Julia Extra Band 373
wollten Sie mich.“
Ihre Augen blitzten wie Saphire. „Sie sind ein eingebildeter, arroganter …“
Nick brachte sie auf die simpelste, aber wirksamste Weise zum Schweigen, die er kannte: Er presste seinen Mund auf ihre Lippen.
Sie schmeckte genauso gut und sinnlich, wie er es sich ausgemalt hatte. Ihr Mund war so weich, und mit einem leisen Seufzer ergab sie sich seinem Kuss und öffnete die Lippen für ihn.
Beths Sinne erlagen dem erotischen Anschlag – die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, seine Hände, mit denen er fiebrig über ihren Rücken strich, bevor er sie fest an den Beweis seiner Erregung zog.
Sie schob die Finger in sein Haar, es fühlte sich so seidig und weich an. Die Haut an seinem Nacken war so wunderbar warm, genauso wunderbar wie seine Zunge, die gierig ihren Mund plünderte.
Sie wollte diesen Mann. Eine schockierende Erkenntnis. Vom ersten Moment an hatte sie dieses Bewusstsein für ihn empfunden, schon als sie ihm vorgestern pitschnass im Schneeregen gegenübergestanden hatte. Leicht neigte sie den Kopf zur Seite, als er jetzt mit den Lippen über ihren Hals fuhr, und sie erschauerte, als er an ihrem empfindsamen Ohrläppchen knabberte …
Nick fühlte, wie Beth sich an ihn schmiegte, spürte die harten Spitzen ihrer Brüste an seinem Oberkörper und konnte der Versuchung nicht widerstehen, seine Hände unter ihren Pullover zu schieben. Sie stöhnte, als er die festen Hügel umfasste, und drängte sich der Berührung entgegen. Überall in seinem Körper pochte es dumpf vor Verlangen. Ein Verlangen, das jedoch hier in dem engen Wagen nicht gesättigt werden konnte.
„Lade mich ein, Beth“, flüsterte er heiser.
„Wie …?“ Sie lehnte sich ein wenig zurück, um ihn mit verhangenen Augen anzusehen.
Im Dunkeln glühten seine Augen. „Lade mich ein, mit zu dir in die Wohnung zu kommen.“
Für einen langen Augenblick starrte sie ihn stumm an, überwältigt von seiner Bitte. Sie wusste, was passieren würde, wenn er mit in ihre Wohnung kam. Das, was sie beide wollten. Das, was ihr vorheriges Gespräch ad absurdum führen würde!
„Ich kann nicht, Nick.“ Sie machte sich aus seiner Umarmung frei.
Er wollte nach ihr greifen. „Beth …“
„Ich sagte Nein!“ Fahrig zog sie am Türgriff. Eisige Luft strömte herein, als sie die Tür aufstieß, und brachte sie wieder zur Vernunft. Hastig stieg sie aus, drehte sich dann zu ihm im Wagen um. „Bitte richten Sie Bekka aus, dass es mir leidtut, aber ich kann weder morgen zum Bowlen mitgehen noch zu ihrem Geburtstag kommen.“
Ohne Nick Zeit zu einer Erwiderung zu lassen, schlug sie die Tür zu, drehte sich auf dem Absatz um und floh ins Haus.
„Beth?“, drang es ungeduldig durch die Leitung, als sie den Anruf annahm.
So gepresst die Stimme auch klang, sie war Beth nur zu vertraut. „Nick – Mr Steele“, berichtigte sie sich entschieden, während sie die Finger um das Handy klammerte.
Vier Tage war es jetzt her, seit sie so unzeremoniös auseinandergegangen waren. Vier lange kalte Tage und einsame schlaflose Nächte, in denen Beth sich mit Selbstzweifeln geplagt hatte. Ständig hatte sie an Nick denken müssen. Wie er sie geküsst hatte. Wie sie sich gewünscht hatte, er würde mehr tun als nur sie küssen …
„Nick reicht völlig“, erwiderte er. „Sie müssen die Störung entschuldigen … ich hätte Sie auch nicht gestört, aber … ich stecke in einem echten Dilemma.“
Nick und Dilemma? Der Mann, der dafür verantwortlich war, dass ihre ganze Welt Kopf stand? Der sie mit einem einzigen Kuss in Flammen hatte aufgehen lassen? Der ihren Puls zum Rasen brachte, allein wenn sie daran dachte? „In welchem Dilemma?“, fragte sie argwöhnisch.
Nick starrte blind aus den Fenstern seines Arbeitszimmers in den Garten hinaus. „Bekka hat sich bei Ihnen angesteckt und …“
„Das tut mir wirklich leid, aber Sie waren es, der darauf bestanden hat, dass ich mit Ihnen beiden essen gehe“, erinnerte sie ihn.
„Bekkas Erkältung ist nicht das Problem. Nun, nur indirekt.“ Er zog eine Grimasse. „Meine Haushälterin ist heute beim Einkaufen auf der vereisten Straße ausgerutscht und hat sich den Knöchel verstaucht. Mit dem Notarztwagen ist sie ins Krankenhaus gebracht worden, man hat mich vorhin verständigt.“
„Ja, und?“
Sein Mund wurde schmal, als ihr misstrauischer Ton an sein Ohr drang. Vermutlich hatte er es verdient. Er hätte sie nie küssen dürfen, und ganz bestimmt hätte er sie nicht bitten
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