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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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erwartet, dass du … eine passende Frau heiratest und so weiter?“
    „Um den Titel weiterzugeben, meinst du?“
    „Ja.“
    Damit hatte sie die entscheidende Frage gestellt. Genau die Frage, über die er nicht nachdenken wollte. Der Unfall hatte nicht nur sichtbare Verletzungen hinterlassen, und die Untersuchungsergebnisse von letzter Woche ließen ihn das Schlimmste befürchten. Die Ärzte hatten ihm wenig Hoffnung gemacht, dass er jemals eigene Kinder haben würde. Es war also am besten, wenn er den Plan, eine Frau zu finden und eine Familie zu gründen, bis auf Weiteres verschob.
    „Ich denke, dass mein Vater noch viele Jahre lebt.“
    „Soso.“
    „Ich suche nichts Langfristiges, Serena“, erklärte er ruhig. „Zumindest jetzt noch nicht. Im Augenblick genieße ich nur die Gegenwart.“
    „Weil du dich freust, mit deinem Leben davongekommen zu sein?“
    Wieder hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. „Es war ja nicht mein erster Unfall. Wenn man Risikosportarten bevorzugt, passiert hin und wieder etwas. Allerdings war ich vorher nie auf fremde Hilfe angewiesen.“ Das war definitiv das Schlimmste für ihn.
    „Du hast noch nie so viel Zeit zum Nachdenken gehabt, stimmt’s?“
    „Viel zu viel Zeit.“ Das Gespräch nahm eine unangenehme Wendung. George wollte auf keinen Fall über seine dunklen, schwermütigen Gedanken sprechen.
    „Im Moment brauche ich einfach etwas Abwechslung und Spaß. Genau wie du. Wie wäre es, wenn wir die Sache mit uns locker sehen und eine unbeschwerte Zeit miteinander verbringen? Ohne Druck oder Verpflichtungen. Es ist doch völlig egal, was irgendwelche anderen Leute darüber denken. Und übrigens: Ich gehe nie mit mehreren Frauen gleichzeitig aus. Falls du also Fotos von mir mit anderen Frauen im Arm in den Zeitschriften siehst, kannst du davon ausgehen, dass es Fotomontagen sind, um die Auflagen zu steigern. Meinst du, du könntest dich jetzt entspannen?“
    Er hatte leicht reden. Serena war seit Jahren mit keinem Mann ausgegangen und George … Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass er ihr das Herz brechen würde, wenn sie sich auf ihn einließ. Er mochte das Ganze als einen harmlosen Flirt betrachten, doch ihr wurde immer noch schwindlig, wenn sie an seinen Kuss dachte – einen Kuss, der über eine Woche zurücklag. Was würde geschehen, wenn sie mehr Zeit mit ihm verbrachte? Was wäre, wenn er sie erneut küssen würde?
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, flüsterte er ihr leise ins Ohr: „Ich werde dich ganz sicher nicht bedrängen, Serena, und ich erwarte auch nicht, dass wir mitten im Park Sex haben. Ich möchte dich nur ein bisschen besser kennenlernen und etwas Spaß haben. Irgendwie glaube ich, dass dieser Aspekt in deinem Leben zu kurz kommt.“
    „Das ist also deine Meinung über mich?“ Sie verzog das Gesicht. „Anscheinend haben gerade alle Menschen in meiner Umgebung das Bedürfnis, mir mitzuteilen, dass ich eine Langweilerin bin.“
    „Unsinn! Auch wenn du meistens professionell und ernsthaft bist, merkt man sofort, dass du viel Humor hast. Während meiner Therapiestunden hast du mich oft geneckt und warst immer sehr schlagfertig. Das gefällt mir ja so an dir. Willst du wissen, was ich wirklich denke?“
    „Ja, natürlich.“
    „Ich denke, tief in deinem Inneren ist eine Frau, die weiß, wie man Spaß hat. Leider lässt du sie nicht heraus. Vielleicht kann ich dir dabei helfen. Aber jetzt essen wir erst einmal.“
    Er nahm zwei Gläser aus dem Picknickkorb – echte Gläser und nicht etwa Plastikbecher – und goss frisch gepressten Orangensaft ein. „Ich nehme an, du möchtest in der Mittagspause keinen Alkohol, oder?“
    Serena nickte.
    „Auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft!“ Er hob sein Glas und stieß mit ihr an.
    „Darauf trinke ich gern. Wir sind nur Freunde.“
    „Aber gute Freunde“, ergänzte er lächelnd.
    Die Sandwiches – zumindest vermutete sie, dass es Sandwiches waren – waren sorgfältig eingepackt. George war offensichtlich in einem sehr teuren Delikatessengeschäft gewesen. „Was ist da drin?“
    „Ich hatte gehofft, dass du das fragen würdest“, freute er sich. „Mach die Augen zu!“
    „Warum?“
    „Damit du abbeißen und raten kannst.“
    Das war ein gefährliches Spiel. Hatten sie nicht gerade vereinbart, dass sie nur Freunde sein wollten? Diese Art von Spiel war eigentlich Liebespaaren vorbehalten …
    Die Unsicherheit schien sich auf ihrem Gesicht widerzuspiegeln, denn George sah sie

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