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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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war höchste Zeit, ihn ins Krankenhaus zu bringen und die Wunde richtig zu versorgen.
    „Sie machen Fotos von meinem Haus“, bemerkte Faith streng. „Warum?“
    „Es ist ein außergewöhnlich schönes Haus“, erwiderte Jack. „Ich habe so etwas noch nie gesehen.“
    Faith war jedoch nur teilweise besänftigt. „Was haben Sie mit diesen Fotos vor?“
    „Nichts.“ Er verstaute die Kamera wieder in der Tasche. „Aber ich freue mich sicher, wenn ich mir die Bilder später ansehe. Wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen gerne ein paar Abzüge.“
    „Hm“, meinte sie misstrauisch. „Was fotografieren Sie denn normalerweise, Mr Sinclair?“
    Ein schwaches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er dem stählernen Blick der alten Dame begegnete. „Ich wollte eine Serie über Weihnachten machen. Schauen, ob ich etwas Einzigartiges finde, etwas typisch Neuseeländisches. Ich würde gerne dokumentieren, was an Weihnachten hier besonders ist.“
    „Jack war auf dem Weg nach Wanaka“, warf Jill ein. „Aber sein Flugzeug ist abgestürzt.“
    „Es ist nicht abgestürzt“, entgegnete er. „Ich wollte eine kontrollierte Notlandung durchführen …“
    „Und dann sind Sie abgestürzt“, betonte Jill.
    „Hmm.“ Nachdenklich betrachtete ihn Faith. „Sie sehen ein bisschen blass aus, Mr Sinclair. Ich denke, Sie sollten möglichst schnell ins Krankenhaus, damit Jillian Sie behandeln kann.“
    Obwohl Hope sich tapfer beherrschte, zitterten ihre Lippen leicht. „Und die Kinder, Jilly. Bitte sag Margaret, es tut mir schrecklich leid.“
    Faith hakte sich bei ihr unter und wandte sich vom Tor ab. „Jillian ist durchaus imstande, alles zu regeln. Und wir beide trinken jetzt erst mal eine schöne Tasse Tee.“
    Als sie wieder in den Jeep einstiegen, räumte Bella nur widerstrebend ihren Platz.
    „Es ist nicht mehr weit.“ Jill versuchte, einen fröhlichen Ton anzuschlagen, was ihr allerdings nicht leichtfiel, nachdem sie gerade schockiert festgestellt hatte, dass ihre Eltern nicht glücklich miteinander waren. „Ich muss mich dafür entschuldigen.“
    „Wieso?“
    „Weil es nicht sehr professionell ist, jemanden zu besuchen, wenn ich sozusagen einen Krankentransport mache. Bei uns gibt es gerade eine kleine Familienkrise.“
    Jack brummte. „Ihre Mutter sah jedenfalls nicht sehr glücklich aus.“
    „Nein.“ Einen Moment lang überlegte sie, ob sie ihm alles erzählen sollte. Aber er schien seine eigenen Probleme zu haben und hatte wahrscheinlich kein Interesse daran, sich auch noch ihre anzuhören.
    Doch schließlich brach er das Schweigen. „Und warum ist sie nicht glücklich?“
    „Die Situation ist etwas angespannt“, antwortete Jill vorsichtig. „Die Praxis hier ist für einen sehr großen Bezirk mit etwa dreitausend Leuten zuständig. In den Sommerferien steigt diese Zahl noch erheblich an. Eigentlich müssten hier mindestens zwei Ärzte arbeiten, aber der letzte Vertretungsarzt ist vor sechs Monaten gegangen, und Dad hat seitdem allein gearbeitet. Er ist fünfundsechzig und sollte allmählich an seinen Ruhestand denken. Aber solange er keinen Nachfolger hat, geht das nicht. Und es wird nicht einfach sein, jemanden zu finden. Eine so große Praxis ohne jede Ablösung nach Feierabend ist schlimm genug. Und dazu muss auch noch das Krankenhaus betreut werden.“
    „Wie groß ist es?“
    „Ganz klein. Früher hatte es dreißig Betten und die Ausstattung für kleinere chirurgische Eingriffe. Inzwischen wurde es heruntergestuft. Doch es gibt immer ein paar ältere Patienten, Wöchnerinnen oder Patienten, die sich von einer Erkrankung erholen. Die Leute hier sind fest entschlossen, diese medizinische Versorgung zu erhalten. Ich glaube, Dad ist erschöpft und überarbeitet und hat sich mit meiner Mutter gestritten. Das macht mir ein bisschen Sorgen. Damit hatte ich nicht gerechnet, als ich zu einem schönen Familien-Weihnachten nach Hause gekommen bin.“
    „Und jetzt müssen Sie für Ihre Geschwister alles wieder in Ordnung bringen?“
    „Ich habe keine Geschwister.“
    „Ihre Mutter sagte doch etwas von Kindern, und Sie sollen Margaret ausrichten, dass es ihr leid tut.“
    „Ach so. Margaret ist eine Sozialarbeiterin aus Invercargill“, erklärte Jill. „Die Kinder sind vermutlich Pflegefälle. Mum nimmt schon seit ewigen Zeiten Pflegekinder auf.“
    „Sie waren ein Pflegekind?“, fragte Jack verblüfft.
    „Nein. Ich sollte das Erste von einem halben Dutzend werden, aber das passierte eben nicht.

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