Julia Extra Band 373
Zeit das Bett mit ihm geteilt hatten. Bei Beth war das offensichtlich anders.
Er schüttelte den Kopf und gab sie frei. „Ich kann nicht dieser Mann für dich sein, Beth“, sagte er rau.
„Welcher Mann?“ Verwirrt sah sie ihn an.
„Der Mann, in den du dich verlieben willst.“ Es hätte ihm früher auffallen müssen …
„Ich habe nicht damit angefangen.“
„Nein, das war ich“, gab er zu. „Aber ich habe einer Frau nicht mehr zu bieten als eine lockere Beziehung.“
„Ist es nicht sehr anmaßend, mir zu unterstellen, ich wollte überhaupt eine Beziehung mit Ihnen?“ Empört funkelte sie ihn an.
Nick suchte in ihrem Gesicht. Ihre erhitzten Wangen, das Leuchten in ihren Augen und die aufgerichteten Brustspitzen sagten ihm, dass sie genauso erregt war wie er, ganz gleich, wie sehr sie es bestritt.
„Ich muss mich entschuldigen.“ Er nickte knapp und kehrte zum förmlichen „Sie“ zurück. „Sie haben recht. Es ist besser, wenn ich Sie jetzt nach Hause fahre.“
Es war eine unendliche Erleichterung, aus Nick Steeles Bann erlöst zu werden. Beth konnte wieder atmen, sie konnte wieder klar denken. Erschreckend, wie kurz sie davor gestanden hatte, sich von ihm küssen zu lassen. Ihm zu erlauben, sich wesentlich mehr zu nehmen als nur einen Kuss …
Was war nur los mit ihr? Wie hatte sie sich erlauben können, auf seine Nähe zu reagieren, wenn ihr doch völlig klar war, dass dieser Mann der absolut falsche für sie war? Nick Steele war so reich, mächtig und erfahren, dass es Beths Vorstellungskraft überstieg. Und sie hatte auf gar keinen Fall vor, auf der langen Liste seiner Eroberungen zu erscheinen. Es wäre höchst dumm von ihr, in Nick mehr zu sehen als den Vorsitzenden des Schulrats und den Vater ihrer Schülerin.
„Sind Sie dann so weit?“ Er wartete Beths Antwort nicht einmal ab, ging mit ausholenden Schritten in die geräumige Diele, hielt bereits die Haustür auf.
Er wollte sie also genauso schnell loswerden, wie sie aus dem Haus herauskommen wollte!
So war es nicht verwunderlich, dass die Fahrt in drückendem Schweigen verlief.
„Danke für den netten Abend“, murmelte Beth, als Nick den Wagen vor ihrem Apartmenthaus hielt.
„Hübsch ausgedrückt.“ Er fasste nach ihrem Arm, bevor sie aussteigen konnte. „Kann ich davon ausgehen, dass Sie beschlossen haben, morgen nicht mit uns zum Bowlen zu kommen?“
Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich zu ihm um, ihr Gesicht bleich im silbernen Mondlicht. „Genauso wenig, wie ich den Weihnachtstag mit Ihnen und Bekka verbringen werde.“
„Dafür werden Sie aber jeden Kontakt mit mir vermeiden, soweit es sich machen lässt?“, setzte er lässig an.
Ihre Lippen wurden schmal. „Richtig.“
Ungeduldig schüttelte er den Kopf. „Es ist doch nichts passiert, Beth. Sie brauchen sich nicht schuldig zu fühlen.“
Beths Stimme war leise und klang verunsichert. „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
„Lügnerin.“ Er drehte sich in seinem Sitz, um sie ansehen zu können. „Soll ich raten? Ich würde sagen, in Ihrem ganzen Leben haben Sie bisher nur mit einem einzigen Mann geschlafen.“
„Das geht Sie nun wirklich nichts an!“
„Und zwar mit dem Mann, der vor zwei Jahren gestorben ist. Zwei Jahre, Beth!“, wiederholte er ungläubig. „Ist es nicht an der Zeit, endlich mit dem Leben weiterzumachen?“
Trotzig hob sie das Kinn. „Indem ich mich auf eine Affäre mit Ihnen einlasse?“
„Hatten wir uns nicht bereits darauf geeinigt, dass das keine gute Idee wäre?“ Er lächelte schmal. „Sie haben heute Abend nichts getan, für das Sie sich schuldig fühlen müssten, Beth.“
„Ich fühle mich nicht schuldig“, behauptete sie.
„Ich würde Sie ja wieder eine Lügnerin nennen, aber zweimal an einem Abend … das wäre wohl zu oft, nicht wahr?“
Ihre Wangen brannten. „Ich lüge nicht.“
„Wollen Sie behaupten, Sie hätten mich vorhin nicht gewollt?“
Sie versteifte sich. „Sie bilden sich ein, alles zu wissen, nicht wahr, Nick? Sie meinen, jede Frau müsste Ihnen zu Füßen liegen. Nun, dann lassen Sie sich von mir sagen … Ich wollte Sie vorhin nicht, und ich will Sie jetzt genauso wenig!“
Nick dachte über ihre Vorwürfe nach. „Erstens: Nein, ich bilde mir nicht ein, alles zu wissen. Zweitens: Wenn eine Frau zu meinen Füßen niedersinkt, dann bitte nur aus einem ganz bestimmten Grund. Und drittens …“, er senkte die Stimme zu einem rauen Murmeln. „Bestreiten Sie es ruhig, Beth, aber vorhin
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