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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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wunderte sich über diesen Ausbruch. Er hatte noch nie erlebt, dass Mikhail sich über eine Frau aufregte. Frauen, die sich an ihn heranmachen wollten, begegnete er mit Gleichmut. Denjenigen, die es bis in sein Bett schafften, erging es auch nicht anders. Womit hatte Katherine Marshall seinen Boss so zur Weißglut gebracht?
    Sowie die Hubschrauber abgehoben hatten, stürzte Kat sich in Arbeit, um sich abzulenken. Sie zog die Betten ab und ertappte sich dabei, wie sie sich den gestreiften Bettbezug von Mikhails Bett ans Gesicht drückte und den schwer zu definierenden Duft einatmete. Als ihr das bewusst wurde, stopfte sie die Wäsche wütend in die Maschine und stellte sie an. Irgendwie musste es diesem Mann gelungen sein, bisher unentdeckte Gefühle zu entfesseln. Peinlich berührt schüttelte Kat den Kopf über sich selbst.
    Am Nachmittag brachte Roger Packham das versprochene Kaminholz und kam dann auf eine Tasse Tee in die Küche. Stolz erzählte er, dass er richtig viel Geld fürs Schneeräumen verlangt und anstandslos erhalten hatte. „Diese Banker müssen Unsummen verdienen“, fügte er verächtlich hinzu.
    „Ich bin auch dankbar für die unerwarteten Gäste“, gab Kat zu. Das Geld kam gerade recht, um ihre Lebensmittelvorräte aufzustocken. „Die Übernachtungszahlen sind in letzter Zeit drastisch gesunken.“
    „Aber für eine alleinstehende Frau ist es sicher nicht ganz ungefährlich, plötzlich drei wildfremde Männer zu beherbergen“, sagte Roger missbilligend.
    „Das habe ich nicht so empfunden.“ Kat lächelte fröhlich. Das Bild einer armen schwachen Frau, das ihr Nachbar offensichtlich von ihr hatte, gefiel ihr ganz und gar nicht. „Außerdem ist Emmie wieder da. Ich bin also nicht mehr allein.“ Und Mikhail war fort. Sie konnte also die unpassenden Gefühle, die er in ihr entfesselt hatte, ganz schnell wieder vergessen. Und ihn auch …
    Stas legte eine Akte auf Mikhails Schreibtisch. „Du solltest keinen Gebrauch davon machen“, riet er seinem Boss. „Ein Mann wie du hat das nicht nötig.“
    Diese für Stas völlig unübliche Moralpredigt weckte Mikhails Neugier erst recht. Interessiert las er die detaillierten Informationen über Katherine Marshall und zog erstaunt eine schwarze Braue hoch, als er sah, wie hoch die sexy Pensionswirtin verschuldet war. Sie stand kurz vor der Insolvenz und würde über kurz oder lang auch das Haus verlieren. Kein Wunder, dass sie so ernst und bedrückt gewesen war. Finanzielle Probleme waren ein großer Stressfaktor. Vermutlich hatte Kat ihn so rüde angefahren, weil ihre Nerven blank lagen.
    Natürlich könnte er sich an ihr rächen und ihr alles nehmen, um ihr eine Lektion zu erteilen. Sein Vater hätte keine Sekunde lang gezögert. Mikhail presste die Lippen zusammen. Immer wieder hatte seine Mutter unter ihrem Mann zu leiden gehabt und war schließlich zerbrochen. Aber ich bin nicht wie Vater, und Katherine Marshall ist keineswegs unwillig, sondern nur etwas aufsässig, dachte Mikhail.
    Warum konnte er sie nicht einfach vergessen? Er verstand die Welt nicht mehr. Drei Wochen lag seine Begegnung mit ihr nun zurück, und er dachte noch immer jeden Tag an Kat. Er hungerte förmlich nach ihr. Andere Frauen interessierten ihn überhaupt nicht mehr. Es grenzte schon an Besessenheit, wie sehr er diese rothaarige Sirene begehrte. Seit Wochen konnte er sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren. Das durfte nicht zum Dauerzustand werden. Vielleicht könnte er einen Schlussstrich ziehen, wenn er Kat noch einmal sehen würde. Sie war verschuldet, er unermesslich reich. Mit einer Unterschrift könnte er ihre Schulden tilgen. Doch das verstieße gegen seinen eisernen Grundsatz, niemals eine Frau mit Geld gefügig zu machen.
    Und nun?
    Am Tag nach Mikhails Abreise erhielt Kat die niederschmetternde Nachricht, dass ihr Haus Ende des Monats zwangsversteigert werden sollte. Da man ihr das in etlichen Schreiben bereits angedroht hatte, war sie nicht sonderlich überrascht gewesen. Eine Woche später rief ihr Anwalt an und bat sie, schnellstmöglich in seine Kanzlei zu kommen. In ihrer Not hatte sie sich vor einigen Monaten an Mr Green gewandt, der ihr geraten hatte, das Haus zu verkaufen, die Schulden zu begleichen und noch einmal ganz von vorn anzufangen. Kat wollte das Haus aber unbedingt behalten, denn es war schließlich nicht nur ihr Zuhause, sondern auch das ihrer Schwestern. Birkside hatte den Mädchen immer eine sichere Zuflucht geboten. Die konnte sie

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