Julia Extra Band 373
ihre Wangen. „Und das ist der Kuss, mit dem ich dich grüßen wollte, als du zu der Feier herunterkamst.“ Wieder küsste er sie, hielt sie dann ein wenig von sich ab und sah sie abwartend an.
„Und dieser Kuss?“ Sie hatte sich versprochen, vor ihm nie zu weinen, und doch brach sie jetzt das Versprechen.
Er zog sie wieder an sich und küsste ihr die Tränen von den Wangen, sagte ihr, dass dies der Kuss sei, den er ihr hatte geben wollen, als die Zwillinge sie beim Frühstück ummi genannt hatten, weil er gespürt hatte, wie ihr Herz sich nach einem eigenen Kind sehnte. „Das wirst du nie wieder allein durchmachen müssen.“
Dann fasste er ihr Gesicht mit beiden Händen, und sein Kuss schmeckte nach Trauer, versetzte sie zurück an den Tag, als sie aus dem Palast abgereist war. Mit dem nächsten Kuss holte er sie in seine Welt zurück, und der nächste Kuss … Sie erkannte die Leidenschaft und das Verlangen, wusste, dass dieser Kuss nur zu einem führen würde.
Doch Emir unterbrach ihn, sah auf ihre Lippen, die feucht und geschwollen um mehr bettelten. Er hielt nichts von Diskussionen, nicht, wenn er wusste, dass er recht hatte. „Du wirst mit mir nach Alzan kommen, und wir werden heiraten.“
„So etwas kannst du mir nicht einfach befehlen!“, begehrte sie auf. „Außerdem ist das kein richtiger Antrag. Du musst auf ein Knie niedergehen.“
„Nicht da, wo ich herkomme“, hielt er dagegen.
Stattdessen nahm er ihre Hand und legte sie an seinen Schritt, damit sie seine Erregung spüren sollte. Sie hielt die Finger steif und gerade, doch das störte ihn nicht. Er führte ihre Hand auf und ab, bis ihre Finger sich schmerzhaft danach sehnten, ihn zu umfassen, bis sie sich nichts anderes wünschte, als seinen Reißverschluss zu öffnen und sie damit beide zu befreien.
„Sag Ja, Amy“, flüsterte er an ihrem Ohr.
„Ich kann nicht …“
„Dann kannst du mich nicht haben.“
Er verwirrte sie, denn wieder küsste er sie, küsste ihre Lider, küsste ihren Mund, küsste sie den ganzen Weg bis zum Bett und drückte sie sanft darauf nieder.
„Emir …“
„Sag mir, dass ich aufhören soll, und ich werde es tun.“
Stattdessen streckte sie stumm die Arme in die Höhe, damit er ihr das Oberteil über den Kopf ziehen konnte.
„Sag mir, dass wir nicht zusammen sein können, und ich werde gehen.“ Er löste den Verschluss ihres BHs, und sie spürte seinen Blick auf ihren Brüsten, brannte darauf, seine Lippen dort auf der Haut zu spüren, und noch immer gab sie ihm nicht die Antwort, die er hören wollte.
Das hielt ihn nicht auf. Langsam zog er sich vor ihren Augen aus, bis er nackt vor ihr stand, und sie meinte, das Verlangen würde sie verbrennen.
„Du kannst mich nicht haben, bevor du Ja sagst, Amy. Bis jetzt habe ich noch nichts von dir gehört.“
„Weil ich noch nichts gesagt habe.“ Doch als er an ihrem Rock zog, hob sie die Hüfen an, damit er ihn ihr leichter ausziehen konnte. Wie sollte sie nicht Ja sagen können? Wie sollte sie nicht seine Frau werden können? Sie versuchte, in die Zukunft zu sehen, wenn sie ihre Entscheidung bereuen würde, und doch lag das Ja ihr längst auf der Zunge.
Er zog ihr den Slip aus und kniete sich zwischen ihre Schenkel, streichelte und küsste die Innenseiten, bis sie sich wand, bis nur noch ein einziger Gedanke sie beherrschte: Sie wollte ihn in sich spüren. Doch noch immer widerstand sie. Es war unfair, was er machte … „Du kannst mich nicht dazu verführen, Ja zu sagen.“
„Doch, das kann ich.“
Er konnte es tatsächlich!
„Ja“, flehte sie, denn sie hielt es nicht länger aus.
„Aber aber, wo bleiben denn deine Manieren?“, neckte er sie.
„Die habe ich längst vergessen!“, stieß sie aus und schrie lustvoll auf, als er mit einem machtvollen Stoß endlich in sie eindrang.
Lust und Leidenschaft übernahmen die Führung. Emir ließ ihr keine Gelegenheit, es sich noch einmal anders zu überlegen. Er wollte sie, und er würde sie bekommen. Er hatte sie, und er würde sie nie wieder loslassen.
Der mächtige Orgasmus, der sie beide mitriss, besiegelte ihre Vereinigung. Eng umschlungen lagen sie da, so wie sie von jetzt an jede Nacht beieinander liegen würden.
Und Emir schlief so fest, wie er noch nie geschlafen hatte, in der Gewissheit, dass er das Richtige tat.
Für Amy jedoch wollte der Schlaf nicht kommen. Bis in die frühen Morgenstunden lauschte sie auf den Verkehr in den regennassen Londoner Straßen. Sie war wie
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