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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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spielen?“
    „Nein. Wahrscheinlich würde ich etwas Klassisches nehmen. Am passendsten wäre wohl Händels ‚Feuerwerksmusik‘. Ich bevorzuge allerdings etwas dramatischere Stücke wie zum Beispiel die ‚Ouvertüre 1812‘.“
    Sie sah ihn nachdenklich an. „Falls du wirklich Tschaikowsky spielst, muss das Timing für das Feuerwerk perfekt sein. Wenn du möchtest, frage ich meinen Vater, ob er dir bei der Zusammenstellung der Stücke hilft.“
    Verblüfft schaute George sie an. „Willst du damit sagen, dass dein Vater Pyrotechniker ist?“
    Serena lachte. „Nein, Musiklehrer. Er leitet die örtliche Musikschule.“
    „Dann spielst du bestimmt auch ein Instrument.“
    Sie nickte. „Klavier und Cello. Das Klavierspielen hat Dad mir beigebracht. Und jetzt unterrichtet er Ethan. Es war unglaublich süß, als der Kleine mir zu meinem letzten Geburtstag ‚Happy Birth­day‘ vorgespielt hat.“
    „Hast du nie daran gedacht, Musikerin zu werden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dafür bin ich nicht talentiert genug. Ich spiele nur zum Spaß. Es entspannt mich.“
    Das war also ihre Vorstellung von Spaß. Da George selbst vollkommen unmusikalisch war, beeindruckten ihn Serenas Fähigkeiten sehr. Wie sie wohl aussah, wenn sie Klavier spielte?
    „Würdest du mir irgendwann einmal etwas vorspielen?“
    „Mal sehen“, antwortete sie ausweichend. „Und du? Spielst du ein Instrument?“
    „Nein. Wir haben zwar ein Klavier in der Bibliothek, aber mir hat die Geduld zum Üben gefehlt. Ich habe knapp einen Monat durchgehalten, dann habe ich meiner Klavierlehrerin einen Frosch in die Tasche gesteckt. Sie ist nie wieder zu uns gekommen. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich es nicht getan hätte, wenn ich von ihrer Froschphobie gewusst hätte. Dann hätte ich stattdessen eine große Plastikspinne genommen.“
    „Die arme Frau! Wie alt warst du damals?“
    „Ungefähr sechs.“ Die Klavierstunden hatten etwa einen Monat nach Zaras Fortgang angefangen. Offenbar hatte sein Vater gehofft, die Musik würde seinen ältesten Sohn über den Verlust der Mutter hinwegtrösten – was sich allerdings als Trugschluss erwiesen hatte. Vor allem, nachdem George bemerkt hatte, dass die Klavierlehrerin mit seinem Vater flirtete. George hatte alles darangesetzt, sie loszuwerden.
    „Was hat dich am meisten gestört? Still zu sitzen oder ständig die gleichen Übungen machen zu müssen?“
    Serena schien ihn besser zu verstehen als die meisten anderen Menschen. „Beides.“ George verzog sein Gesicht. „Ich war völlig unbegabt.“
    „Und deine Geschwister? Spielen sie?“
    „Ja. Alice. Sie ist sogar ziemlich gut. An Weihnachten ist sie immer für die musikalische Gestaltung des Abends zuständig, was ihr sehr gefällt.“ George grinste. „Sie liebt es, uns alle herumzukommandieren.“
    Serena verdrehte die Augen. „Ich bin mir sicher, dass deine Schwester nicht halb so herrschsüchtig ist, wie du behauptest.“
    „Nein, sie ist noch viel schlimmer!“ George lachte. „Welche Art von Musik hörst du am liebsten?“
    „Das hängt ganz von meiner Stimmung ab. Manchmal Pop­musik aus dem Radio, manchmal Blues. Durch meinen Vater habe ich alle Musikrichtungen kennengelernt. Es gibt kaum ein Instrument, das er nicht spielen kann.“
    „Blues“, murmelte George gedankenverloren. „Den höre ich auch gern. Vor allem am Wochenende, wenn ich mich entspannen möchte.“
    Plötzlich überkam ihn eine leichte Panik. Was machte er hier gerade? Er ertappte sich dabei, wie er sich lange Unterhaltungen mit ihrem Vater über Musik vorstellte; wie er sich ausmalte, sich mit ihm anzufreunden, während seine Beziehung zu Serena ernsthafter wurde. Doch das würde nicht geschehen! Sie hatten sich auf eine unverbindliche Freundschaft geeinigt. Er musste die Unterhaltung sofort zurück auf sicheres Terrain lenken. „Deine Pause ist gleich zu Ende. Wollen wir am Montag wieder zusammen zu Mittag essen?“
    Serena lächelte. „Sehr gern. Gleiche Zeit?“
    „Ja.“
    Er half ihr, die Überreste des Picknicks einzupacken, und begleitete sie dann bis zum Ausgang des Parks.
    „Ich habe mir überlegt, dass wir noch eine weitere Spielregel brauchen“, erklärte er ernsthaft.
    Verwundert und ein wenig beunruhigt sah sie ihn an. „Und die wäre?“
    „Wir sollten einen Abschiedskuss einführen.“
    „Kein Problem.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Doch George drehte seinen Kopf im letzten

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