Julia Extra Band 374
Leute um ihn, doch er löste sich rasch von ihnen und ging zu Emma, die etwas abseits mit einem Glas Mineralwasser stand. Einen Moment sah er sie einfach nur schweigend an, als wollte er sich ihr Bild für immer einprägen. „Du musst sehr zufrieden sein“, sagte er dann leise.
Emma lächelte scheinbar heiter. Ahnte er wirklich nicht, dass ihr Herz bei dem Gedanken brach, dass sie morgen in dem Flugzeug sitzen würde, das sie über den Atlantik und für immer von ihm fort brachte?
„Ja, sehr zufrieden“, bestätigte sie äußerlich ungerührt. „Ich bin überzeugt, der Saal wird im Nu ausgebucht sein. O …“ Sie verstummte, als eine Frau den Ballsaal betrat, die mit ihrem tiefschwarzen, kurzen Haar und einem Aufsehen erregenden, scharlachroten Abendmantel sofort alle Blicke auf sich zog. „Ist das nicht Leda?“
Zak drehte sich um und sah die zierliche Griechin auf sich zukommen. „Allerdings.“
„Zakharias!“ Leda umarmte ihn herzlich. „Der Saal ist noch schöner geworden, als ich es mir erträumt habe! Ein wahrer Triumph!“
„Das Lob gebührt Emma Geary hier, denn der Saal ist ihr Werk.“
Leda wandte sich Emma zu. „Ach ja, ich dachte mir doch, dass ich Sie schon einmal gesehen habe! Sie sind die Frau, die wir mit Nat in dem Restaurant in London getroffen haben, nicht wahr? Wie geht es Nat?“
Schuldbewusst errötete Emma. Was würde Leda wohl sagen, wenn sie die Wahrheit wüsste … dass sie Nats Annährungsversuche verschmäht hatte, aber mit Zak ins Bett gegangen war? „Als ich das letzte Mal von ihm gehört habe, ging es ihm gut“, antwortete sie ehrlich. „Aber das ist schon eine Ewigkeit her.“
„Wahrscheinlich hat er viel zu tun“, warf Zak beiläufig ein, wobei er sie gelassen ansah. „Und da wir gerade davon sprechen … würdet ihr mich entschuldigen? Ich glaube, der Bürgermeister ist gerade eingetroffen.“
Als er einfach davonging und sie mit seiner Exfreundin allein ließ, hätte Emma ihn am liebsten erwürgt. Noch dazu hatte er Leda keinen Hinweis gegeben, dass sie mehr als nur eine Angestellte war, was Emma wider alle Vernunft verletzte.
„Kennen Sie Zakharias schon lange?“, erkundigte sich die schwarzhaarige Schöne.
Emma riss den Blick von Zaks breitem Rücken los. „Erst wenige Monate, aber es kommt mir wie Jahre vor.“
„Diese Wirkung hat er oft auf die Menschen.“
„Und vor allem auf Frauen“, ergänzte Emma, ehe sie sich besann.
„Allerdings.“ Leda sah sie forschend an. „Sind Sie vielleicht in ihn verliebt?“
Emma begegnete dem Blick ihrer dunklen Augen. „Das ist eine sehr persönliche Frage.“
„Ich weiß. Ich frage auch nur, weil ich selbst einmal in ihn verliebt war. Und vielleicht bin ich ihm näher gekommen, als irgendeine Frau zuvor.“ Sie lachte. „Damals dachte ich, die Welt würde untergehen, als er mit mir Schluss machte. Aber, wie Sie sehen, habe ich es überlebt und Scott kennengelernt. Jetzt werden wir heiraten und ich könnte nicht glücklicher sein.“ Freundlich fügte sie hinzu: „Das wollte ich Ihnen nur sagen, Emma. Es gibt ein Leben nach Zakharias Constantinides.“
Ein Ober mit einem Tablett köstlicher Canapés unterbrach ihr Gespräch, aber Emma hatte das Gefühl, keinen Bissen herunterzubekommen. Leda nutzte die Gelegenheit, um ihren Verlobten zu suchen, und Emma blieb allein zurück.
Obwohl Zaks Exfreundin ihr nichts gesagt hatte, was sie nicht selbst wusste, fühlte sie sich bedrückt. Sie wollte nicht hören, dass es ein Leben nach Zak gab, denn insgeheim hoffte sie doch, ihr Leben mit ihm zu verbringen. Wenigstens für diese eine letzte Nacht wollte sie an ihrem hoffnungslosen Traum festhalten.
„So melancholisch, chrysi mou ?“ Zak war unbemerkt an ihrer Seite aufgetaucht, und seine Frage riss sie aus ihren Gedanken.
„Wie bitte? Das war nicht meine Absicht.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
Er betrachtete sie skeptisch. „Was hat Leda gesagt?“
„Nichts, was ich nicht schon wusste.“
„Ach ja?“
„Dass es zwar sehr schwer ist, dich zu ersetzen, aber dass sie dennoch ein neues Glück mit einem anderen Mann gefunden hat.“
„Hast du ihr von uns erzählt?“
„Nein, Zak, ich habe dir doch versprochen, dass ich niemandem ein Wort davon sagen werde. Vermutlich hat sie es erraten. Als deine Exgeliebte hat sie wahrscheinlich ein besonderes Gespür dafür.“
„Emma …“
„Aber sie war total begeistert von dem Saal“, wechselte sie rasch das Thema, „so kann ich New York
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