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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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war dicker als Wasser … selbst wenn es schlechtes Blut war.
    Imogen Hall. Gewöhnlich gut mit Zahlen. Gewöhnlich bezaubernd aussehend. Ryan versuchte, seine Gedanken zu zügeln, doch immer wieder tauchte das Bild eines scharlachroten BHs und eines wohlgeformten, darin verborgenen Busens vor seinem inneren Auge auf.
    Das war nicht gut. Nicht während seiner ersten Begegnung mit seinen neuen Angestellten, von denen sie eine war. Seine Aufmerksamkeit musste allen gelten. Mackenzie Forrest war eine ehrenwerte Edinburgher Einrichtung. Loyale Kunden, loyale Mitarbeiter. Das Haus war von den Mackenzies gegründet worden, und nun hatte es seine Familie übernommen. Nicht alle waren glücklich damit, dass das Traditionshaus in fremde Hände übergegangen war. Das war ihm sehr bewusst.
    „Der Taylor-Konzern wird von der Familie geführt“, beantwortete er die besorgte Frage eines Mitarbeiters. „Wir sind keine Heuschrecken, die über ein gesundes Unternehmen herfallen und es wegwerfen, wenn es ausgesaugt ist.“ Er bemerkte, dass sich Imogens Miene abschätzig verzog. Warum war sie so abwehrend? Zweifelte sie an seinen ehrlichen Absichten oder war es übertriebener Lokalpatriotismus, der nicht ertrug, dass eine schottische Institution von Amerikanern übernommen wurde? Dabei hatte sie nicht einmal mit schottischem Akzent gesprochen.
    Er fuhr in seinem Gespräch fort, aber sein Puls hatte sich beschleunigt. Es war ein Jammer, dass sie zu den Angestellten gehörte. Jetzt bedauerte er die Bemerkung, die er im Fahrstuhl über die Farbe ihrer Unterwäsche gemacht hatte. Hätte er gewusst, dass sie zur Firma gehörte, dann hätte er sich eine solche Anzüglichkeit verkniffen.
    Es hatte Ryan Jahre harter Arbeit gekostet, sich den Respekt nicht nur seiner Familie, sondern auch Außenstehender zu verdienen. Ein Mitglied der Taylor-Familie zu sein, war sehr angenehm, brachte aber auch Nachteile mit sich. Viele Menschen hatten eine falsche Vorstellung von einem „Kronprinzen“. Deshalb hatte er früh das Familienunternehmen verlassen und sich seine Sporen in Europa verdient. Aber nun hatten ihn seine Geschwister um Hilfe gebeten. Sie wussten so gut wie er selbst, dass er für die hier anstehende Aufgabe mehr als qualifiziert war. Sie brauchten seinen Sachverstand, und ihm passte es gut in die Karriereplanung. Doch nun drohte er den Start seiner Mission schon am ersten Tag durch den unüberlegten Umgang mit einer seiner neuen Angestellten zu verpatzen.
    Er hatte nicht die Absicht, sich einen Ruf als Schürzenjäger zu erwerben. Seine kleinen Abenteuer hatte er stets von seiner Arbeit getrennt. Auch außerhalb seines Berufs begegnete er genügend Frauen. Sie aber wirklich kennenzulernen, war schon schwieriger. Die meisten ließen sich von der Aura der Taylors blenden und sahen ihn nicht als Person. Deshalb lieber kleine Abenteuer, keine Beziehungen. Bisher war er damit gut gefahren.
    Also musste er sich auf seine Arbeit konzentrieren und seine lüsternen Gedanken im Zaum halten. Die Aufgabe, Mackenzie Forrest umzustrukturieren und in die Gewinnzone zurückzubringen, war schwer genug. Doch trotz aller guten Vorsätze wurde seine Aufmerksamkeit immer wieder abgelenkt. Die Farbe ihrer Augen wurde vom tiefen Grün ihrer Bluse noch betont. Das weiche Gewebe ließ die Kurven ihres Körpers erahnen. Er konnte sie förmlich vor sich sehen, wie sie in ihrer scharlachroten Unterwäsche vor ihm lag, die Augen halb hinter den Lidern verborgen, die weichen Lippen zu einem Lächeln verzogen. Ein Lächeln wie jenes, das sie ihm beim Verlassen des Fahrstuhls geschenkt hatte … plötzlich so selbstbewusst, plötzlich so keck und so verführerisch.
    Unwillkürlich schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Er würde hart arbeiten müssen. Sehr, sehr hart.
    Imogen wollte die Sitzung so schnell wie möglich verlassen. Es war unerträglich. Sogar Shona, seit mehr als dreißig Jahren Mr Macs rechte Hand, himmelte Ryan an. Eine halbe Stunde in der Gesellschaft dieses Kerls schien die hartnäckigsten Zweifler zu überzeugen. Aber sie brauchte sich nicht zu wundern. Bei ihr selbst hatte es keine Sekunde gedauert, bis sie sich ihm fast vor die Füße geworfen hatte. Doch sie würde sich nicht anbiedern. Nichts Persönliches, nur rein beruflicher Kontakt. Nicht, nachdem sie ihn fast nackt gesehen hatte.
    Wieder wurde ihr bei der Erinnerung an dieses Bild unvermittelt heiß. Verärgert riss sie sich zusammen. Er war viel zu jung für diese

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