Julia Extra Band 372
Jemand, den ich lieben kann, und der mich auch liebt.“
Jim räusperte sich und blinzelte gerührt.
„Ich weiß, es wird nicht leicht“, sagte sie. „Aber ich kann es schaffen. Einen Job habe ich ja schon. Das heißt, wenn Sie mich noch eine Weile behalten.“
„Ich werde sehen, was sich machen lässt.“ Jim schwieg einen Moment. „Ich habe gehört, du möchtest dem kleinen Mäuschen einen weihnachtlichen Namen geben.“
Jill bekam feuchte Augen, und auch die Augen ihrer Mutter glänzten verräterisch.
„Mary ist langweilig“, antwortete Elise. „Und Ivy oder Joy mag ich nicht. Angel ist zu kitschig. Holly ist schön, aber davon gibt es schon zu viele.“
„Wie wäre es mit Carol?“, schlug er vor.
„Wie ein Christmas Carol, ein Weihnachtslied? Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“ Elise drückte ihrem Baby einen sanften Kuss auf das kleine Köpfchen. „Das gefällt mir. Lieder sind immer fröhlich.“
Jim lächelte. „Dann muss ich jetzt mal an die Arbeit. Wir sehen uns später beim Dinner.“
Den traurigen Blick, mit dem Hope ihm nachschaute, schien er nicht zu bemerken. Jill seufzte. So wie es aussah, würde das ein bittersüßes Weihnachten werden. Aber man musste eben das Beste daraus machen.
Jill hatte von Maisie gerade einen Eimer voller frischer Erbsenschoten zum Schälen bekommen, da wurde sie zum Campingplatz gerufen.
Freudig wandte sie sich an Jack. „Hurra! Ich hatte schon überlegt, wann ich mit dir heute zum Campingplatz fahren könnte. Hol deine Kamera und komm mit. Ohne Bilder von den Campern wäre es kein richtiger Ballochburn-Kalender.“
„Es klingt nicht allzu ernst“, sagte sie kurz darauf, als sie die Hecktür des Jeeps aufhielt, damit Bella hineinspringen konnte. „Jemand hat sich in der Küche die Hand verbrannt. Er hält sie unter kaltes Wasser, bis wir da sind.“
Noch immer vermied sie es, ihn länger als eine Sekunde anzusehen, wie Jack entmutigt feststellte. Jetzt waren sie zum ersten Mal seit dem Kuss in der Nacht allein, und Jill redete die ganze Zeit über etwas anderes.
Sie erzählte von dem einzigartigen Weihnachtsgefühl auf dem Campingplatz. Dass viele Familien Jahr für Jahr wiederkamen, weil es ihnen so gut gefiel. Und dass Leute jetzt ihre Kinder mitbrachten, die die Wohnwagen oder Campingplätze ihrer Großeltern nutzten.
Versuchte sie, das Thema zu umgehen, weil es ihr unangenehm war? Zum Glück hatte Jack es letzte Nacht geschafft, sich zu beherrschen, damit aus dem Kuss nicht noch mehr wurde.
Obwohl er sich danach gesehnt hatte.
Nach dem Geschmack und dem Duft dieser Frau. Sobald ihre Lippen sich berührten, hatte er sich wie in einer anderen Welt gefühlt. Voller ungeheurer Erregung, Lust und Wärme. Jack hatte sich vollkommen akzeptiert gefühlt. Sogar nachdem sie sein dunkles Geheimnis kannte, hatte Jill ihn nicht zurückgewiesen.
Stattdessen hatte sie ihm die Antwort gegeben, nach der er gesucht hatte.
Eigentlich war es ganz einfach. Sein emotionales Konto war hoffnungslos leer, und er musste es irgendwie wieder auffüllen.
Jill war der großzügigste Mensch, den er je getroffen hatte. Sie gab jedem etwas, ohne Fragen zu stellen. Auch wenn sie keine Gegenleistung erwartete, schien sie doch immer genug zu bekommen, um ihr eigenes Konto im Plus zu halten.
Bestimmt würde sie ihm das geben, was er sich wünschte, wenn er sie darum bat. Aber das wollte er nicht. Nicht ohne ihr seinerseits etwas ebenso Wertvolles zu schenken.
Jack hörte Jills munterem Geplauder zu, und es dauerte nicht lange, bis sie den Campingplatz im Tal unten am Fluss erreicht hatten.
Nicht lange genug, um Jack davon zu überzeugen, dass er irgendetwas von Wert besaß, was er Jill schenken könnte.
Der Verwalter des Campingplatzes kam ihnen bis zum Jeep entgegen und zeigte Jill den Weg zu einem gemauerten Gebäude, das auf der einen Seite die Duschen und auf der anderen Seite die Küche beherbergte.
„Ist es in Ordnung, wenn Jack herumläuft und ein paar Fotos macht?“, fragte sie.
„Klar. Ist das für den Kalender, von dem ich gestern im Pub gehört habe?“, meinte der Mann.
„Ja“, bestätigte Jack. „Ich habe gehört, ohne den Campingplatz würde dabei was fehlen.“
„Allerdings. Bitte sehr, schauen Sie sich ruhig um.“
Jack wanderte über das Gelände, während Jill in dem Gebäude verschwand. Er war erstaunt über die allgemeine Weihnachtsatmosphäre, die hier herrschte.
An den Zeltstangen hing Weihnachtsdekoration, Wohnwagen waren mit
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