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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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ihrem Leben bislang nur wenig altmodische Ritterlichkeit erfahren, weshalb seine Antwort sie verblüffte. „Begrüßen Sie all Ihre Gäste so zuvorkommend?“
    „Nein, nicht alle. Aber für Sie mache ich gern eine Ausnahme.“ In dem Moment, in dem er die Worte aussprach, begriff Zak, dass er sie ernst meinte. Er dachte lieber nicht darüber nach, warum er ständig auf die Uhr gesehen hatte, bis er von seinem Fahrer die Nachricht erhalten hatte, dass ihre Maschine sicher gelandet sei. Oder warum es ihn allein bei der Vorstellung heiß durchzuckte, dass sie auf dem Weg zu ihm war.
    Doch er konnte nicht verleugnen, dass er ständig an sie gedacht hatte. Ungebeten hatte sie sich mit ihren betörenden grünen Augen und den seidigen Kaskaden ihres hellblonden Haars auch in seine Träume gedrängt. Hatte er nicht ein ungewohnt heftiges Verlangen verspürt, wann immer er an sie dachte?
    Interessanterweise stellte er fest, dass Emma ihrerseits nichts dazu beitrug, um seine erotischen Fantasien zu befeuern. Sie hatte sich für ihn keineswegs besonders herausgeputzt. Gänzlich ungeschminkt, das Haar wieder zu einem schlichten Pferdeschwanz hochgebunden, so stand sie vor ihm, und auch ihre Kleidung war vor allem bequem und schlicht. Dennoch besaß ihr zartes Gesicht mit dem Hauch von Sommersprossen über der niedlichen Nase etwas, das seine Blicke unwillkürlich anzog. Wie schaffte sie es nur, so hinreißend verletzlich zu wirken?
    „Sie müssen müde sein“, sagte er sanft, als er die Schatten unter ihren Augen bemerkte. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo Sie untergebracht sind. Und dann können Sie allmählich ans Abendessen denken.“
    Emma horchte auf. „Wollen Sie sagen, ich werde hier wohnen? Im Pembroke?“
    „Natürlich. Da Sie nur vorübergehend hierher versetzt worden sind, ist es am Praktischsten. Was haben Sie denn gedacht, wo Sie unterkommen würden?“
    Tatsächlich hatte sie erwartet, in einem winzigen Apartment in einem der weniger privilegierten Stadtteile untergebracht zu werden, so weit wie möglich weg von Zak. „Ich war so in Eile, dass ich gar keine Zeit hatte, überhaupt darüber nachzudenken“, antwortete sie eine Spur zu beiläufig.
    Als sie und Zak durch die Lobby zu den Aufzügen gingen, sahen die Leute sie neugierig an. Die Angestellten fragten sich vermutlich, warum der oberste Boss einem so gewöhnlich aussehenden Gast den Koffer trug. Einige der sichtbar wohl betuchten weiblichen Gäste musterten Emma unverkennbar neidisch.
    Als sich die Aufzugtüren hinter ihnen schlossen und Emma schweigend vor sich auf die Stockwerksanzeige blickte, meine Zak: „Zugegebenermaßen hatte ich etwas mehr Enthusiasmus von einer Angestellten erwartet, die gerade erfahren hat, dass sie in einem der besten Hotels der Welt übernachten darf.“
    Diese Bemerkung veranlasste sie, ihn anzusehen. „Überrascht Sie das?“
    „Ein wenig. Ich dachte, Sie wären begeistert von der Gelegenheit, einmal die legendäre Gastlichkeit des Pembroke genießen zu dürfen.“
    Damit hätte er sich nicht gründlicher irren können. Geld und Luxus bedeuteten Emma gar nichts. Nicht mehr. Sie hatte, im Gegenteil, gelernt, dass im Leben ganz einfache Dinge viel wichtiger waren als aller Reichtum und Glamour. Zu drastisch hatte sie erlebt, welch schwarze Leere materieller Überfluss mit sich bringen konnte.
    Gerade noch rechtzeitig fiel ihr jedoch ein, dass sie Zak die geldgierige Mitgiftjägerin vorspielte. „So gesehen, haben Sie natürlich recht“, erwiderte sie darum eifrig. „Habe ich eine große Suite?“
    „Nicht so groß wie meine“, antwortete er sichtlich zufrieden, weil er nichts anderes als diese Frage von ihr erwartet zu haben schien. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass schon die Andeutung eines Flirts mit ihr eine Flut erregender Bilder in ihm heraufbeschwor. Er sah Emma auf seinem großen Bett, das helle Haar wie einen seidigen Fächer auf dem Kissen ausgebreitet und ein einladendes Leuchten in ihren bemerkenswert grünen Augen.
    Sofort verwünschte er seine verräterische Fantasie. Er verabscheute Frauen wie sie … und davon abgesehen hatte sie etwas mit seinem Bruder! „Wir sind da“, erklärte er schroff.
    Sie hatten den zweiunddreißigsten Stock erreicht. Auch die Flure des Pembroke vermittelten den Eindruck von schierem Luxus: kostbare Perserteppiche auf glänzendem Parkett, Originalkunstwerke an den Wänden. Emma fragte sich unwillkürlich, wie viel nur eine Übernachtung hier wohl

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