Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
zog, war Amy zum ersten Mal seit Langem wieder allein mit Emir. Nur dass sie dieses Mal vor Angst bebte.
    „Was meinten Sie?“, fragte er herausfordernd.
    „Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    „Jetzt ist es wohl zu spät für Zurückhaltung. Sie haben nun die Privatsphäre, die Sie haben wollten. Nutzen Sie also Ihre Chance, um zu sprechen. Oder haben Sie plötzlich die Stimme verloren?“
    Amy konnte ihn nicht ansehen. Ihre Courage war verpufft. Sie starrte auf ihre Hände und stellte fest, dass ihre Finger ineinander verkrampft waren. Sehr bewusst löste sie ihre Finger und streckte die Arme an den Seiten aus, zwang sich, das Kinn zu heben und Emir anzusehen. Er hatte recht – sie hatte erhalten, worum sie gebeten hatte. Jetzt hatte sie die Möglichkeit, allein mit dem König zu reden. Und sie würde diese Möglichkeit nutzen, um Clemiras und Nakias willen.
    „Bei meiner Einstellung ging ich davon aus, dass ich bei der Erziehung der Kinder helfen würde.“ Ihre Stimme klang gefasst, auch wenn ihr Puls noch immer raste. „Königin Hannah hatte sehr genaue Vorstellungen und Wünsche für die Mädchen, und ich verstand sehr gut, was sie sich vorstellte. Wir haben lange über die Zukunft der Mädchen gesprochen. Deshalb habe ich den Vertrag unterschrieben. Als ich die Stelle dann antrat, war mir klar, dass die Königin eine schwierige Schwangerschaft durchmachte und es vielleicht sehr lange dauern könnte, bis sie sich wieder erholen würde. Dass sie vielleicht nicht alles für ihre Babys würde tun können, wie sie es sich wünschte. Nichtsdestotrotz …“
    „Ich bin sicher, Königin Hannah hätte es ebenfalls vorgezogen, dass Sie sie nur unterstützen – anstatt zu sterben.“ Verächtlich schaute er sie an, sein Ton triefte vor Sarkasmus. „Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten.“
    „Nein!“ Sie würde nicht zulassen, dass er ihr schon wieder die Worte im Munde verdrehte. „Königin Hannah war ein wundervoller Mensch, ich hätte alles für sie getan.“ Es stimmte. Amy hatte die Königin verehrt und bewundert, wie sie auch die Entscheidungen, die sie für die Zukunft ihrer Mädchen getroffen hatte, respektierte. „Aber ich …“
    „Sie werden Unterstützung bekommen“, fiel Emir ihr ins Wort. „Fatima wird …“
    Sie konnte nicht fassen, dass er noch immer nicht verstand. Ihr Mut kehrte zurück, und nun war sie es, die ihn unterbrach. „Die Zwillinge brauchen keine weitere Nanny, sondern Sie! Ich bin es leid, in der Nacht immer wieder aufzustehen, wenn sie weinen, während ihr Vater schläft.“
    „Ihr Vater“, wiederholte er verärgert, „ist damit beschäftigt, ein Land zu regieren. Ich versuche gerade, eine moderne Frauenklinik zu bauen, einschließlich einer Kardiologie-Abteilung, damit keine Frau das erleiden muss, was meiner Frau zugestoßen ist. Heute wurden zwanzig Männer in den Smaragdminen verschüttet. Doch anstatt mich um mein Volk und mein Land zu kümmern, muss ich mir Ihre Klagen anhören! Mein Volk fürchtet um die Zukunft des Landes, aber Sie erwarten, dass ich, der König, nachts wegen eines weinenden Kindes aufstehe?“
    „Früher haben es Sie getan!“, konterte Amy sofort. „Sie sind aufgestanden und zu Ihren Babys gekommen!“
    Da war dieser Ausdruck schon wieder – die jähe Qual in seiner Miene. Und dieses Mal verschwand sie nicht. Er schloss die Lider und massierte sich die Nasenwurzel. Amy spürte, dass der Emir, den sie kennengelernt hatte, noch immer irgendwo dort in diesem Mann steckte, und sie wollte ihn so unbedingt finden, wollte seinen Töchtern den liebenden Vater zurückgeben! Nur deshalb fuhr sie fort.
    „Früher habe ich Königin Hannah immer einen der Zwillinge zum Stillen gebracht, während Sie sich um den anderen kümmerten.“
    Während sie sprach, stand er da, die Hände zu Fäusten geballt, seine Züge angespannt und hart, und in seiner Wange zuckte ein Muskel. Doch Amy spürte, dass Emirs Haltung keine unterdrückte Wut ausdrückte, sondern Schmerz.
    „Nein, ich erwarte nicht ernsthaft, dass Sie nachts aufstehen, aber ist es denn zu viel verlangt, wenn Sie tagsüber ins Kinderzimmer kommen und ein wenig Zeit mit Ihren Töchtern verbringen? Sie fangen inzwischen an zu sprechen …“
    Er schüttelte den Kopf. Vielleicht war es eine Warnung, dass sie schweigen sollte, doch sie musste ihn wissen lassen, was er verpasste, selbst wenn sie dadurch ihre Stelle verlor.
    „Clemira fängt gerade mit dem Laufen an. Sie zieht sich an

Weitere Kostenlose Bücher