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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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Halle wurden sie schon von Eleanor Dobbs erwartet, die ihrem Chef mit ernster Miene eine zusammengerollte Zeitung reichte.
    Vito las die Schlagzeile: ‚Barbieri mit Brudermörderin‘. Darunter befanden sich zwei Fotos. Eins zeigte Ava zur Zeit des Unfalls, das andere Vito und Ava, wie sie Harrods verlassen.
    Ava, die einen Blick auf die Zeitung erhascht hatte, wurde so weiß wie der Schnee, der draußen fiel.

9. KAPITEL
    In der Bibliothek überflog Ava den Artikel. „Das ist ja grässlich“, stöhnte sie frustriert.
    „Aber leider die Wahrheit. Ich kann die Schmierfinken nicht einmal verklagen. Allerdings wüsste ich zu gern, woher sie deinen Aufenthaltsort erfahren haben. Ich werde gleich mal mit dem Personal reden“, sagte Vito finster und ging zur Tür.
    Leider die Wahrheit. Diese Worte klangen Ava noch in den Ohren. Mit dieser Wahrheit, einen geliebten Menschen auf dem Gewissen zu haben, musste sie bis ans Ende ihrer Tage leben. Eine grausame Vorstellung! „Warte, Vito! Mir ist gerade etwas eingefallen. Als ich Ollys Grab besucht habe, hat mich eine Frau ziemlich rüde angemacht, als sie mich erkannt hat. Katrina Orpington.“
    „Katrina? Die Stieftochter des Vikars?“
    „Sie hat mich als Mörderin beschimpft und fand es pietätlos von mir, Ollys Grab zu besuchen.“
    „Wieso sagst du mir das erst jetzt?“ Vito fluchte unterdrückt. „Muss ich dir denn jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen?“
    „Ich wollte dich nicht damit belasten.“ Ava blickte betreten drein. Vito war so gut zu ihr gewesen. Diese Schmähungen in der Zeitung verdiente er nicht. Und alles nur, weil Vito sie in einem unbedachten Moment an sich gezogen hatte und ein lauernder Fotograf prompt auf den Auslöser gedrückt hatte. Es gab nur eine Lösung: Sie musste sofort aus Vitos Leben verschwinden. Dann würden die Gerüchte schnell verstummen.
    Also eilte Ava nach oben und packte die Sachen, die sie im Rucksack mitgebracht hatte. Die neuen Outfits ließ sie zurück. Sie überlegte gerade, ob sie wohl jemand zum Bahnhof fahren könnte, als die Tür aufgerissen wurde.
    „ Madre di Dio! Was hast du vor?“, fragte Vito wütend mit Blick auf den gepackten Rucksack.
    „Ich hätte niemals herkommen dürfen. Das musste ja schiefgehen. Du hättest auf meine Warnung hören sollen, Vito.“
    „Unsinn! Jetzt reiß dich mal zusammen! Du bist doch sonst nicht so zimperlich.“
    „Offenbar doch.“
    „Willst du dich wirklich bei Nacht und Nebel aus dem Staub machen? Das ist feige, Ava.“
    „Ich bin nicht feige“, rief sie empört – und verzweifelt. „Ich kann Einiges ertragen.“
    „Gut, dann pack deine Sachen wieder aus und bleib hier!“
    „Aber du hast durch mich nur Probleme.“
    „Ich bin der Typ, der mit seinen Aufgaben und Problemen wächst“, brüstete er sich.
    Typisch Vito! Jetzt brachte er sie fast zum Lachen. Ungewollt, denn er meinte es ernst. Ein Vito Barbieri ließ sich schließlich nicht beirren und löste jedes Problem. Ava atmete tief durch. „Ich kann nicht bleiben, Vito. Die Organisation der Weihnachtsparty ist so gut wie abgeschlossen. Ich lasse dir alle notwendigen Informationen hier und …“
    „Die Party ist mir völlig egal“, zischte er. „Du weißt, wie wenig ich mir aus Weihnachten mache.“
    „Kann Harvey trotzdem hierbleiben?“, fragte sie leise.
    Harvey ließ ein leises Winseln hören und drängte sich an Vito. Offenbar spürte das Tier instinktiv, dass es hier auch um seine Zukunft ging.
    Vito stöhnte laut. „Du müsstest ihn schon entführen. Freiwillig kommt der nicht mit.“
    Ava nickte traurig. Sie vermisste die treue Seele schon jetzt. Natürlich würde auch Vito ihr fehlen. Doch das war ganz gut so. Es würde ihren Charakter stärken, ohne diesen unwiderstehlichen Mann auskommen zu müssen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. „Ich muss jetzt gehen.“
    „Kommt nicht infrage!“
    „Nun sei doch vernünftig, Vito! Nach dem Zeitungsartikel ist es unmöglich für mich, hierzubleiben. Die Leute werden mit den Fingern auf mich zeigen.“
    „Das ist mir egal.“
    „Mir aber nicht.“ Wütend stützte sie die Hände in die Hüften. „Es spielt doch keine Rolle, ob ich ein paar Tage früher oder später gehe. Unsere Affäre sollte ja sowieso nur zwei Wochen dauern.“
    „Wer sagt das?“
    „Ich. Hältst du mich für blöd, Vito? Mir war von Anfang an klar, dass wir nach der Weihnachtsparty wieder getrennte Wege gehen.“
    „Das habe ich nie gesagt.“

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