Julia Extra Band 376
wäre das die ideale Lösung.“ Erstaunt sah sie ihn an. „Danke! Ich grüble schon seit Wochen, was ich eigentlich will, und nun hast du mich dazu gebracht, es ganz klar zu formulieren. Ich werde sofort mit meinem Chef reden.“
„Du liebst deinen Job wirklich, nicht wahr?“
„Absolut! Es ist toll zu sehen, wie es den Patienten jeden Tag besser geht.“
Wow. Sie meinte es wirklich ernst. Ihre Arbeit war für Serena weit mehr als nur ein Job. Insgeheim beneidete George sie um ihre Begeisterung. Er dagegen war immer froh, wenn sein Arbeitstag zu Ende ging. Obwohl er seinem Vater und Ed gegenüber etwas anderes behauptete, war die Verwaltung des Familienguts für George eine schwere, ungeliebte Aufgabe, die er nur aus Pflichtgefühl erledigte.
„Was ist mit dir?“, fragte Serena. „Du bist der Erbe eures riesigen Familienbesitzes und hattest nicht die Chance, dir einen Beruf zu suchen, der dir Spaß macht, oder?“
Wie recht sie damit hatte! George ertappte sich häufig bei dem Gedanken, ein ganz normaler Mann zu sein, der sein Leben selbst gestalten konnte. Stattdessen musste er den Erwartungen entsprechen, die seine Familie an ihn stellte, und jahrhundertealte Traditionen fortsetzen. „Kann schon sein.“
„Aber wenn du frei wählen könntest – was würdest du dann machen?“
George fühlte sich unbehaglich. Normalerweise führte er keine so ernsten Gespräche mit seinen Verabredungen. Abgesehen von seiner Stiefmutter und seinen Schwestern ließ er niemanden so nah an sich heran. Aber Serena schien ehrlich interessiert zu sein, warum sollte er ihr also nicht antworten? „Vielleicht wäre ich ein professioneller Skirennfahrer geworden. Oder Stuntman.“
Sie runzelte die Stirn. „Also auf jeden Fall etwas Gefährliches?“
„Kontrollierte Gefahr“, verbesserte er sie. „Durch perfekte Vorbereitung werden die Risiken minimiert. Ich hätte den für Extremsportarten typischen Adrenalinkick bei minimalem Verletzungsrisiko. Niemand müsste sich Sorgen machen.“
„Stuntmen verletzen sich andauernd“, widersprach Serena. „Erst kürzlich hatte ich einen bei mir in der Klinik, der sich das Rückgrat gebrochen hatte.“
„Bestimmt war das nur eine Ausnahme.“ Er lächelte betrübt. „Leider musste ich diese Pläne begraben.“
„Aber was machst du denn? Wie sieht der Arbeitstag eines angehenden Barons aus?“
„Man könnte mich wohl als verwöhnten Playboy bezeichnen, der mehr oder weniger in den Tag hineinlebt.“
Sie schüttelte den Kopf. „Unsinn! Du bist viel ernsthafter, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Das Bild des Partylöwen, das die Paparazzi von dir verbreiten, ist vollkommen falsch.“
„Schön, dass du so über mich denkst.“ George war wirklich froh über ihre Worte.
„Ein großes Anwesen zu verwalten, macht sicher eine Menge Arbeit.“
„Allerdings! Du glaubst nicht, wie viel Geld der Unterhalt eines so großen Gebäudes verschlingt. Wir veranstalten neuerdings sogar Hochzeiten bei uns auf dem Gut, um ein bisschen Geld einzunehmen. Ich würde diesen Geschäftszweig gern weiter ausbauen und auch andere Veranstaltungen organisieren. Gartenpartys mit Musik und abendlichem Feuerwerk zum Beispiel.“
„Und natürlich wärst du derjenige, der das Feuerwerk anzündet, nicht wahr?“
Er lachte. „Professionelle Feuerwerke werden am Computer gesteuert und per Knopfdruck gezündet. Aber ich gebe zu, dass ich etwas enttäuscht war, als ich das erfahren habe.“
Serena lachte. „Deine Familie war bestimmt sehr erleichtert.“
Tatsächlich war Georges Vater von den Ideen seines Sohnes alles andere als begeistert. Doch George ließ sich nicht entmutigen. Er wollte unbedingt neue Wege gehen, innovative Ideen verwirklichen und so dem Anwesen seinen eigenen Stempel aufdrücken. Das große Opfer, das er für sein Erbe brachte, sollte sich lohnen.
„Welche Art von Musik würdest du spielen?“
„Rate mal“, gab er zurück.
„Dance?“
George lachte. „Mit meinen vierunddreißig Jahren bin ich dafür ein bisschen zu alt.“ Aus diesem Grund hatte er vor einiger Zeit auch aufgehört, in Clubs zu gehen. Die Musik gefiel ihm einfach nicht mehr.
„Indie?“
„Schon besser. Rate weiter.“
„Tja …“
„Classic Rock“, verriet er, als keine weiteren Vorschläge kamen, und summte die ersten Takte des Queen-Hits „Don’t stop me now“. „Dieser Song passt perfekt zu mir.“
„Stimmt. Also würdest du Queen als Begleitmusik für die Feuerwerke
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