Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
Vom Netzwerk:
einfach in Rom bleiben.“ Seine Wangen röteten sich.
    Wieso wirkte Antonio plötzlich so schüchtern? Worauf wollte er hinaus? Bot er ihr mehr als eine Affäre an? Hatte er mehr im Sinn, als sie und ihr Kind zu unterstützen?
    „Ich soll hier bei dir bleiben?“, wiederholte sie ungläubig.
    „Ja.“ Er riskierte einen kurzen Blick in ihre Richtung. „Wenn du das wirklich möchtest.“
    Antonio machte ihr ein Friedensangebot! Das erste Mal, seit sie ihn kannte, wirkte er unsicher. Ihrer Liebe durfte er zwar jetzt sicher sein, doch ob sie einen zweiten Versuch mit ihm wagen würde, wusste er nicht. Anscheinend rechnete er mit einer Zurückweisung.
    Sollte sie auf das Angebot eingehen? Es war verlockend: Antonio hatte sie um etwas gebeten, worauf sie seit Monaten gewartet hatte, nämlich bei ihm zu bleiben. Doch reichte das? Von Liebe hatte er nicht gesprochen. Ihre Lage war aussichtslos.
    „Ich möchte es schon, aber ich bringe es nicht über mich“, antwortete sie kaum hörbar.
    Antonio schluckte. „Und weshalb nicht?“
    Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht. „Es ist alles so kompliziert!“
    Er strich ihr übers Haar. „Nein, es ist ganz einfach. Ich will bei dir sein. Du willst bei mir sein.“
    Das reichte nicht, das hatte die Vergangenheit bewiesen. Sie musste an das Kind denken, Fehler durfte sie sich nicht erlauben. Sie musste sich Antonios Loyalität ganz sicher sein.
    „Du hast gerade erst deinen Bruder verloren, deine Gefühle sind noch aufgewühlt“, antwortete sie schließlich. „Es ist nicht die richtige Zeit, um einschneidende Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen.“
    Abwehrend schüttelte er den Kopf. „Glaubst du wirklich, ich biete dir etwas an, nur weil ich mich einsam fühle und jemanden zum Händchenhalten brauche?“
    „Es könnte immerhin sein. Es wäre verständlich.“
    „Nicht für mich. Ich sage lediglich, wie es ist. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.“
    Isabella erstarrte. Den Rest seines Lebens? Hatte er das wirklich gesagt, oder spielte ihr die Fantasie einen Streich?
    „Was soll das heißen?“, fragte sie nach.
    „Ich liebe dich, Isabella. Ich möchte mein Leben mit dir teilen.
    Antonio liebt mich!
    Am liebsten hätte sie sich sofort in seine Arme geworfen, doch eine innere Stimme warnte sie. Was verstand Antonio unter Liebe?
    „Das geht mir zu schnell!“ Sie trat einen Schritt zurück. „Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“
    Er folgte ihr. Ihre Antwort gefiel ihm nicht, doch er würde Isabella schon überzeugen. „Was gibt es da zu überlegen? Und wenn du schon Bedenkzeit brauchst, weshalb muss es dann Los Angeles sein? Was spricht gegen Rom?“
    „Ich … Es …“
    In diesem Moment klopfte es an der Tür, und kurz darauf trat die Haushälterin ein. „Es tut mir leid Sie zu stören, Signor Rossi. Aber Ihre Mutter ist hier, sie wartet im Arbeitszimmer auf Sie.“
    Antonio zeigte offen, wie verärgert er war, und kniff die Lippen zusammen.
    Auch Isabella war ungehalten. „Muss sie uns ausgerechnet so kurz vor meiner Abreise stören? Sie wird sich wohl kaum von mir verabschieden wollen. Ich interessiere sie nicht, denn seit der Einladung zum Tee habe ich nie wieder etwas von ihr gehört.“
    „Ich weiß auch nicht, was sie möchte. Warte hier, ich bin gleich wieder zurück.“
    Immer noch ganz benommen, blickte sie ihm hinterher. Antonio liebte sie und wollte sein Leben mit ihr teilen, doch als was: als Freundin, als Geliebte oder als Ehefrau? Und was war mit dem Baby? Würde er es übers Herz bringen, es zu lieben, obwohl es nicht sein eigenes war?
    Isabella versuchte, sich Antonio als Vater vorzustellen.
    Er würde sicher ein liebevoller Vater sein, aber trotzdem nicht alles durchgehen lassen. Er hatte aus den Fehlern seiner Eltern gelernt, das hatten seine Bemerkungen gezeigt. Ja, er wäre ein idealer Vater – schon jetzt, während der Schwangerschaft, hatte er seine Bereitschaft bewiesen, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen.
    Isabella fiel ein Stein vom Herzen, und befreit atmete sie auf. Ja, die Entscheidung war gefallen. Sie würde das Risiko eingehen und bei Antonio bleiben und mit ihm eine Familie gründen. Ein Heiratsantrag, so gern sie ihn auch gehört hätte, war keine Bedingung. Hauptsache, Antonio liebte sie und das Baby – und das hatte er bewiesen.
    Sie griff ihren Rucksack, um ihre Sachen zurück ins Schlafzimmer zu bringen. Auf dem Flur hörte sie Antonios und Marias Stimmen aus dem Arbeitszimmer.

Weitere Kostenlose Bücher