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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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endlich einem Menschen von seiner eigenen Kindheit erzählt hatte. Auf einmal fühlte er sich wieder lebendig.
    Nicht alles war dabei positiv. Im Gegenteil. Jack hatte sich an Dinge erinnert, von denen er sich geschworen hatte, sie für alle Zeiten hinter sich zu lassen. Nur um sie einem Neunjährigen zu erzählen, der ihn angeschaut hatte, als wäre er ein Held.
    Ganz anders als der zutiefst enttäuschte Blick von Jill.
    Aber vielleicht war es ja auch seine eigene Schuld, wenn niemand sich die Mühe machte, ihn wirklich kennenzulernen. Wie sollten andere ihn verstehen, wenn er sein Innerstes so fest verschlossen hielt? Noch nie hatte Jack sich einem anderen Menschen offen gezeigt. Sein ganzes Leben lang hatte er sich versteckt, aus Angst, zurückgewiesen zu werden. Jede Beziehung war deshalb in die Brüche gegangen, weil er niemanden an sich herangelassen hatte. Aus Selbstschutz.
    Derjenige, der im Moment am meisten über ihn wusste, schlief jetzt oben bei seinen Geschwistern.
    Jarred war absolut verblüfft gewesen über Jacks Geschichte. Erst konnte er es gar nicht glauben, und dann war er schwer beeindruckt gewesen. Sie hatte dem Jungen Mut gemacht, sich seiner eigenen Zukunft zu stellen. Das hatte Jack daran erkannt, wie Jarred die schmalen Schultern gestrafft und ihn mit einem Blick voller Staunen und Dankbarkeit angesehen hatte. Sogar Liebe.
    Jack hatte versprochen, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Er hatte vor, Jarred sein Handy zu Weihnachten zu schenken. Dann würde er sich ein neues besorgen, und so konnten sie miteinander kommunizieren. Jack wollte auch die Kosten für Jarreds Telefon übernehmen, sodass der Junge ihn jederzeit erreichen konnte. So lange, wie er einen Mentor brauchte. Eine Bezugsperson, die nicht einfach wieder aus seinem Leben verschwand.
    Der Gedanke daran, was dieses Geschenk symbolisierte, vermittelte Jack ein gutes Gefühl. Er ging hinein, durch die dunklen Korridore des alten Krankenhausgebäudes. Die Treppe hinauf und an den Patientenzimmern vorbei zu dem Apartment über der Küche.
    Da jagte ihm eine große schattenhafte Gestalt, die an der Wand lehnte, einen gehörigen Schrecken ein.
    „Was zum Teufel …?“
    Die Leute hier waren einfach viel zu vertrauensselig. Keine abgeschlossenen Türen, kein Sicherheitspersonal, das einen vor Gaunern schützen konnte.
    Doch es war kein Gauner, sondern Elise. Im blassen Mondlicht wirkte sie elend.
    „Was ist los, Elise?“
    „Ich hab Bauchschmerzen. Wahrscheinlich von den Früchtepasteten, die ich heute Abend gegessen habe. Ich war gerade auf der Toilette, aber es wird nicht besser.“
    Jack nahm ihr Handgelenk. Ihr Puls raste. „Wo tut es denn genau weh?“
    „Überall.“
    „Ist der Schmerz ständig da, oder kommt und geht er?“
    „Er ist ständig da, aber manchmal ist er stärker und dann wieder schwächer.“
    „Ist es ein scharfer oder dumpfer Schmerz? Kam er ganz plötzlich?“, fragte er weiter.
    „Er ist einfach immer schlimmer geworden, wie ein Krampf.“
    „Hast du das schon mal gehabt?“
    „Nein“, antwortete Elise.
    „Fühlst du dich sonst noch irgendwie unwohl? Musstest du dich übergeben?“
    „Nein, es ist bloß mein Bauch.“
    Ihre Haut fühlte sich feucht an, und ihre Atmung ging schnell und flach. „Ich nehme dich mit nach unten, um dich zu untersuchen“, sagte Jack.
    „Aber …“
    „Es ist okay, ich bin Arzt.“
    „Aber ich kann die Kinder nicht allein lassen.“
    „Ich wecke Hope auf und sag ihr, was los ist.“
    Innerhalb von zwei Minuten kam er wieder zurück. „Alles klar. Meinst du, du kannst laufen?“
    Elise nickte. „Jetzt ist es gerade nicht so schlimm.“
    Auf halber Treppe musste sie sich jedoch setzen. Vor Schmerzen gekrümmt, stöhnte sie. Als sie endlich die Praxis erreichten und Jack das Licht anschaltete, war er sehr besorgt.
    Er hätte Jim rufen können. Doch dieser schlief hoffentlich tief und fest, um sich zu erholen. Jill wollte Jack auch nicht anrufen. Sie war bei ihrer besten Freundin, die gerade ein Kind verloren hatte.
    Elise zögerte, als sie sich auf die Liege legen sollte. „Es tut weh.“
    „Ich weiß.“ Mit dem Arm stützte Jack sie. Dabei berührte er ihren Bauch, der sich trommelhart anfühlte.
    Sobald sie flach auf der Liege lag, fühlte er sich jedoch nicht mehr hart an, sondern irgendwie seltsam.
    „Elise?“ Jack atmete tief durch. „Könnte es sein, dass du schwanger bist?“
    Sie schwieg und wich seinem Blick aus.
    „Wie weit bist du?“
    „Ich weiß

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