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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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gibt keine Ehefrau …“, er zuckte die Schultern, „… abgesehen von dir. Sobald ich zurück in Brasilien bin, frage ich meine Anwälte, ob wir die Ehe für ungültig erklären lassen können. Aber ich bezweifle das.“
    Er setzte sich nicht einmal aufs Bett, um ihr zu sagen, dass es vorbei war. Ihr wurde klar, wie dumm sie gewesen war. Wie mühelos er sie hereingelegt hatte.
    „Wenn sie nicht annulliert werden kann, werden sich meine Anwälte wegen der Scheidung bei dir melden. Ich zahle eine einmalige Abfindung.“
    „Abfindung?“
    „Meine Leute werden das klären. Wenn du willst, verklag mich auf mehr, aber ich empfehle dir nachdrücklich, schnell zu akzeptieren. Natürlich, falls du schwanger bist …“
    Niklas stand mit der durch den Vorhang scheinenden Sonne im Rücken da, und Meg sah nur die Silhouette eines Mannes, den sie nicht kannte.
    „Die Pille danach wäre vielleicht gut.“
    Es klopfte. Ein Hotelpage kam herein, um Niklas’ Koffer zu holen.
    „Ich habe um ein spätes Auschecken für dich gebeten. Bestell dir ein Frühstück“, bot er an, bevor er dem Pagen ein Trinkgeld gab. Der junge Mann ging mit Niklas’ Gepäck hinaus.
    „Ich verstehe nicht …“
    „So etwas tut man in Las Vegas. Wir hatten Spaß.“
    „Spaß!“ Meg traute ihren Ohren nicht.
    „Das ist doch keine große Sache.“
    „Für mich schon.“
    „Dann ist es Zeit, dass du erwachsen wirst“, sagte Niklas kühl.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er grausam war. Andererseits hatte sie keine Ahnung, womit sie es zu tun hatte. Wenn nötig, konnte er grausam sein. Und heute war es sehr nötig.
    In Tränen aufgelöst, saß sie auf dem Bett, und gleichzeitig wurde sie immer wütender, wie er bemerkte. Jeden Moment jetzt würde sie aufstehen und auf ihn losgehen. Er wollte ihre Verzweiflung wegküssen, er wollte sie an sich ziehen und beruhigen. Nur hatte er nichts, womit er sie beruhigen könnte. Er wusste, wie schlimm in Kürze alles aussehen würde, deshalb musste er grausam sein, um nett zu sein.
    „Wozu musstest du mich heiraten“, schrie Meg. „Ich wollte sowieso schon mit dir schlafen.“
    Niklas war sicher, dass sie sich auf ihn stürzen würde. Sie kniete auf dem Bett und hielt sich noch immer das Laken vor, aber gleich würde sie es loslassen. Ihre grünen Augen funkelten vor Wut. Und mit seinen nächsten Worten würde er dem Ganzen ein Ende machen.
    „Ich habe es dir gestern gesagt. Ich mag keine Kondome.“ Er stand da und nahm hin, dass sie ihm die Wange zerkratzte. Dann hielt er sie einen Moment lang an den Armen fest, bevor er Meg zurück aufs Bett stieß.
    Und einfach verschwand.
    Eben noch hatte Meg nur daran gedacht, zu frühstücken und mit ihrem Ehemann Liebe zu machen.
    Jetzt redeten sie von Annullierung und Abfindung.
    Oder vielmehr, sie redeten nicht.
    Niklas war weg.
    Und Meg lag da, ihr war schwindlig, ihre Wut wie ein Gewicht, das sie niederdrückte. Tatsächlich war es eine bemerkenswerte Leistung, dass sie überhaupt noch atmete.
    Ein paar Minuten später wurde ihr bewusst, dass sie durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmete, wie sie es im Flugzeug während des Starts getan hatte. Ihr Körper holte sie von selbst aus der Panik heraus, in die sie jetzt geraten war. Sie versuchte, etwas zu begreifen, was unbegreiflich war.
    Niklas hatte mit ihr gespielt. Von Anfang an war für ihn alles nur ein Zeitvertreib gewesen.
    Vielleicht hatte er recht. Vielleicht musste sie erwachsen werden. Wenn ein Mann wie Niklas sie so leicht manipulieren, sie dazu veranlassen konnte, an Liebe auf den ersten Blick zu glauben, dann sollte sie wohl ihr Leben auf die Reihe bringen. Einen Moment lang rollte sich Meg zusammen und weinte, dann stand sie auf.
    Sie frühstückte nicht, sondern bestellte nur Kaffee und trank ihn hastig in der Hoffnung, dass er ihre Lebensgeister weckte. Tat er nicht.
    Weil es ihr unerträglich war, in die Wanne zu steigen, in der sie sich beinahe geliebt hätten, duschte Meg. In der sie beinahe Sex gehabt hätten. Denn Liebe auf den ersten Blick hatte nichts damit zu tun gehabt. Sie zog sich in aller Eile an, warf einen Blick auf das zerwühlte Bett und dachte, sie würde einen Weinkrampf bekommen. Innerhalb einer Stunde war sie auf dem Flughafen.
    Kurze Zeit später saß sie in der Maschine nach Los Angeles. Ihr tat das Herz genauso weh wie die intimsten Stellen ihres Körpers und ihre vom Weinen geschwollenen Augen.
    Meg bat die Flugbegleiterin um eine kühlende Augenmaske. Bevor

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