Julia Extra Band 373
private Abmachung, bevor sie antwortete. „Na’am.“
„Er fragt, ob du dafür sorgen willst, dass Nachkommen aus unserer Vereinigung hervorgehen.“ Und er sah, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, und drückte im Gegenzug seinen Daumen in ihre Handfläche, denn das war ihr abgesprochenes Zeichen, um einander daran zu erinnern, dass es richtig und gut war.
„Na’am.“
Der Richter sprach einige Minuten, dann legte Emir ihr die Hand an den Rücken, damit sie sich zur Menge umdrehte.
„Wie geht es jetzt weiter?“
„Wir kehren in den Palast zurück. Wir sind jetzt verheiratet.“ Und dann brach Emir mit der Tradition und küsste seine Frau vor aller Augen. Es war nicht das Hüsteln der Ältesten, das sie unterbrach, sondern die beiden kleinen Mädchen, die sich über den Mangel an Aufmerksamkeit beschwerten.
Sie beide nahmen je einen Zwilling auf den Arm und gingen in den Palast zurück, wo ein aufwendiges Mahl und endlose Reden auf sie warteten.
Schließlich war es an Rakhal, eine Rede zu halten, und Amy umklammerte ihr Glas fester. Sie fragte sich, welche Sticheleien der König von Alzirz sich ausgedacht hatte – auch wenn sie die wahrscheinlich gar nicht verstehen würde, denn die Reden wurden alle in Arabisch gehalten. Emir übersetzte für sie.
Ihr wurde klar, dass sie Emirs Finger drückte, als Rakhal zu sprechen anhob.
„Meine Frau hat dies vorausgesagt …“ Rakhal sprach Englisch, und Amys Kopf ruckte hoch. Er sprach direkt zu Amy. „Sie sagte mir, sie hätte es schon gewusst, als sie Sie das erste Mal sah. Es war an dem Tag, als mein Vater starb.“
Amy blinzelte. Das war lange her, lange bevor sie irgendwelche Gefühle für Emir gehabt hatte. Oder? Emir war gegangen, um sein Beileid zu wünschen, und Amy und Natasha hatten kurz miteinander gesprochen. Damals war sie verärgert gewesen, weil Emir seine Töchter ignorierte.
„Natürlich sagte ich meiner Frau, dass sie sich irrt. Wie ich auch überzeugt war, dass sie bei der Namensgebungszeremonie meines Sohnes im Irrtum lag. Doch sie hatte recht. Diese Voraussage hat sich also erfüllt.“ Rakhal sah zu Emir. „Hoheit, ich gratuliere zur Hochzeit.“
Dann wechselte er zu Arabisch über, ein paar Worte konnte Amy verstehen – langes Leben, Gesundheit –, und für den letzten Satz nutzte er wieder Englisch. „Das Königreich von Alzirz feiert heute mit euch.“
Wie schwer das Lächeln fiel, als Rakhal sein Glas hob und ihnen zuprostete. Und wie schwer es fiel, Smalltalk mit Natasha zu machen, die so unbedingt freundlich sein wollte.
„Sie sehen wunderbar aus.“ Natasha lächelte, doch Amy musste sich zur Höflichkeit zwingen. In diesem Augenblick konnte sie in Natasha nur die Rivalin sehen.
„Wie ich höre, verbringen Sie die Flitterwochen in London?“
„Richtig.“
„Mit den Mädchen?“
„Natürlich.“
„Wenn Sie wieder zurück sind, müssen wir die Kinder zusammenbringen. Clemira ist so begeistert von Tariq.“
„Ja, wenn es möglich ist.“ Amy lächelte schmal. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen …“
Sie drehte sich um und prallte gegen Emirs Brust, der gekommen war, um sie auf die Tanzfläche zu retten.
„Du wirst freundlich sein“, warnte er sie leise.
„Das bin ich doch.“
„Nein.“ Er hatte das Eis in ihren Augen glitzern sehen, als sie sich mit Natasha unterhielt. „Wenn du mit einer Königin sprichst …“
„Ich bin jetzt auch Königin.“
Er lächelte. „Wir reden später. Doch für den Moment … sei freundlich.“
Es ärgerte sie, dass er und Rakhal diese Show aufführten, wie gut sie sich angeblich verstanden. Doch dann schob sie es beiseite, denn heute war nicht der Tag, um verärgert zu sein. Das Innere des Palasts strahlte hell erleuchtet, auf den Straßen feierten die Menschen, und auch wenn Amy sich danach sehnte, endlich mit ihrem Mann allein in der Wüste zu sein, so war es doch die beste Party ihres Lebens.
Die sie bis zum Ende genoss, als sie den galanten Handkuss von Rakhal zum Abschied mit Würde geschehen ließ und auch freundlich lächelnd eine Weile mit Natasha plauderte, bevor sie sich mit Küssen von den Zwillingen verabschiedete. Denn endlich war der Zeitpunkt gekommen, da sie und Emir mit dem Helikopter in die Wüste fliegen würden.
Als sie das letzte Mal hier gewesen waren, hatte der Vollmond den Sand in Silber verwandelt und am Himmel hatten die Sterne gefunkelt, heute jedoch war es eine pechschwarze Nacht. Emir störte es nicht.
„Es wird
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