Julia Extra Band 374
wenigstens zufrieden und in dem Wissen verlassen, einen guten Job gemacht zu haben.“
Ihm fiel plötzlich auf, wie blass sie war. Zum ersten Mal kam ihm in den Sinn, dass er sie auch hätte bitten können, ihre Abreise um ein paar Tage aufzuschieben. Ein verlängertes Wochenende an einem schönen Ort … wäre das nicht eine angemessenere Art gewesen, ihr Adieu zu sagen als der bevorstehende, überstürzte Abschied?
Ringsum verriet das fröhliche Lachen der Gäste, dass die Eröffnungsparty ein voller Erfolg war. Zak berührte zart Emmas Arm und sah das Aufleuchten in ihren Augen. Sofort durchflutete ihn ein unbändiges Verlangen. Wie schaffte sie es nur immer wieder, ihn so verrückt zu machen, dass er jeden vernünftigen Gedanken vergaß?
„Kann ich unter vier Augen mit dir sprechen?“, flüsterte er ihr zu.
„Jetzt sofort? Aber die Gäste …“
„Amüsieren sich ganz gut auch ohne uns. Und ich muss unbedingt mit dir sprechen, Emma.“
Die Eindringlichkeit, mit der er seine Bitte vorbrachte, ließ Emma nachgeben. Als sie zusammen den Ballsaal verließen, regte sich sogar ein Funken Hoffnung in ihr … und wandelte sich zu Zweifel, als Zak sie in sein leeres Büro im ersten Stock führte.
„Zak?“, fragte sie verunsichert.
Er hatte die Tür hinter ihnen zugestoßen und zog Emma in seine Arme.
„Emma.“ Schweigend blickte er sie so intensiv an, dass sie kaum zu atmen wagten. Dann küsste er sie.
Ohne nachzudenken erwiderte sie seinen Kuss, der leidenschaftlich und wild … ja, fast zornig war. Im Nu war auch ihre Leidenschaft entfacht, und sie stand lichterloh in Flammen. Begehrlich krallte sie die Finger in seine breiten Schultern, als er ihr die Haarnadeln aus dem blonden Haar zog, sodass es ihr in schimmernden Kaskaden über die Schultern fiel.
„Ich will dich“, stieß er aus und presste sie an sich. „Himmel, Emma Geary, ich bin verrückt nach dir. Es ist wie ein Fieber, das mich verzehrt, weißt du das?“
„Zak“, flüsterte sie an seinen Lippen. „Oh Zak, ich will dich auch. Für immer.“
Die beiden letzten Worte wirkten wie eine eiskalte Dusche. Zak ließ Emma los, atmete tief ein und ging zu den hohen Fenstern, sodass er sich wie eine schwarze Silhouette davor abzeichnete.
Fragend sah sie ihn an. „Was hast du?“, fragte sie verwirrt.
Zak kämpfte schweigend mit seinem überwältigenden Verlangen. Er wollte sie so sehr, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Für immer. War sie sich ihrer Macht über ihn so sicher, dass sie glaubte, da Erfolg zu haben, wo alle anderen Frauen gescheitert waren? Glaubte sie etwa, ihn sich für immer geangelt zu haben? Sie war auch nicht anders als all die anderen, und seine Gefühle für sie waren reine, sexuelle Lust, die schon bald verblassen würde, weil es immer so war.
„Zieh deinen Slip aus“, sagte er unvermittelt.
Sie erstarrte. „Wie bitte?“
„Du hast mich verstanden. Zieh deinen Slip aus.“
„Warum?“, flüsterte sie.
„Komm schon, Emma, so unschuldig bist du nicht mehr. Schließlich warst du eine sehr gelehrige Schülerin. Ich will, dass du für mich hier in meinem Büro strippst. Das ist eine erotische Fantasie, die ich schon eine Weile habe. Bei langweiligen Telefonaten kann ich mir damit die Zeit vertreiben. Ich schließe die Augen und stelle mir deinen hinreißenden Körper vor. Was hast du?“, fragte er, als sie schwieg. „Du bist doch sonst nicht so prüde, wenn ich etwas vorschlage.“
„Vorschlage?“, wiederholte Emma ungläubig. Sie begriff plötzlich, dass er sie genauso behandelte, wie die Männer ihre Mutter behandelt hatten – wie ein billiges Flittchen. „Nennst du es so? Du bringst mich hierher in dein Büro, während unten die Party noch in vollem Gange ist. Wozu, frage ich mich? Du willst einen Striptease, zweifellos gefolgt von einer schnelle Nummer.“
„Eine schnelle Nummer? Pass auf, was du sagst!“
„Wie immer du es nennen willst! Was meinst du denn, was all die feinen Gäste da unten denken, wenn ich mit aufgelöster Frisur und derangiertem Make-up wieder auf der Party auftauche?“
„Meinen Gästen steht es nicht zu, eine Meinung zu meinem Privatleben zu haben!“
„Nur, dass es nicht sehr privat ist, nicht wahr? Du bringst mich hierher in dein Büro und gibst mir das Gefühl, ein billiges Flittchen zu sein. War das vielleicht deine Absicht?“
„Du hast dich schon vorher für mich ausgezogen.“
„Im Schlafzimmer!“
„Wie ich schon sagte, warum plötzlich
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