Julia Extra Band 375
würdest“, antwortete Mikhail trocken.
Das kann ja wohl nur eins bedeuten. „Du hoffst, dass ich deine Geliebte werde?“, fragte sie unverblümt und musterte ihn herausfordernd.
Mikhail reagierte auf eine Weise, wie sie es nie erwartet hätte: Er lachte, aber nicht abfällig, sondern offen und völlig ungekünstelt. Fasziniert betrachtete sie die kleinen Lachfältchen um seine dunklen Augen.
„Was spricht dagegen, Kat? Ich bin gern in weiblicher Gesellschaft.“
Ich habe es ja geahnt, dachte Kat. Er will mit mir schlafen. Wenn er wüsste, wie unerfahren sie war, würde er es sich wahrscheinlich schnell anders überlegen. Heutzutage erwarteten Männer schließlich ebenbürtige und experimentierfreudige Bettgespielinnen!
„Ich möchte dir ein wirklich gutes Angebot machen“, sagte Mikhail heiser und sah ihr unverwandt in die Augen.
„Ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann?“ Kat lachte sarkastisch. Er wollte mit ihr schlafen, ohne sich einzugestehen, dass sie es nur tun würde, weil er ihre Schulden beglichen hatte. Damit machte er sich zum Erpresser und Heuchler. Und zu so einem Mann fühlte sie sich hingezogen? Sie musste völlig verrückt geworden sein!
„Wir werden sehen“, meinte Mikhail vielsagend. „Ich biete dir an, einen Monat mit mir auf meiner Jacht zu verbringen. Danach überschreibe ich dir Birkside. Du bist dann wieder die alleinige Eigentümerin.“
Mikhail ärgerte sich über sich selbst, weil er drauf und dran war, gegen seinen eisernen Grundsatz zu verstoßen. Seit er Kat kennengelernt hatte, erkannte er sich selbst nicht mehr. Er wollte sie einfach zu sehr. Es war riskant, eine Frau so sehr zu begehren. Doch was sollte er tun? Besonders reizvoll fand er, dass Kat so widerspenstig war. Offensichtlich konnte er dieser Herausforderung nicht widerstehen. Sein Verstand sagte ihm natürlich, dass keine Frau der Welt so viel Zeit und einen so großen Einsatz verdiente. Doch das war ihm egal. Der Reiz des Neuen war einfach zu verführerisch.
Kat war schwindlig geworden. „Ein Monat auf deiner Jacht?“, fragte sie verblüfft. „Aber ich denke nicht daran, mit dir zu schlafen.“
„Ich finde dich sehr attraktiv und würde nur zu gern mit dir ins Bett gehen, aber ich würde dich niemals dazu zwingen. Ohne dein Einverständnis gibt es keinen Sex.“ Kats verblüffte Miene amüsierte ihn. „Ich möchte, dass du mich einen Monat lang begleitest, und dass du an meiner Seite Gäste auf meiner Jacht empfängst.“
Kat glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Dieser Mann lud sie zu einem Luxusurlaub ein, an dessen Ende sie ihr Haus zurückerhielt und versicherte ihr, er verlangte keinen Sex als Gegenleistung? Da stimmte doch etwas nicht. „Warum machst du mir dieses Angebot?“, fragte sie misstrauisch nach.
„Weil es unanständig wäre, Sex als Gegenleistung zu verlangen“, erklärte er. Es gefiel ihm, dass sie zögerte, auf seinen Vorschlag einzugehen. Er betrachtete das als Herausforderung, ihr die Sache noch schmackhafter zu machen. „Ich gehöre aber zu den Männern, die Frauen anständig behandeln.“
„Ich könnte darauf eingehen, dich zu begleiten, aber ich würde niemals zustimmen, mit dir zu schlafen, falls das Teil der Vereinbarung sein sollte“, antwortete Kat leise. Das Gespräch wurde ihr immer peinlicher. „Ich sage das in aller Deutlichkeit, damit es keine Missverständnisse gibt.“
Mikhail schwieg dazu. Tief im Innern spürte er, dass Kat ihn insgeheim ebenso begehrte wie er sie. Doch das konnte sie natürlich nicht zugeben. Sie würde mit ihm schlafen, da war er sich ganz sicher. Was sie auch sagte, früher oder später würde sie ihre wunderschönen langen Beine um ihn schlingen und ihn nur zu bereitwillig empfangen. Schließlich hatte er bisher noch jede Frau verführt, für die er sich interessiert hatte. Wäre er damals in der Nacht des Schneesturms nicht gleich mit der Tür ins Haus gefallen, hätte Kat nicht so verschreckt reagiert. Er hätte sich mehr Zeit mit ihr lassen müssen, dann wäre er auch ans Ziel seiner Wünsche gekommen. Diese Zeit würde er sich auf der Jacht nehmen.
Dem Dossier über sie hatte er entnommen, dass sie schon lange keine Beziehung mehr gehabt hatte. Wahrscheinlich war Kat etwas aus der Übung und ein wenig schüchtern. Doch wenn sie spürte, wie sehr er sie begehrte, würde sie sich ihm hingeben. Ganz bestimmt …
Die blonde Schönheit, die Kat zu Mikhail geführt hatte, servierte auch den Kaffee. Dabei hatte sie ihre
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