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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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bin bloß ein bisschen zu schnell die Treppe hochgelaufen.“ Er nahm die Nadel und meinte lächelnd zu Betty: „Das wird dir mehr wehtun als mir.“
    „Ach was.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Du könntest doch keiner Fliege was zuleide tun.“
    „Du hast wirklich Übung“, stellte Jill wenig später fest. „Viele Hausärzte hätten sicher Schwierigkeiten mit solchen Venen wie die von Betty.“
    „Das ist wohl einer der Vorteile, wenn man als Landarzt vor lauter Arbeit nicht weiß, wo einem der Kopf steht.“ Er reichte Angela die vollen Röhrchen. „Man hat gar keine Chance, aus der Übung zu kommen. So, und jetzt noch ein Pflaster drauf.“
    Noch immer schien er atemlos zu sein. Prüfend sah Jill ihn an. „Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du siehst ziemlich blass aus.“
    „Jillian, mach nicht so ein Theater. Du bist genauso schlimm wie deine Mutter.“ Jim lächelte Betty zum Abschied zu. „Bis später dann, wenn der Chor singt.“
    Auf dem Weg zur Tür sah er seine Tochter missbilligend an. „Schau mich nicht so an. Mit mir ist alles in Ordnung.“
    Aber das schien ganz und gar nicht zu stimmen. Er war grau im Gesicht, seine Atmung ging zu schnell, und ihm standen Schweißtropfen auf der Stirn. Jill, die ihm folgte, wechselte einen beunruhigten Blick mit Angela.
    Doch auf sie würde er ohnehin nicht hören. Sie wünschte, Andrew, der letzte Vertretungsarzt, wäre noch hier. Resigniert zuckte sie die Achseln, und Angela fühlte sich offenbar ebenso hilflos.
    Jim war inzwischen am Schreibtisch, wo Jack gerade seine Kamera einpackte. Während Jim seine Eintragungen in Bettys Krankenblatt vornahm und sich dabei das Kinn rieb, musterte Jack ihn aufmerksam.
    „Was ist mit Ihrem Kiefer?“, erkundigte er sich.
    „Ein bisschen Zahnschmerzen“, brummte Jim. „Fangen Sie jetzt nicht auch noch an.“
    „Schmerzen in der Brust?“
    Jill blieb neben ihrem Vater stehen. Woher wusste Jack, dass Zahnschmerzen ein Zeichen für Herzprobleme sein konnten?
    „Nein“, erklärte Jim.
    „Aber Sie sind kurzatmig.“ Jack betrachtete ihn durchdringend. „Haben Sie so was schon mal gehabt?“
    „Ich bin einfach nur zu schnell die Treppe rauf. Es geht schon wieder. Ich setz mich einfach mal kurz hin.“
    Stumm zog Jill den Schreibtischstuhl hervor. Ihr Vater ließ sich darauf fallen und nahm etwas aus seiner Hemdtasche.
    „Oh, mein Gott!“, rief sie. „Was ist das denn?“
    „Nitrospray“, antwortete Jack. „Jim, Sie haben Angina pectoris, richtig?“
    „Ich weiß, was das ist“, entgegnete Jill aufgebracht. „Ich will nur wissen, warum Dad es bei sich trägt.“ Böse funkelte sie Jack an. „Und woher kennst du das überhaupt?“
    Doch er hatte seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf Jim gerichtet. „Waren Sie schon bei einem Kardiologen?“, fragte er.
    Jim verneinte. „Brauche ich nicht.“ Er wollte sich das Spray in den Mund sprühen.
    „Warten Sie.“ Jack nahm sein Handgelenk. „Bei niedrigem Blutdruck wäre Nitrospray nicht ratsam.“ Gleich darauf nickte er. „Okay, Ihr Puls ist in Ordnung. Sie können sprayen. Nehmen Sie Aspirin?“
    „Wenn ich dran denke.“ Mit finsterer Miene meinte Jim: „Sie sind Arzt, oder?“
    „Jetzt nicht mehr. Aber ich kann Ihnen sagen, was Sie jetzt tun sollen. Und auf mich hören Sie vielleicht eher als auf Ihre Tochter.“
    Jill war fassungslos über diese Neuigkeit. „Man hört nicht einfach auf, Arzt zu sein. Oder wurde dir die Zulassung entzogen?“ Sie legte Jim die Hand auf die Schulter. „Dann bin ich nämlich nicht sicher, ob du meinem Vater einen Rat geben solltest. Ich kümmere mich schon um ihn.“
    „Mir wurde die Zulassung nicht entzogen“, erwiderte Jack leise. „Gibt es hier ein EKG und vielleicht ein Bluttestgerät?“
    Jim, der zwei Sprühstöße unter die Zunge genommen hatte, lehnte sich mit geschlossenen Augen auf dem Stuhl zurück. „Es wird schon besser.“
    „Trotzdem muss ein EKG gemacht werden, und ein Bluttest“, erklärte Jill sehr bestimmt.
    „Vergiss nicht das Aspirin“, ergänzte Jack. „Wo ist das EKG-Gerät?“
    „Unten in der Ambulanz.“
    Er sah Angela an. „Haben Sie einen Rollstuhl für uns?“
    „Ich lass mich doch nicht in einem verdammten Rollstuhl fahren“, protestierte Jim.
    „Sie können sich auch hier ins Bett legen“, schlug Jack ruhig vor. „Dann holen wir das Gerät eben her.“
    Als Jim aufschaute, lachte Enid Hinkley ihn mit ihrem zahnlosen Mund an. „Na gut. Ich nehme den

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