Julia Extra Band 373
damit ich dir deine anderen Geschenke überreichen kann.“
Beth nahm das riesige Bouquet entgegen und drückte es an ihre Brust, atmete tief den berauschenden Duft ein, der sie noch schwindliger machte, als sie ohnehin schon war.
„Meine anderen Geschenke?“, fragte sie verlegen, als Nick mit einer großen goldenen Einkaufstüte an ihr vorbei in die Wohnung ging.
Ihr war gar nicht in den Sinn gekommen, ein Geschenk für Nick zu besorgen, schließlich hatte sie nicht damit gerechnet, ihn noch einmal wiederzusehen, außer vielleicht auf einer Schulveranstaltung.
„Es ist doch noch gar nicht Weihnachten“, fügte sie hinzu und folgte ihm ins Wohnzimmer.
Er sah wie immer umwerfend aus, selbst in schwarzem langärmligem Poloshirt und ausgewaschenen Jeans. Der Wind hatte mit seinem Haar gespielt, und ein schwarzer Schatten lag auf seinem Kinn. Er hatte sich offensichtlich nicht rasiert, so als hätte er das Haus in aller Eile verlassen.
„Neue Traditionen, richtig?“ Mit hungrigem Blick verschlang er ihre Gestalt in enger Jeans und körperbetonendem rotem Pullover. „Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.“ Er stellte die Tüte auf den Tisch. „Die Blumen hast du ja schon. Und das hier“, er zog eine herzförmige Pralinenschachtel aus der Tüte, „ist das Herz.“
Beth legte die Rosen auf dem Tisch ab und nahm die Schachtel an. „Nick, was soll das?“
Gute Frage.
Er riskierte hier alles. Er streifte ab, was er bisher gewesen war, in der Hoffnung, es durch das zu ersetzen, was er sein könnte. Was er sein wollte!
Er krümmte sich leicht. „Könntest du mich das hier erst durchziehen lassen? Wir reden später darüber.“
Sie wirkte verwirrt. „Wenn dir das lieber ist …“
„Ist es.“ Er lächelte schief. „Der nächste Punkt auf der Liste ist dann wohl die Liebeserklärung …“
„Nick!“ Beth rang nach Luft.
„Beth, bitte!“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Du kannst mir die Geschenke später an den Kopf werfen, aber erst gib mir die Chance, mich komplett zum Narren zu machen!“
Sie schüttelte vehement den Kopf. „Aber ich will doch gar nicht …“
„Hier geht es nicht mehr nur darum, was du willst, Beth“, unterbrach er sie heiser. „Ich habe nämlich auch ein paar Wünsche. Und als Erstes wünsche ich mir, dass du mich zu Ende bringen lässt, was ich angefangen habe, und mir zuhörst, wenn ich dir meine Gefühle beschreibe. Einverstanden?“
Ihre Kehle war staubtrocken, sie schluckte bemüht. „Einverstanden.“
Nick holte tief Luft. „Meine erste Ehe war nicht so glücklich, wie deine es offensichtlich war. Wie auch, wenn Janet und ich nie verliebt ineinander waren? Anfangs haben wir einander zumindest noch respektiert, wussten zu schätzen, was der andere mit in die Ehe brachte. Janet hatte das Selbstbewusstsein und das Aussehen, um die perfekte Ehefrau eines Geschäftsmannes zu sein, und ich … ich verdiente ja mit meinem Unternehmen genug, um uns den Lebensstil zu finanzieren, den wir führen wollten.“ Er runzelte die Stirn. „Das waren nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für eine Ehe, nicht wahr?“
„Ihr hattet Bekka. Ihr beide müsst sie sehr geliebt haben, sonst wäre sie nicht ein so wunderbares kleines Mädchen. Das ist doch etwas“, warf Beth ein.
„Etwas, sicher“, nickte er zustimmend. „Aber nicht genug, um unsere Ehe am Leben zu erhalten. Was ich damit eigentlich sagen will, Beth, ist, dass ich noch nie verliebt war. Ich weiß gar nicht, wie so etwas geht.“
„Nick, du brauchst mir das alles nicht zu sagen, wenn es zu schmerzhaft für dich ist.“
„Oh doch, ich muss“, versicherte er genauso schnell wie sie. „Das nächste Geschenk musst du nicht gleich akzeptieren.“ Die Hand in der Tüte, zögerte er. „Ich weiß natürlich nicht, was für einen Verlobungsring Ben für dich gekauft hat …“
„Ein goldener Reif mit einem kleinen – einem winzigen Diamanten, schließlich studierten wir damals noch“, erinnerte Beth sich liebevoll.
Er nickte schwach. „Und für dich war es sicher der schönste Ring auf der Welt.“
„Oh ja.“
„Wie schon gesagt, du musst das Geschenk nicht jetzt gleich annehmen.“ Nick zog eine kleinere Tüte hervor, die den Namenszug eines exklusiven Juweliers trug. „Oder du kannst es annehmen und an der anderen Hand tragen.“ Er hielt ihr die kleine Tüte hin. „Natürlich gehört zu diesem Geschenk die Liebeserklärung dazu …“
Beth nahm die Tüte nicht an. „Nick …?“
Er zog die
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