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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Jahrzehnte liebevoll restauriert und erweitert worden war. Umgeben von einem Gelände, in dem es herrlich malerisch wirkte. Verschiedene Haus- und Gartenzeitschriften hatten bereits Artikel darüber veröffentlicht.
    Den breitkrempigen Strohhut zwischen dem hohen blauen Rittersporn am Ende eines der Blumenbeete erkannte Jill sofort. Sie war beruhigt. Wenn man im Garten arbeitete, konnte einem vermutlich nicht allzu viel fehlen.
    „Tante Faith!“
    Sie lief den Ziegelpfad entlang, der an dem makellos gepflegten Rasen vorbeiführte. Obwohl Faith Metcalf sie vermutlich noch nicht hörte, wollte Jill sie nicht erschrecken. Immerhin war sie dreiundneunzig.
    Als Jill einem Rasensprenger neben einem meterhohen Margaritenbusch ausweichen musste, lachte sie vor sich hin. Ihre Großtante war so leicht durch nichts zu erschrecken. Im Gegenteil. Und wie schaffte sie es bloß, immer so tadellos auszusehen? Ihre hellen Gartenhandschuhe wirkten ebenso sauber wie ihre gestärkte weiße Leinenhose. Faith schnitt gerade weiße Lilien, die sie sorgfältig in einen flachen Weidenkorb legte.
    „Hallo, Tantchen.“
    „Jillian! Was für eine nette Überraschung.“ Faith hielt ihr die Wange zum Kuss hin. „Wieso hältst du nicht die Sprechstunde ab?“
    „Die hat Dad übernommen. Ich wurde zu einem Unfall gerufen.“
    „Oje! Es ist hoffentlich niemand schwer verletzt?“
    „Nicht allzu schlimm. Ich bin gerade auf dem Rückweg zum Krankenhaus mit ihm. Er muss genäht werden.“
    „Und dann kommst du her, um mir einen Besuch abzustatten?“, meinte Faith tadelnd.
    „Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht“, sagte Jill in entschuldigendem Tonfall.
    „Natürlich. Warum sollte es mir nicht gut gehen?“
    „Aber Mum ist doch bei dir, oder?“
    Seufzend hob Faith ihren Korb hoch. Der intensive Duft der herrlichen Blüten stieg Jill in die Nase. Ein typischer Weihnachtsgeruch. Wahrscheinlich waren diese Lilien für eines der großartigen Blumenarrangements ihrer Tante bestimmt, mit denen die Kirche oder vielleicht auch der Eingangsraum des Krankenhauses geschmückt wurden.
    „Sie ist im Pavillon“, bestätigte Faith. „Um ausnahmsweise mal ein bisschen Zeit für sich zu haben. Ich mache uns gleich einen kleinen Lunch zurecht.“
    „Dann sag ich ihr nur schnell mal Hallo.“ Jill hatte ein ungutes Gefühl. Seit wann versteckte sich ihre Mutter, um Zeit für sich zu haben?
    „Hast du nicht gesagt, dass dein Patient ins Krankenhaus muss?“
    „Im Moment geht es ihm ganz gut. Ich habe im Schatten geparkt, und ich beeil mich auch.“
    Jack hatte den Eindruck, in ein Paralleluniversum geraten zu sein. Voller Sonnenschein, Vogelgesang und fröhlichen Menschen.
    Bis auf Bruce, den Schaffarmer, aber das war verständlich, da Jack selbst auch nicht gerade sonderlich freundlich reagiert hatte, als er kopfüber irgendwo mitten im Niemandsland hing.
    Ein toller Start in ein neues Leben. Die Reise, auf der er nicht nur sich selbst wiederfinden wollte, sondern auch etwas, das seinem Leben wirkliche Bedeutung geben konnte.
    Von wegen.
    Der stinkende Hund hatte sich dankenswerterweise auf dem Fahrersitz zusammengerollt, der vermutlich noch warm war von der fröhlichen Ärztin.
    Eine Frau, die mit ihren glänzenden blonden Locken, den blauen Augen und dem strahlenden Lächeln aussah wie ein Weihnachtsengel. Viel zu glücklich. Und viel zu sicher, was ihre Zukunft betraf. Etwas, worin Jack gründlich versagt hatte.
    Nachdem eine weitere Welle von Schmerz und Übelkeit nachgelassen hatte, blickte er hinaus. Die junge Ärztin ging neben einer wesentlich älteren Frau her, die einen Blumenkorb trug. Alles hier wirkte viel zu perfekt, um wahr zu sein. Jack schaute durch ein schmiedeeisernes Gittertor auf ein Haus aus grob behauenem Stein, umgeben von einem erstaunlich farbenprächtigen Garten. Ein Bild wie auf einer Postkarte.
    Nun ja, vielleicht sollte er dann auch ein Foto davon machen. Schließlich war er ja jetzt Fotograf, oder?
    Hinter dem Haus erstreckte sich noch eine Rasenfläche. Am anderen Ende floss ein Bach an schönen Trauerweiden vorbei, unter deren anmutigen Zweigen ein runder Gitterpavillon stand. Eine Frau erhob sich von dem Korbstuhl im schattigen Inneren des Pavillons.
    Sie war etwa genauso groß wie Jill mit ihren knappen eins sechzig, aber nicht so schlank, sondern eher rundlich. Die Augen ihrer Mutter waren rot und geschwollen und ihr Gesicht fleckig.
    Jill erschrak. „Mum! Du siehst schrecklich aus! Stimmt was

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