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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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sie verstummte.
    Niklas küsste sie zärtlich. „Alles Gute zum Hochzeitstag.“

13. KAPITEL
    Mit jedem Tag liebte Meg Brasilien mehr, aber am meisten liebte sie die Abende.
    Sie lag dösend am Pool, dann streckte sie sich und schnupperte die Luft, die feucht vom Regen war, der hier oben oft am Nachmittag einsetzte und die Berge wusch, bis sie glänzten.
    Die Anklage war fallen gelassen worden, aber sie hatten ein paar Monate gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Sie hatten Rosa ihr Geld zurückgezahlt und von Megs Ersparnissen gelebt. Erst als das Schreckgespenst einer Gefängnisstrafe nicht mehr länger drohend über ihnen schwebte und Meg die Schwangerschaft anzusehen war, hatte Niklas wirklich zu glauben begonnen, dass dies alles real war.
    Sie fuhren regelmäßig nach São Paulo, und Niklas begleitete sie zu jeder Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung. Meg war so froh, dass sich ihre Eltern in Brasilien ebenso wohlfühlten wie Niklas in Australien, wenn sie dort waren. Sie sah ihre Eltern oft, sie waren gerade erst an diesem Morgen abgereist. Dank ihres neuen Schwiegersohns, der ihnen mit Rat und Tat beiseite stand, liefen die Geschäfte in Sydney endlich wieder besser.
    Niklas hatte ihre Eltern damals sofort nach Brasilien eingeladen. Als er sie persönlich kennenlernte, begann er zu verstehen, warum man manchmal nicht einfach das Telefon ausschalten konnte. Er hatte angefangen, sich daran zu gewöhnen, dass eine Familie zu haben schwierig und lohnend zugleich war.
    Bei jenem ersten Besuch erzählten sie ihren Eltern nichts von dem Baby, weil sie schon so viel Neues verkraften mussten. Außerdem war eine Beerdigung vorzubereiten. Meg dachte, Niklas würde es allein tun, doch er bezog sie in alles mit ein.
    Nur wenige Leute waren eingeladen. Meg traf zum ersten Mal Carla, und natürlich war sie bildschön. Rosa, ihre Kollegen und ihr Mann Silvio nahmen teil. Und Megs Eltern kamen auch, und Niklas sagte ihnen, wie sehr er es schätzte. Fernando, der nur zu gut wusste, wie hart das Leben auf der Straße war, und dass es manchmal ums nackte Überleben ging, hatte sogar Blumen geschickt.
    Meg hatte ein bisschen geweint, als sie sich heute Morgen von ihren Eltern verabschiedet hatte. Aber sie hatten ihr nochmals versichert, dass sie in einem Monat zur Geburt ihres Enkelkinds wiederkommen würden.
    Wenn ich es noch einen Monat mache, dachte Meg. Sie spürte wieder eine Kontraktion und griff nach ihrem Ratgeber.
    Nein, es war nicht schmerzhaft, und dazwischen verging eine halbe Ewigkeit. Aber dann hatte sie wieder eine Wehe. Diesmal achtete Meg auf die Zeit, weil sie den Atem anhielt, bis sie vorbei war, auch wenn es nicht wirklich wehtat. Vielleicht sollte sie jemanden anrufen, um nachzufragen? Oder einfach warten. Bald war Niklas zu Hause …
    Meg liebte es, schwanger zu sein. Sie liebte ihren dicker werdenden Bauch, und Niklas tat das auch. Und sie liebte ihn über alles.
    Nein, sie würde ihn niemals ganz kennen. Aber sie hatte den Rest ihres Lebens, um zu versuchen, den kompliziertesten Mann der Welt zu durchschauen. Immer mehr erkannte sie, wie sehr er sie liebte. Das allein zählte.
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. Die letzte Wehe war lange her, also konnte sie ruhig mit dem Abendessen anfangen. Rosa, ihr Mann und ein paar andere Freunde würden kommen, um Meg nach der Abreise ihrer Eltern aufzuheitern. Rosa und sie waren enge Verbündete geworden, und Rosa neckte sie manchmal mit den Gesprächen, die sie früher geführt hatten, und natürlich mit dem unerhörten Slip.
    Damals war sie so verklemmt gewesen! Meg wurde rot bei dem Gedanken daran, was für herrliche Dinge Niklas und sie machten. Und dann kam wieder eine Kontraktion, und sie war froh, als sie den Hubschrauber hörte, der Niklas nach Hause brachte. Sie ging ihm durch den üppigen Garten entgegen und pflückte einige reife Avocados vom Baum, um später eine Guacamole zuzubereiten. Plötzlich fühlte sie, dass das Fruchtwasser abfloss.
    Anscheinend stimmte nicht, was im Buch stand. Dies waren keine „Probewehen“. Echter Schmerz durchfuhr sie, und sie verspürte den Drang, zu pressen.
    Niklas sah, wie sich Meg krümmte. Er hörte den Hubschrauber abheben und war hin- und hergerissen, ob er anrufen und den Piloten zurückkehren lassen oder zu Meg gehen sollte. Er verfluchte sich, weil sie am Wochenende in seine Stadtwohnung hatten umziehen wollen, damit sie näher am Krankenhaus waren.
    „Ich veranlasse, dass der Hubschrauber zurückgeschickt

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