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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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zwischen ihnen stehen.
    Vito konnte kaum den Blick von der schlanken eleganten Schönheit wenden, die in einem figurbetonten Kleid, Blazer und High Heels die Umkleidekabine verließ.
    „Darf ich dich in der Limousine verführen?“, flüsterte Vito ihr ins Ohr.
    Ava lachte. Sie wusste, dass sie gut aussah in dem neuen Outfit. Besser, als sie es je für möglich gehalten hatte. Dafür musste sie sich bei Vito und der hilfsbereiten Einkaufsberaterin bedanken.
    Sie versuchte, die Erinnerungen an Thomas Fitzgerald, ihre verstorbene Mutter und ihre unglückliche Kindheit zu verdrängen. Ich werde darüber hinwegkommen, dachte Ava entschlossen. Sie hatte schon ganz andere Nachrichten verarbeitet.
    Der Kofferraum der wartenden Limousine war bereits bis zum Rand gefüllt, als Vito und Ava das Nobelkaufhaus verließen. Besitzergreifend hatte Vito einen Arm um Avas Taille gelegt und sah überrascht auf, als eine Männerstimme seinen Namen rief. Im nächsten Moment wurden er und Ava von Blitzlicht geblendet. Der Fotograf grinste zufrieden und verschwand schnell in der Menge.
    „Was will der mit einem Foto von uns?“ Ava wunderte sich. Vito, der ihr höflich auf den Rücksitz der Limousine half, verzog ärgerlich das Gesicht.
    „Der Typ gehört wohl zu den Paparazzi hier in London.“ Vito fand es trotzdem seltsam, plötzlich fotografiert zu werden. Normalerweise interessierte die Presse sich nicht für ihn.
    „Er wusste, wie du heißt. Du musst ja ständig belästigt werden“, vermutete Ava.
    „Eigentlich taucht nur ab und zu ein Foto von mir in den Wirtschaftsblättern auf“, antwortete Vito. „Oder wenn ich eine Berühmtheit am Arm hängen habe. Aber das kommt nicht mehr so oft vor.“ Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Ich lebe ja sehr zurückgezogen, meine Privatsphäre ist mir heilig. Keine Ahnung, woher dieses plötzliche Interesse kommt.“
    „Auf mich hatte er es sicher nicht abgesehen.“
    „Aber du bist bildhübsch.“ Er warf ihr einen heißen Seitenblick zu.
    Ava ging nicht darauf ein. „Wohin fahren wir eigentlich?“
    „Du bist bildhübsch“, wiederholte er. „Ich werde es dir so lange sagen, bis du es selbst einsiehst.“
    Sie beachtete ihn nicht weiter. In ihrem bisherigen Leben hatte sie nur wenige Komplimente erhalten und wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Insgeheim vermutete sie sowieso, dass Vito ihr nur Komplimente machte, weil er glaubte, eine Frau erwarte das. Ava gab aber nichts auf unaufrichtige Schmeicheleien.
    „Eigentlich hatte ich einen gemeinsamen Abend in meiner Stadtwohnung geplant“, erwähnte er beiläufig.
    „Ich wusste gar nicht, dass du eine Wohnung in London hast.“
    „Es ist ganz praktisch, wenn ich erst am späten Abend aus dem Ausland zurückkomme oder die Nacht durcharbeiten muss. Du bist wohl nicht in der Stimmung, heute Abend auszugehen, oder?“
    „Nein, leider nicht.“ Ava zog ein Gesicht. „Tut mir leid. Ich würde am liebsten …“
    „… nach Hause fahren“, ergänzte Vito lächelnd. „Kein Problem. Ich kann mich schnell auf neue Situationen einstellen.“
    Sein Zuhause, nicht meins, dachte Ava. Sie hatte ja jetzt gar kein Zuhause mehr. Es machte sie wütend, dass sie sich so verletzt und von aller Welt verlassen fühlte. Eigentlich hatten die Menschen, die sie für ihre Familie gehalten hatte, doch sowieso schon vor drei Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen. Wurde es nicht langsam Zeit, sich damit abzufinden und nach vorn zu schauen?
    Angespannt, mit verschlossener Miene sah sie aus dem Fenster. Vito war frustriert. Er hätte gern gewusst, was Ava so sehr belastete. Vielleicht konnte er ihr irgendwie helfen, und dann wäre sie wieder die temperamentvolle, freche Ava, mit der man so viel Spaß haben konnte. Oder sollte er hinnehmen, dass sie ihn verließ? Er war noch nie abserviert worden. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn. Wie gelang es ihr eigentlich, sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen?
    In der Abenddämmerung erklomm Ava die Stufen zu Bolderwood Castle. Kaum hatte sie die große Eingangshalle betreten, fühlte sie sich wieder sicher und geborgen. Im Kamin brannte knisternd ein Feuer, das die bereits weihnachtlich geschmückte Halle wärmte und heimelig wirken ließ. Hier hatte sie mit Olly Maronen geröstet und gelacht, wenn er Weihnachtslieder sang und keinen Ton traf. Als sie so dastand und die vertraute Umgebung auf sich wirken ließ, schoss Harvey wie der Blitz an ihr vorbei und begrüßte Vito stürmisch.

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