Julia Extra Band 376
seufzte. „Na gut. Ich werde meine Eltern fragen, ob sie babysitten können. Doch egal, was du dir ausgedacht hast: Ich werde die Hälfte der Rechnung übernehmen!“
George wusste, dass sie als alleinerziehende Mutter sehr sparsam sein musste, und er wollte keineswegs ihr knappes Budget belasten. Andererseits wollte er ihre Unabhängigkeit respektieren. „Also gut, wir teilen uns die Rechnung.“
Erleichtert gab sie ihm einen Kuss. „Prima. Dann wäre das ja geklärt. Was unternehmen wir?“
„Wie wäre es, wenn wir ins Kino gingen? Und hinterher in die Eisdiele.“
Eine ganz normale Verabredung. Seltsam, wie sehr er sich darauf freute. Viel mehr als auf all die glitzernden Partys, die er normalerweise besuchte.
„Gern. Das würde mir großen Spaß machen. Aber ich bezahle meine Eintrittskarte selbst.“
George verdrehte die Augen. „Jaja, du willst unabhängig sein. Darf ich dir trotzdem hinterher ein Eis ausgeben? Und im Kino Popcorn für uns kaufen?“
„Mal sehen.“
Er hätte wetten können, dass sie mit ihrem Sohn genauso sprach, wenn sie ihn hinhalten wollte. Obwohl es ihn frustrierte, fand George sie süß. „Ich mag dich, Serena“, erklärte er lachend. „Sehr sogar.“
„Ich mag dich auch.“ Plötzlich wirkte sie schüchtern. „Aber jetzt muss ich zurück zur Arbeit.“
Zum Glück war noch genügend Zeit für einen Kuss – der so verheißungsvoll war, dass George sie am liebsten sofort mit nach Hause genommen hätte.
Er atmete tief durch. „Also bis Freitag dann. Ich hole dich ab.“
„Nein, nicht nötig. Wir treffen uns vor dem Kino. Vorausgesetzt, meine Eltern haben Zeit, auf Ethan aufzupassen.“
Wieder einmal war er offenbar zu forsch gewesen. „Natürlich. Ruf mich einfach an“, antwortete er verständnisvoll und zog sie erneut in seine Arme, um ihr einen letzten Abschiedskuss zu geben.
Als Serena an diesem Abend bei ihren Eltern ankam, um Ethan abzuholen, musterte Carolyn ihre Tochter interessiert an. „Heute brauche ich dich nicht zu fragen. Du hattest einen schönen Tag. Was vermutlich an einer sehr netten Mittagspause lag.“
„Stimmt.“ Serena spürte, wie sie leicht errötete. War es so offensichtlich? „Mum, könntet ihr am Freitagabend auf Ethan aufpassen, falls ihr nichts anderes vorhabt?“
Begeistert sah Carolyn sie an. „Oh, die nächste Verabredungsstufe. Vom Mittag- zum Abendessen.“
„Mum! Wir stehen noch ganz am Anfang – mit ungewissem Ausgang. Es ist nur ein Kinobesuch und hinterher vielleicht noch ein Eis.“
„Natürlich kommen wir zum Babysitten. Es wird dir guttun, abends endlich mal wieder auszugehen.“
Serena konnte die Begeisterung ihrer Mutter nicht teilen. Immer noch quälten sie Zweifel, ob es eine gute Idee war, mit George auszugehen. Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto besser gefiel er ihr. Sie fühlte sich wohl in seiner Gesellschaft, er brachte sie zum Lachen und er war unglaublich sexy.
Genau da lag das Problem. Sie wusste, dass er ihr gefährlich werden konnte, und war nicht bereit, ein gebrochenes Herz zu riskieren. Vor allem nicht, weil diesmal Ethan mitleiden würde.
Um sich abzulenken, stürzte sie sich in die Arbeit. Gleich der erste Patient nahm ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie musste einen Therapieplan für einen an Multipler Sklerose erkrankten Mann erstellen. Solche Aufgaben gehörten zu den Dingen, die sie am liebsten tat.
Der Patient musste zunächst untersucht werden und verschiedene Übungen machen, damit sie seinen Zustand einschätzen konnte. Muskeltonus und Koordinationsvermögen wurden dabei genauso überprüft wie die Beweglichkeit. Anhand der Ergebnisse stellte sie dann einen individuellen Trainingsplan zusammen. Diese anspruchsvolle Aufgabe und viel Disziplin halfen ihr, nicht ständig an George zu denken.
Am Freitagabend war es mit ihrer Gelassenheit jedoch vorbei. Stundenlang stand sie vor dem Kleiderschrank, um die passende Garderobe auszuwählen, und auch für Haarstyling und Make-up brauchte sie deutlich länger als gewöhnlich.
Als sie die Straße zum Kino hinunterging, und George schon von Weitem erblickte, stockte ihr der Atem. Er sah unglaublich attraktiv aus. Fast jede Frau, die an ihm vorbeikam, warf ihm interessierte Blicke zu.
Serena musste sich zusammenreißen. George würde sie gewiss zu nichts drängen, was sie nicht wollte – auch wenn sie ziemlich sicher war, dass seine Verabredungen im Normalfall im Schlafzimmer endeten. Doch bei ihr war er anders. Obwohl
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