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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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schwebte.
    Regungslos stand Niklas an der Wand und schwieg eisern, als Andros unflätige Bemerkungen über Meg machte. Schließlich kam ein zweiter Mann dazu, einer von den anständigen Vollzugsbeamten.
    „Ärger?“, fragte er.
    „Kein Ärger“, erwiderte Niklas, weil er heute Nacht nicht in Einzelhaft wollte. Er musste unbedingt in seine Zelle.
    Gefügig ließ er sich die Handschellen abnehmen und ging ruhig in die Zelle. Er sah Fernando in die Augen und sprach zum ersten Mal seit seiner Ankunft mit ihm.
    „Ich benötige deine Hilfe“, sagte Niklas. „Ich brauche Kontakt nach draußen.“

10. KAPITEL
    Meg weinte die ganze Nacht wegen Niklas und schwor sich, dass es die letzte war.
    Fast konnte sie sich einreden, dass er nur versucht hatte, sie zur Abreise zu bewegen. Dass er deshalb so gemein zu ihr gewesen war. Aber dann ermahnte sie sich, dass sie nichts über ihn wusste und er ihr nichts als Kummer und Ärger bereitet hatte, seit sie sich kennengelernt hatten.
    Im Moment klang Hawaii ziemlich gut. Eine Woche am Strand liegen und sich nur damit beschäftigen, wie sie Niklas am besten vergessen konnte.
    Inzwischen war es weit nach Mittag, und Meg wartete noch immer darauf, dass die Angestellte aus dem Reisebüro zurückrief. Sie wollte sie bitten, sie auf den frühestmöglichen Flug zu buchen. Für alle Fälle packte sie schon mal ihren Koffer. Ganz bewusst schaltete sie nicht den Fernseher ein, um zu erfahren, wie seine Anhörung lief. Wenn sie Niklas auch nur flüchtig in den Nachrichten zu sehen bekam, war sie verloren.
    Sie wollte jetzt die Scheidung, wollte weit weg von ihm sein, würde keine einzige Minute mehr an ihn verschwenden.
    Aber dann packte Meg ihre Toilettenartikel ein, warf Tampons in ihre Kosmetiktasche und erkannte, dass es vielleicht doch nicht so einfach war. Sie blickte die ungeöffnete Packung an, eine australische Marke, weil sie seit ihrer Ankunft in Brasilien keine gekauft hatte. Sie versuchte, sich an die Tage zu erinnern, bevor sich ihr Leben durch den Besuch von Niklas’ Anwälten so dramatisch geändert hatte. Nein. Sie hatte ihre Periode eine ganze Zeit lang nicht gehabt.
    Dass sie Kondome benutzt hatten, konnte sie auch nicht beruhigen, denn das letzte hatte ja nicht gehalten.
    Konnte sie schwanger sein?
    Würde sie es ihm sagen, wenn sie es war?
    Ich darf ihm das nicht verschweigen, dachte Meg. Selbst wenn er lebenslänglich im Gefängnis sitzen würde, hatte er das Recht, die Wahrheit erfahren. Und so eine Neuigkeit konnte sie ihm nicht in einem Brief verraten. Vielleicht musste sie ihn doch noch einmal besuchen.
    Vielleicht auch nicht.
    Ein Brief war wahrscheinlich schon mehr, als er verdient hatte.
    Zuerst galt es, sicher zu sein.
    Ich überreagiere, sagte sich Meg, als sie ihr Hotelzimmer verließ und zu den Fahrstühlen ging. Sie machte sich zu viele Sorgen. Mit allem, was sie in den vergangenen Wochen erlebt hatte, war es kein Wunder, dass sich ihre Periode verspätete.
    Auf den Straßen steckten die Autos wie immer im Stau, Hupen und Sirenengeheul waren ohrenbetäubend. Meg fand eine farmácia , und drinnen sah es genauso aus wie in irgendeiner Apotheke in Sydney. Zahlreiche Schwangerschaftstests lagen in den Regalen, und Meg brauchte nicht die Sprache zu können, um zu wissen, dass sie das Richtige kaufte.
    Anders als in Australien stürzte sich hier keine Verkäuferin auf sie, sobald sie den Laden betrat. Der Apotheker und seine Angestellten ignorierten sie so ziemlich. Sie sahen fern, und Meg wurde ungeduldig. Sie musste jetzt wirklich wissen, ob sie schwanger war. Sie musste sich entscheiden, ob sie Niklas gegenübertreten und es ihm sagen wollte.
    Schließlich kam eine Verkäuferin zu ihr, redete aber weiter mit ihren Kolleginnen. Eine von ihnen rief den Namen Dos Santos, und Meg erstarrte. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn, während sie bezahlte. Trotz allem wollte sie jetzt den Fernseher einschalten und wissen, wie es Niklas ging.
    Sie rannte fast zurück zum Hotel, hatte Angst vor ihren Gefühlen für ihn, wenn allein seinen Namen zu hören sie in diesen Zustand versetzen konnte.
    In ihrem Zimmer war es herrlich kühl und ruhig. Damit sie nicht das Fernsehgerät einschaltete, nahm sie die Fernbedienung und schleuderte sie weg, ohne hinzusehen, wo sie landete. Das Blinken am Telefon sagte ihr, dass sie eine neue Nachricht hatte. Sie hoffte, dass es die Frau aus dem Reisebüro war, und spielte die Nachricht ab, aber es war ihre Mutter.
    Wie sollte sie ihren

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