mir leid, Ryan. Ich bin’s, Imogen. Ich habe den Piepton nicht gehört.“ Himmel, was rede ich da für einen Unsinn, dachte sie, ehe sie hastig weitersprach. „Ich habe dich leider verpasst. Ich wollte mich gern verabschieden. Aber ich habe deine Karte bekommen und dein … dein Herz. Ryan, ich wünschte, wir könnten miteinander reden.“
    Sie flüsterte nur noch. „Ich wollte dir alles erklären. Du hast immer gesagt, es sei alles ganz einfach, und ich habe dir nicht geglaubt. Das liegt daran, dass ich Angst habe. Es ist schwer, das einzugestehen. Ich weiß nicht, wohin es führen soll und ob du wirklich dasselbe willst wie ich. Aber ich habe alles ganz falsch angepackt und dich weggestoßen. Und jetzt bist du fort, und womöglich ist es jetzt zu spät. Ich habe mich nämlich … wirklich … in dich ver…“
    Der neuerliche Piepton verkündete, dass das Band zu Ende war, und dann knackte es nur noch in der Leitung.
    Imogen ließ die Schultern hängen. Ihre Miene verriet ihre ganze Verzweiflung. Bestimmt hatte er sie bereits vergessen. Oder er würde zurückrufen und ihr schonend beibringen, dass sie nicht mehr als eine flüchtige Affäre für ihn war.
    In einer Mischung aus Wut und Hoffnungslosigkeit warf sie das Telefon in hohem Bogen über das Geländer. Mit einem Platschen versank es im Water of Leith.

10. KAPITEL
    „Komm mit, wir müssen zu einem Meeting.“ Shona schien es eilig zu haben.
    Imogen blickte von ihrem Bildschirm auf. Sie hatte nur auf die Zahlenkolonnen gestarrt, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Ständig stiegen ihr Tränen in die Augen. Es fehlte nicht viel, und sie hätte laut losgeheult.
    „Jetzt?“
    „Ja. Lass uns hinuntergehen.“
    Hinunter? In die Verkaufsräume? Imogen hatte nicht einmal die Energie, nach dem Grund zu fragen. Stumm folgte sie Shona die Treppen hinunter. Erst als sie das Erdgeschoss erreicht hatten und sich dem exklusiven Beautysalon zuwandten, warf sie ihrer Abteilungsleiterin einen fragenden Blick zu.
    „Das ist meine Weihnachtstradition“, erklärte Shona. „Ich mache das jedes Jahr und sehe keinen Grund, etwas daran zu ändern.“ Sie wandte sich an die Kosmetikerin. „Sie hatten den Termin doch eingetragen?“
    „Aber, Shona …“
    Shona brachte Imogen mit einer abwehrenden Geste zum Schweigen und schob sie vor sich her zu den weichen Stühlen vor den riesigen Spiegeln. „Eine halbe Stunde Abwesenheit wird die Buchhaltung nicht durcheinanderbringen. Wir haben beide in den letzten Wochen sehr hart gearbeitet. Sollte es irgendwelche Probleme mit Ryan geben, nehme ich das auf meine Kappe.“
    Gehorsam ließ Imogen sich nieder. Es war das erste Mal, dass sein Name erwähnt wurde, seit Shona ihr seine Karte gegeben hatte. Sie hatten beide das Thema sorgsam vermieden, und Imogen wollte auch jetzt nicht darüber sprechen. Stattdessen gab sie sich dem Luxus hin, von der Kosmetikerin verwöhnt zu werden. Shona musste den Termin schon vor Monaten vereinbart haben. Gewöhnlich war der Salon in diesen Tagen völlig ausgebucht.
    Als die Kosmetikerin zwanzig Minuten später mit ihr fertig war, hatte Imogen einen Entschluss gefasst. Sie musste das Unausweichliche akzeptieren. Sie würde Edinburgh verlassen müssen. Wohin sie auch blickte, ständig musste sie an Ryan denken. Der Gedanke, nicht mehr bei Mackenzie Forrest arbeiten zu können, war schmerzlich. In Ryans Nähe zu bleiben, wäre unerträglich.
    Stunden später trällerte sich ein Sopran durch „All I Want for Christmas“, und vor Imogen stand eine lange Schlange von Kunden, die ihre Last-Minute-Geschenke eingepackt haben wollten. Sie arbeitete schnell und konzentriert und war froh, sich damit ablenken zu können.
    Sie wünschte, der Tag würde nicht enden. Wenn das Geschäft schloss, würde sie nach Hause gehen und sich der Realität eines einsamen Weihnachtsfestes stellen müssen. So faltete sie Geschenkpapier und band Schleifen und lächelte angestrengt, wenn sie das fertige Päckchen übergab. Sie warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr. Eine Stunde noch. Das Lächeln fiel ihr immer schwerer.
    „Entschuldigen Sie bitte.“
    Sie schrak auf, plötzlich alarmiert. Hatte sie gerade richtig gehört? Ryan?
    Sie sah, wie er sich an der Schlange der Wartenden vorbei zu ihr vordrängte. Es war eigenartig, wie plötzlich die Musik leiser zu werden schien und alle Bewegungen um sie herum sich

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