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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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Ledersitze der Limousine gelehnt, ließ Emma die hohen Wolkenkratzer wie einen Film an sich vorüberziehen.
    Zaks Wagen hatte sie vom JFK Airport abgeholt, obwohl es ihr nichts ausgemacht hätte, sich ein gelbes Taxi zu nehmen. Im Gegenteil, sie hätte sich normaler und … unabhängiger gefühlt. Sowieso war es das Merkwürdigste an der ganzen Sache, dass diese Reise so schrecklich viel Ähnlichkeit mit ihrer bisher einzigen in die USA hatte, was Emmas heimliche Besorgnis nur vermehrte. Auch Jahre zuvor war sie schon einmal dem Ruf eines reichen Mannes gefolgt, der das alleinige Sagen hatte. Heute befand sie sich im Prinzip in der gleichen Lage, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Louis ein schwacher Mensch gewesen war, was sie damals allerdings aufgrund ihrer Jugend und Unerfahrenheit nicht verstanden hatte. Zak war das genaue Gegenteil. Zak war stark. Daran zweifelte Emma nicht einen Moment.
    Was wollte er wirklich von ihr? Nur das Versprechen, dass sie seinen Bruder in Ruhe ließ?
    Sie fuhren jetzt durch das Stadtzentrum, und Emma betrachtete durch die abgedunkelten Fenster der Limousine die hell erleuchteten Auslagen der Kaufhäuser. Dort war Saks Fifth Avenue, das Luxuskaufhaus, wo Louis ihr einmal eine teure und eher klassische Perlenkette gekauft und dann lachend zugesehen hatte, wie sie sie sich als Krone auf ihre blonden Locken setzte. Das war eine der besseren Erinnerungen an jene Zeit, aber es gab auch trostlose, die sich wie dunkle Gespenster auftürmten.
    Die Lichter und riesigen Reklametafeln am Broadway erinnerten Emma an das Yankee Stadion, wo das groß angekündigte Comeback von Patterson und seiner Band stattfinden sollte – und in letzter Minute abgesagt wurde, weil der entsetzte Veranstalter erkannte, dass der Leadsänger so zugedröhnt war, dass er kaum noch aufrecht stehen konnte. Und da war die St. Patrick’s Cathedral, wo Emma sich hingestohlen hatte, um eine Kerze anzuzünden und das Ende ihrer Ehe zu beweinen … und nur kurz danach den Tod ihres Ehemanns.
    Sie schüttelte den Kopf, wie um diese düsteren Gedanken zu vertreiben, und bemerkte, dass sie bereits den Central Park erreicht hatten und die Limousine im nächsten Moment vor Zaks Pembroke Hotel vorfuhr. Ganz bewusst nahm sie sich die Zeit, die schönen Details zu bewundern, die sie bisher nur aus den Werbeprospekten kannte. Die Art-Deco-Fassade und die schwere Drehtür aus dunklem Holz. Die schmiedeeisernen Lampen und die sorgfältig beschnittenen Buchsbaumpflanzen in Kübeln, die für etwas einladendes Grün sorgten. Ein Portier öffnete ihr die Tür, und Emma betrat die marmorne Lobby, wo im Licht eines riesigen Kronleuchters kunstvolle Blumenarrangements ins Auge fielen.
    Ein wenig desorientiert durch die Folgen des Jetlags blickte sie sich unschlüssig um. Sollte sie zum Empfang gehen und fragen, ob Mr Constantinides eine Nachricht für sie hinterlassen habe?
    Doch schon im nächsten Moment tauchte neben ihr ein großer dunkler Mann auf, der ihren großen Koffer mühelos hochhob, als enthielte er nur Schmetterlinge und nicht eine ziemliche Anzahl Schuhe.
    „Willkommen in New York“, sagte die Stimme, die so sexy und ihr inzwischen schon so vertraut war. Emma begegnete dem Blick von Zak Constantinides. War es Triumph, der in seinen faszinierenden grauen Augen glühte? Wahrscheinlich, denn er hatte ja bekommen, was er wollte. Er hatte sie – wie ein Paket – nach New York verfrachtet!
    Am liebsten wäre sie ihm mit kühler Gleichgültigkeit begegnet, doch das war nicht so einfach. Denn trotz aller festen Vorsätze empfand sie seine schiere Dominanz einerseits als unerträglich und fühlte sich andererseits heftig zu ihm hingezogen. Für beides erwies es sich als wenig hilfreich, dass er nicht den gewohnten dunklen Maßanzug trug, der an sich schon eine Aura der Unnahbarkeit erzeugte. In dem hellgrauen Pullover in der Farbe seiner Augen und der Jeans wirkte Zak ungewohnt zugänglich und, wenn möglich, sogar noch attraktiver.
    Unwillkürlich fröstelte Emma trotz der warmen Jacke, die sie in Anbetracht der zu erwartenden Novemberkälte angezogen hatte.
    „Frieren Sie?“, erkundigte er sich sofort.
    „Ein wenig“, antwortete sie, fügte aber als Erklärung sofort hinzu: „Ich finde, die klimatisierten amerikanischen Hotels immer etwas zu kühl. Und warum, in aller Welt, sollten Sie meinen Koffer tragen?“
    „Warum nicht? Haben Sie etwas gegen ein wenig altmodische Ritterlichkeit?“
    Tatsächlich hatte Emma in

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