Julia Extra Band 376
diese Worte zu sagen.
„Ich liebe dich auch, Georgie.“ Sie zögerte kurz und fügte dann hinzu: „Halt durch, George. Ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber bald hast du es geschafft und kannst wieder ein normales Leben führen.“
„Ich weiß.“ Doch es kam George so vor, als würde er niemals zur Normalität zurückkehren können. Was konnte er einer Frau wie Serena schon bieten? Einer Frau, die ihren Sohn über alles liebte und ganz bestimmt noch weitere Kinder wollte.
„Wir sehen uns dann später.“
5. KAPITEL
„Hattest du ein schönes Wochenende?“, erkundigte George sich, als er Serena im Krankenhaus abholte.
„Ja. Danke“, erwiderte sie lächelnd. „Gestern war wundervolles Wetter, und wir waren den ganzen Nachmittag im Park. Hast du auch etwas Schönes unternommen?“
„Allerdings.“ Unauffällig musterte George sie. „Sag mal, was hältst du eigentlich von Freizeitparks?“
Erstaunt sah sie ihn an. „Es stört mich nicht, einen Tag dort zu verbringen – solange ich nicht gezwungen werde, in die Achterbahn zu steigen.“ Sie runzelte die Stirn. „Du hingegen würdest dich vermutlich sofort in die Warteschlange des schnellsten und gefährlichsten Fahrgeschäfts einreihen, nicht wahr?“
„Wie immer hast du vollkommen recht.“ George grinste schelmisch. „Je schneller, desto besser.“
„Eine albtraumhafte Vorstellung! Ich habe sehr gern festen Boden unter den Füßen. Aber warum fragst du?“
„Ach, nur so.“ Ein Ausflug auf den Rummel kam also vorerst nicht infrage. „Am Freitag habe ich meine Schwester überredet, mit mir nach Brighton zu fahren. Wir haben stundenlang im Karussell gesessen.“
Serena lächelte. „Und wie immer hat sie während der ganzen Fahrt an dir herumgenörgelt?“
„Natürlich. Es kommt schließlich nicht oft vor, dass ich zwei Stunden lang neben ihr sitze und nicht aussteigen kann. Die Gelegenheit konnte sie sich nicht entgehen lassen.“
„Still zu sitzen macht dich wahnsinnig, oder? Du brauchst den Adrenalinstoß von Extremsportarten – oder eben Achterbahnen.“
„Kann schon sein“, gab er zu, obwohl er längst gemerkt hatte, dass es ihm in Serenas Gegenwart keinerlei Probleme bereitete, ruhig zu bleiben.
„Aber die Achterbahn hat auch nicht geholfen?“
„Doch. Allerdings nicht lange.“
Zu seiner Überraschung stellte Serena sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. Ihr Mund war weich und warm, und George sehnte sich nach mehr. Viel mehr.
„Wofür war denn das?“
„Ich hatte einfach das Gefühl, du könntest es gebrauchen.“ Zärtlich strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Tut mir leid. Ich bin heute ein bisschen neben der Spur.“
„Möchtest du darüber reden?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, schon gut.“ Er konnte es sich ja selbst nicht recht erklären, weshalb er so durcheinander war. „Komm, gehen wir ein bisschen spazieren.“
„Gern!“ Zu seiner Freude ergriff sie wie selbstverständlich seine rechte Hand. Es war seltsam, wie glücklich es ihn machte, Hand in Hand mit ihr durch den Park zu laufen. Eigentlich sollten spätestens jetzt alle Alarmglocken in seinem Kopf schrillen und ihn daran erinnern, dass es Zeit war, zu verschwinden. Aber er war einfach viel zu gern mit ihr zusammen.
Obwohl ihm klar war, dass er den Flirt besser beenden sollte, verabredete George sich in den nächsten Wochen fast täglich mit Serena zum Mittagessen. Langsam aber sicher wurde sie offener und verlor auch diesen wachsam skeptischen Blick.
Je besser er sie kennenlernte, desto faszinierter war er von ihr. Nie zuvor hatte er eine Beziehung derart besonnen angehen lassen, aber es fühlte sich genau richtig an. Wenn es endlich so weit war, und sie die erste Nacht miteinander verbrachten, würde es sicher unglaublich schön werden.
Sofort ermahnte er sich selbst. War er vollkommen verrückt geworden? Er durfte keine langfristigen Pläne machen! Ihre Beziehung war nur vorübergehend.
Er musste den Verstand verloren haben. Schließlich wusste er spätestens seit Rebecca, dass dauerhafte Beziehungen in seinem Leben nicht vorgesehen waren. Es wäre wirklich am vernünftigsten, wenn er endlich die Notbremse zog.
Am folgenden Mittwoch überrumpelte George sie mit seiner Frage. „Ich habe nachgedacht. Meinst du, wir könnten unsere Verabredung am Freitag vom Mittagessen auf den Abend verlegen?“
„Ich …“ Serena wirkte erschrocken.
Er gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Bitte!“
Sie
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