Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
Vom Netzwerk:
stemmte die Hände in die Hüften. „Und erzähl mir jetzt bitte nicht, du hättest keinen gehabt. Weshalb sonst bist du höchstpersönlich an meinem Arbeitsplatz erschienen, um mir die Nachricht von Giovannis Tod und meiner Erbschaft zu überbringen? Dein Rechtsanwalt hätte das ebenso gut erledigen können.“
    Das konnte Antonio nicht abstreiten. Isabella kannte ihn gut, und das war bisher kein Nachteil gewesen. Sie hatte seine guten und seine schlechten Seiten kennengelernt – und sich trotzdem in ihn verliebt. Schon einmal hatte er ihre Liebe zerstört, und sie hatte es ihm verziehen. Doch diesmal war es anders. Die Lage war aussichtslos.
    Er wollte lügen, einen letzten, verzweifelten Versuch machen, zu retten, was noch zu retten war. Doch er brachte es nicht fertig. Nach allem, was geschehen war, besaß Isabella ein Recht darauf, auch die tiefsten Abgründe seiner Seele kennenzulernen. Sie sollte wissen, wozu er fähig war.
    „Ich wusste nicht, weshalb Gio dich als seine Alleinerbin eingesetzt hatte. Ich erklärte es mir mit Rachemotiven. Er wollte mir demonstrieren, dass er mir alles nehmen konnte, die geliebte Frau und mein Erbe. Das ließ mein Stolz nicht zu. Mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung standen, wollte ich die Macht, mit der er dich ausgestattet hatte, an mich reißen.“
    Entsetzt wich sie einen Schritt zurück. „Du hast mich also verführt, um mich hörig zu machen! Ich sollte freiwillig auf meine Rechte und die meines Kindes verzichten!“
    Deshalb also hatte er ihre Abreise immer wieder hinausgeschoben, deshalb hatte er sie dazu überredet, das Bett mit ihm zu teilen. Es war ihm überhaupt nicht um sie gegangen, er hatte sie lediglich abhängig machen wollen, damit sie freudig ihrer eigenen Entrechtung zustimmte!
    Sie musste sich am Schreibtisch festhalten, so schwach fühlte sie sich plötzlich. Und sie war so verblendet gewesen, sich ihm rückhaltlos hinzugegeben, und hatte sich offen zu ihren Gefühlen bekannt. Wie hatte sie nur so unbeschreiblich dumm und naiv sein können!
    „Und ich bildete mir ein, deine Gefühle für mich seien stärker als die Vergangenheit.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
    „Das sind sie auch. Selbst als ich mir noch einbildete, du würdest mit meinem Bruder schlafen, habe ich dich begehrt. Gegen meine Leidenschaft für dich bin ich machtlos.“
    Isabella verstand ihn. Er liebte sie, hasste sie jedoch gleichzeitig für die Macht, die sie über ihn besaß. Ihr ging es nicht viel anders, Antonio war ihre große Schwäche, was ihn betraf, halfen ihr Verstand und Vernunft nicht weiter. Das hatte Antonio erkannt und rücksichtslos für seine Zwecke ausgenutzt.
    „Ich habe aber nicht mit dir geschlafen, weil ich über Sex wieder die Kontrolle über das Familienunternehmen bekommen wollte, deshalb habe ich dir ja auch angeboten, dich auszuzahlen“, erklärte er fest. „Ich habe mich ganz einfach nach deiner Umarmung gesehnt.“
    Wie gern sie das geglaubt hätte! Antonio hatte ihr Vertrauen auf das Gemeinste missbraucht, und trotzdem sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm! Das war ungeheuerlich und machte ihr Angst vor sich selbst. Wie schön und unbeschwert war dagegen die erste Zeit ihrer Liebe gewesen. So würde es nie wieder sein.
    Gequält schloss sie die Augen und stützte sich noch schwerer auf den Schreibtisch. Doch gleich darauf streckte sie sich wieder. Nein, die Genugtuung, ihre Tränen zu sehen, würde sie Antonio nicht gewähren – auch diese Schwäche würde er nur wieder gnadenlos für seine selbstsüchtigen Ziele ausnutzen.
    „Da ich mich jedoch nicht auszahlen lassen wollte, musstest du deinen Plan ändern und mir einen Heiratsantrag machen. Ist dir das nicht schwergefallen? Antonio Rossi und eine lebenslange Verpflichtung eingehen, noch dazu mit einer unbedeutenden kleinen Amerikanerin?“
    „Du bist nicht unbedeutend“, widersprach er scharf.
    „Nein, nicht seitdem ich Giovannis Erbin bin und sein Kind erwarte, aber vorher war ich dir egal.“
    „Nein!“ Antonio raufte sich die Haare. „Vielleicht war ich nicht ganz aufrichtig zu dir. Aber das hat sich geändert – ich habe mich geändert.“
    „Wie praktisch!“ Isabella schnaubte verächtlich.
    Er kam näher, legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Sie ließ es geschehen, legte den Kopf zurück und blickte Antonio offen in die Augen. Sie hatte keine Angst vor ihm.
    „Ich möchte meine Zukunft mit dir teilen,

Weitere Kostenlose Bücher