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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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auftauchen.“
    „Oh.“ Serena schluckte. Was sollte sie tun, wenn Georges Geschwister sie nicht mochten?
    Offenbar konnte man ihr die Unsicherheit ansehen, denn Frances sagte freundlich: „Keine Angst. Sie werden Sie lieben! Und ich verspreche, Sie vor allzu unverschämten Fragen zu beschützen.“
    Serena war sich nicht sicher, ob sie Frances das zutraute. „George sagt immer, dass Alice eine Spezialistin im Verhören sei.“
    „Unsinn! George ist der große Held seiner Geschwister. Keiner von ihnen würde irgendetwas tun, was ihn verletzt. Trotzdem ist er von meinen Kindern dasjenige, um das ich mir immer die größten Sorgen gemacht habe. Nun, Ihnen als Mutter brauche ich ja nicht zu erklären, wie es ist, wenn man sich um sein Kind sorgt.“
    In diesem Augenblick wusste Serena, dass Frances es ernst meinte. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie George als ihr Kind betrachtete und ihn über alles liebte.
    „Ja, ich weiß genau, was Sie meinen. George hat große Probleme, Zuneigung anzunehmen. Und er lebt sein Leben in Höchstgeschwindigkeit, weil er verhindern will, dass er nachdenken muss. Er mag sich selbst nicht und glaubt traurigerweise nicht, dass irgendjemand ihn um seiner selbst willen lieben könnte.“
    Frances seufzte. „Da haben Sie vollkommen recht. Ich vermute, Sie wissen auch über Zara Bescheid?“
    „Ist das seine Mutter? Den Namen hat er nie erwähnt, aber er hat eine Menge über sie erzählt.“ Serena verzog das Gesicht. „Ich fürchte, sie hat ihm schlimmen Schaden zugefügt. Genau wie Rebecca.“
    „Aber Sie können ihn heilen. Ich glaube, Sie und Ethan tun ihm gut.“ Frances musterte Serena aufmerksam. „Und George könnte genau der Richtige für Sie sein.“
    „Er ist ein netter Mann.“
    „Ich weiß. Und ich werde Sie nicht fragen, ob Sie ihn lieben. Denn wenn Sie das nicht täten, wären Sie nicht hier.“
    „Oh, ich liebe ihn“, gab Serena leise zu. „Sehr sogar. Die Frage ist nur, ob er es zulassen wird, von mir geliebt zu werden.“ Und ob er jemals genug Vertrauen aufbringen würde, sie ebenso zu lieben.
    Leider verstärkten sich Serenas Zweifel im Laufe des Tages. George benahm sich abweisend, vermied es, ihr in die Augen zu sehen, und legte kein einziges Mal einen Arm um sie, um Zuneigung zu demonstrieren.
    Hier in seinem Zuhause war er völlig distanziert. Zwar hielt er sein Versprechen und fuhr mit Ethan zu dem Feuerwerk im Nachbarort, doch vor dem Schlafengehen gab er ihr lediglich einen höflichen Gutenachtkuss, bevor er die Tür zwischen seinem und ihrem Zimmer schloss.
    In dieser Nacht lag Serena stundenlang wach, fest davon überzeugt, dass er früher oder später zu ihr kommen würde. Als die Turmuhr Mitternacht schlug, war Serena überzeugt, dass George seine Meinung geändert hatte. Vermutlich fand er, dass sie doch nicht in seine Welt passte – genauso wenig, wie Rebecca es getan hatte.
    An diesem Punkt war beim letzten Mal alles schiefgegangen, überlegte George. Diesmal war er sehr vorsichtig gewesen. Er hatte Serena und Ethan zunächst nur seinen Eltern vorgestellt und darauf geachtet, dass niemand sonst in Somers Hall war. Trotzdem machte er sich Sorgen. Würde Serena sich mit diesem riesigen alten Gemäuer anfreunden können? War ihr klar, dass sie in einigen Jahren mit ihm hier würde leben müssen?
    Wie gern wäre er aufgestanden und zu ihr gegangen. Hätte sie in den Armen gehalten, geküsst und wäre an sie gekuschelt eingeschlafen. Doch bestimmt fand sie es unpassend, gleich beim ersten Besuch im Haus seiner Eltern mit ihm ein Bett zu teilen.
    Und so blieb er, wo er war. Allein. Grübelnd. Sehnsüchtig.
    Serena verbrachte die Nacht schlaflos, allein und verzweifelt in ihrem Bett. Am Morgen packte sie den Koffer. Sie liebte George, doch sie musste der Wahrheit ins Auge sehen. Es würde ihm niemals gelingen, sich ihr wirklich zu öffnen und ihre Liebe zu erwidern.
    Nach dem Frühstück sah sie ihn traurig an. „George, können wir kurz miteinander sprechen?“
    „Natürlich.“ Er ging voraus in den Flur. „Was ist denn los?“
    „Würdest du mir bitte ein Taxi rufen?“
    George starrte sie an, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in ihm sträubte sich dagegen, zu glauben, was er gerade gehört hatte. Genau so war es damals mit Rebecca gewesen. „Ein Taxi? Wozu?“
    Serena schluckte. „Ich habe bereits gepackt und möchte zum Bahnhof gebracht werden. Bitte entschuldige mich bei deinen Eltern. Je früher ich verschwinde, desto

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