Julia Extra Band 376
habe.“
Serenas Augen füllten sich mit Tränen. „Wir haben solches Glück gehabt, George! Ich bin froh, dass wir es noch einmal mit der künstlichen Befruchtung versucht haben.“
„Wir waren auch vorher glücklich“, erinnerte er sie. „Doch natürlich ist nun alles noch wundervoller.“
„Ich wollte so gern ein Kind von dir. Einen kleinen Jungen mit deinen schönen blauen Augen.“ Sanft streichelte sie ihrem Sohn über die Wange. „Und er hat deinen Mund.“
George lachte. „Mach dich darauf gefasst, dass der Kleine furchtbar verwöhnt wird. Ethan wird garantiert ein ganz rührender großer Bruder. Und sämtliche Großeltern werden Harry vergöttern. Von seinem Onkel und seinen Tanten ganz zu schweigen.“
Die gesamte Familie Somers hatte Ethan in ihr Herz geschlossen, und Ethan selbst hatte sich gewünscht, nach der Hochzeit seiner Mutter mit George dessen Nachnamen anzunehmen.
„Nicht zu vergessen all deine netten neuen Kollegen aus der Klinik. Sie haben mir befohlen, ein Foto von Harry zu machen und es ihnen noch heute zu zeigen. Und ja, ich werde auch deinen alten Kollegen in London eines per E-Mail schicken.“
„Gut. Ich vermisse sie, seit wir hergezogen sind.“ Sie hatten gewartet, bis Ethan mit der Vorschule fertig war, und waren dann in den Westflügel von Somers Hall gezogen.
„Unser Leben könnte nicht schöner sein“, verkündete George übermütig und küsste sie. „Ich freue mich schon auf all die ersten Male: Harrys erstes Lächeln, den ersten Zahn, den ersten Schritt. Oh, und nicht zu vergessen Ethans erste Fahrstunde – auch wenn das noch ein paar Jahre dauert.“
Serena lachte. „Stell dir die Zukunft nur nicht zu rosig vor. Wir werden sicher auch schwere Zeiten haben – genau wie alle anderen Menschen. Aber ich weiß, dass wir sie gemeinsam überstehen werden, denn wir sind eine Familie.“
„Eine Familie“, wiederholte er. „Ich liebe dich so sehr, Serena.“ Wieder küsste er sie. „Heute und für den Rest unseres Lebens!“
– ENDE –
Verlieb dich nie in einen Prinzen
1. KAPITEL
Prinz Max lehnte sich über das schmiedeeiserne Geländer des Balkons. Es fiel ein leichter Regen, doch er bemerkte ihn kaum. Er stand mindestens fünf Stockwerke hoch über dem Erdboden, und der Schlossgarten unter ihm wirkte weit entfernt. Flüchtig schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, was passieren würde, wenn er von hier aus hinuntersprang.
Zu spät. Vor ein paar Wochen noch hätte es niemanden interessiert. Aber jetzt hatte ein neues Leben für ihn begonnen, mit neuen Verpflichtungen. Die Leute erwarteten bestimmte Dinge von ihm, aber wie zum Teufel kamen sie bloß auf die Idee, dass er imstande war, diese Erwartungen zu erfüllen?
Vielleicht wäre ein Sprung von hier oben so ähnlich wie Fliegen, und mit dem Fliegen kannte Max sich aus. Viele Jahre war er als Pilot mit alten Militärmaschinen unterwegs gewesen. Fliegen war das Einzige, was er wirklich gut beherrschte.
In der Hand hielt er eine Pfauenfeder, die er im Schlossgarten gefunden hatte. Jetzt hielt er sie in die Luft.
„Flieg in die Freiheit“, murmelte er und ließ die Feder los. In langen, weiten Bögen schwebte sie zur Erde. Max lehnte sich weiter über das Geländer, um ihr nachzuschauen. Sie schimmerte in Blau, Grün und Gold. Je näher die Feder dem Boden kam, desto schneller drehte sie sich. Max lachte.
Dann landete sie auf der Erde, und sein Lachen verschwand. Jetzt war die Pfauenfeder gefangen, genau wie er. Ein kurzer Flug ins Nirgendwo.
„Hey“, sagte da eine weibliche Stimme. „Lehnen Sie sich nicht zu weit raus, sonst fallen Sie noch.“
Einen Moment lang schloss Max die Augen.
„Alles in Ordnung, Mister?“
Langsam wandte er sich um. Ob sie wusste, wer er war? Wahrscheinlich nicht. Er war zum Wandern angezogen, nicht für einen Ball. Allerdings glaubte er, sie irgendwo im Schloss schon einmal gesehen zu haben.
„Mir geht’s gut.“ Er lächelte.
„Sie sind nass“, erwiderte sie kokett.
Max schüttelte sich wie ein Hund, sodass die Tropfen überallhin flogen. Die junge Frau schrie erst erschrocken auf, aber dann musste sie lachen.
„Am besten kommen Sie mit zu mir, um sich zu trocknen“, bot sie ihm an.
„Zu Ihnen?“
„Klar. Mein Zimmer liegt auf diesem Gang, nur ein paar Türen weiter. Sie müssen sich abtrocknen. Schließlich wollen Sie sich doch nicht erkälten, oder?“
Interessiert ließ er den Blick über sie gleiten. Sie hatte kurze, feuerrote Haare, volle
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