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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Rollstuhl.“
    Jill wollte den Rollstuhl selbst schieben. Sie zuckte jedoch schmerzlich zusammen, sobald sie Druck auf die verletzte Hand ausübte, und der Rollstuhl drehte sich im Kreis.
    „Lass mich das machen“, meinte Jack.
    „Ich schaff das schon.“ Die Zähne zusammengebissen, schob sie ihren Vater weiter. Sie war wütend. Sogar sehr wütend.
    „Ich kann dir doch helfen“, beharrte Jack.
    „Ich krieg das hin“, fauchte sie.
    „Und was ist mit dem EKG?“, fragte er. „Kannst du alle Kabel mit einer Hand anschließen? Glaubst du, du kannst deinem Vater besser Blut abnehmen als Betty?“
    Jill schwieg. Sie kochte vor Wut. Wenn sie jetzt etwas sagte, wäre sie vermutlich genauso ungnädig wie ihr Vater, wenn es darum ging, Hilfe anzunehmen. Obwohl sie genau wusste, dass Jacks Hilfe notwendig war.
    Als sie durch das Wartezimmer kamen, waren bereits neue Patienten dort. Erstaunt blickten sie das seltsame Trio an, ehe sie sich an Jack wandten. „Sind Sie der Arzt hier?“
    „Nein, ich“, erwiderte Jill. „Ich werde mich um Sie kümmern, sobald ich kann.“ Sie versuchte, Muriel aufmunternd zuzulächeln, die Jim erschrocken anstarrte.
    Zur großen Erleichterung aller zeigte sein EKG keinerlei Hinweise auf einen Herzinfarkt.
    „Wenn Sie einen Anfall von Angina pectoris hatten, scheint sich der aufgelöst zu haben“, stellte Jack fest.
    Sofort schob Jim seine Sauerstoffmaske beiseite. „Dann brauche ich das hier nicht. Hab ich mir schon gedacht.“ Er setzte sich auf. „Das Spray reicht.“
    „Sie müssen sich dringend kardiologisch untersuchen lassen“, entgegnete Jack.
    „Vielleicht. Wenn es schlimmer wird.“
    „Nein, Dad“, sagte Jill. „So schnell wie möglich. Ich vereinbare einen Termin für dich.“
    „Ich kann nicht“, widersprach er störrisch. „Dafür müsste ich mindestens ein bis zwei Tage freinehmen. Das mache ich, wenn ich einen neuen Vertretungsarzt habe.“
    „Ich bin deine Vertretung“, erinnerte ihn Jill.
    „Vorübergehend.“
    „Lang genug. Ich bin noch ein paar Wochen hier. Es dürfte kein Problem sein, in dieser Zeit einen Termin zu bekommen.“
    Jack nickte. „Wie sind Ihre Cholesterinwerte?“ Nachdem er Jims Ausdruck sah, meinte er belustigt: „Sie haben keine Ahnung, stimmt’s? Ärzte sind wirklich die allerschlimmsten Patienten. Gibt es in Ihrer Familie noch andere Fälle von Herzerkrankungen?“
    „Wie lang geht das schon so?“, warf Jill ein. „Und warum hast du nichts gesagt?“
    „Es ist keine große Sache.“ Seufzend tätschelte Jim ihr die gesunde Hand. „Entschuldige, Schatz. Okay, ich hatte hier und da mal eine kleine Unpässlichkeit, und das Nitrospray hilft. Also ging ich davon aus, dass es Angina pectoris ist. Aber es scheint stabil zu sein. Es wird immer von denselben Ursachen ausgelöst. Durch Ruhe und Medikamente wird es besser, und sonst habe ich keine weiteren Symptome. Ich bin also sicher, dass ich noch keinen Infarkt hatte.“
    „Du warst kurzatmig, grau im Gesicht und hattest Schweiß auf der Stirn“, wandte sie ein.
    „Es ist heiß heute, und ich habe noch nichts gegessen. Jetzt fühle ich mich wieder gut. Keine Schmerzen, keine Kurzatmigkeit“, erklärte er.
    Jill war nicht überzeugt. „Du musst dich ausruhen. Ich will, dass du hier an den Monitor angeschlossen bleibst.“
    „Nein. Da draußen warten Patienten.“
    Jack schaute zwischen Vater und Tochter hin und her. „Ich denke, das wäre eine gute Idee“, sagte er zu Jim. „Zumindest für ein bis zwei Stunden. Ich habe das Gefühl, Ihre Tochter kann ebenso stur sein wie Sie.“
    Jim musste lachen, und endlich entspannten sich seine Züge etwas. „Noch viel sturer, glauben Sie mir.“
    „Wenn nötig, springe ich gerne ein“, meinte Jack. „Meine Approbation ist gültig. Ich hab sie in der Brieftasche, wenn Sie sie sehen wollen?“
    „Ich vertraue Ihnen“, antwortete Jim. „Sie scheinen zu wissen, was Sie tun. Und Sie haben recht. Der Streit mit Jill würde sich nicht lohnen. Also werde ich brav sein und hier liegen bleiben. Aber nur bis zum Weihnachtssingen. Das möchte ich auf keinen Fall verpassen.“
    „Weiß Mum, dass du Herzprobleme hast?“, fragte Jill.
    „Nein, und du wirst ihr auch nichts sagen.“
    Verärgert presste sie die Lippen zusammen.
    „Seit Jahren liegt sie mir schon in den Ohren, dass ich zu viel arbeite. Das hier würde ihr einen Grund liefern, um mich in den Ruhestand zu zwingen. Und du weißt, dass ich die Arbeit nicht aufgeben kann.“ In

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