Julia Extra Band 373
attraktiven Mann? Mit Sicherheit würde es nur kurz dauern, aber dafür wäre es genauso sicher extrem intensiv.
Nick hielt sie bei den Oberarmen fest und musterte sie mit durchdringendem Blick. „Hier und jetzt gibt aber es nur uns beide“, ermutigte er sie.
Sie sah in sein Gesicht auf, und das fiebrige Blitzen in seinen grauen Augen sagte ihr, dass er es ernst meinte. Hier und jetzt, in diesem Moment, wollte er sie, in seinem Leben, in seinem Bett.
Sein Verlangen mochte schmeichelhaft sein, aber es reichte nicht …
Gequält verzog sie die Lippen. „Und für wie lange, Nick? Ein paar Tage? Ein paar Wochen? Vielleicht sogar zwei Monate? Oder ist eine Nacht für dich genug? Verlierst du das Interesse, sobald du hattest, was du willst?“
Sein Mund wurde schmal. „Ist das nicht ein Risiko, das alle Paare eingehen, wenn sie anfangs zusammenkommen?“
„Wir sind kein Paar, Nick, und wir werden es auch nie sein“, sagte sie bedauernd.
Sein Griff an ihren Armen wurde fester. „So, wie du auf mich reagierst, weiß ich, dass du mich genauso willst wie ich dich.“
„Das streite ich auch gar nicht ab.“ Wie hätte sie etwas so Offensichtliches bestreiten können? „Aber für mich ist das nicht genug.“
Er hielt sie ein Stück von sich ab, ließ sie dann los und schob die Hände in die Hosentaschen. „Was willst du denn von mir, Beth? Romantik? Blumen und Pralinen? Bekenntnisse meiner ewig währenden Liebe? Das Versprechen auf immer?“ Bedauernd schüttelte er den Kopf. „Ich sagte doch schon, dass ich nicht der Mann bin, der dir das geben kann.“
Die ganze Nacht und selbst den ganzen Tag hatte sie die Gespräche mit Nick immer wieder in ihrem Kopf ablaufen lassen, hatte darüber nachgedacht, was sie vom Leben erwartete.
Seit Bens Tod waren zwei Jahre vergangen. Zwei lange Jahre. Und ohne dass es ihr wirklich bewusst geworden war, hatten die Wunden angefangen zu heilen. Wünsche, mehr vom Leben zu haben als das, was sie jetzt hatte, waren aufgekeimt und gewachsen …
Nachdem sie Nicks Haus gestern verlassen hatte, war ihr klar geworden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellte. Sie wollte wieder das haben, was sie mit Ben gehabt hatte. Auf keinen Fall weniger, sondern vielleicht sogar mehr.
Sie und Ben waren zusammen aufgewachsen, hatten sich als junge Erwachsene ein gemeinsames Leben aufgebaut, mit der vollen Absicht, zusammen alt zu werden. Sie waren beste Freunde gewesen ebenso wie ein Liebespaar und Mann und Frau.
Weniger würde Beth nie akzeptieren.
Nur hatte das Zusammentreffen mit Nick ihr auch gezeigt, dass sie mehr wollte. Sie wollte auch die Aufregung erfahren, das rasende Schlagen des Pulses, das berauschende Bewusstsein für einen Mann. Das Vergnügen, ihn einfach nur anzuschauen, und das Prickeln am ganzen Körper bei seiner Berührung.
All die Dinge, die sie in Nicks Nähe empfand …
Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen, als sie die Hand sacht an seine Wange legte. „Es tut mir leid, aber auch ich kann dir nicht geben, was du dir wünschst, Nick.“
Verdammt, er brauchte ihr Mitleid nicht! „Hast du wirklich vor, dieses einsame sterile Leben, das du jetzt lebst, weiterzuführen?“
„Nein“, antwortete sie leise. „Ich hoffe darauf, dass …“ Sie setzte neu an. „Gestern habe ich deutlich gesehen, wie es ist, Teil einer Familie zu sein. Das hat sehr wehgetan. Aber dann ist mir klar geworden, warum es so wehtut – weil ich all das wieder für mich haben will!“ Ihre Augen schimmerten. „Ich will mich wieder verlieben. Ich will wieder geliebt werden. Ich will einen Mann und meine eigene Familie haben.“
Na großartig, dachte er. Das Zusammensein mit ihm und Bekka hatte ihr also bewusst gemacht, was sie vom Leben wollte. Nur hatte das absolut nichts mit ihm zu tun.
Akzeptier’s, Nick, und zieh deiner Wege, sagte er sich still.
So hatte er es in der Vergangenheit immer gehalten, wenn die Dinge nicht so gelaufen waren, wie er sich das vorstellte, sowohl in persönlicher Hinsicht als auch bei geschäftlichen Dingen. Schließlich gab es noch andere Frauen, genau wie es andere interessante Geschäftsmöglichkeiten gab. Und so würde es wohl auch dieses Mal sein.
Mit der Zeit …
Angewidert schüttelte er den Kopf. „Du weißt schon, dass du einem unmöglichen Traum nachjagst, oder?“
Sie lächelte traurig. „Ich habe ihn schon einmal gefunden, und er ist wahr geworden. Warum also sollte es nicht ein zweites Mal möglich sein?“
„Weil du damals erst
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