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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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ansah, wie sie errötete, sobald sie sich nahe waren, wie sie die Luft anhielt, wenn er ihr beim Aussteigen die Hand reichte – all das verriet ihm, dass es ihr nicht anders ging.
    Als sie mit der Vitrine durch war, drehte sie sich zu Marcus um und lachte. „Was sind Sie? Der Babyflüsterer?“
    Er schaute zu Mia und sah, dass sie fest schlief. „Haben Sie nicht gemeint, sie müsse dringend schlafen?“
    „Vielleicht können wir sie jetzt in den Wagen setzen.“
    „Ich trage sie gern. Sonst riskieren wir doch nur, dass sie aufwacht“, sagte er. In Wahrheit hielt er sie einfach gern im Arm. Schon seit ewigen Zeiten hatte er sich nicht mehr so entspannt und zufrieden gefühlt wie mit Mia.
    „Sie können wirklich gut mit ihr umgehen“, bemerkte Vanessa. „Haben Sie viel mit Kindern zu tun?“
    „Einige meiner Freunde haben kleine Kinder, aber ich sehe sie eigentlich nicht oft. Seit dem Tod meiner Mutter war mir nicht nach Gesellschaft. Im Moment sehe ich eigentlich nur bei offiziellen Anlässen andere Menschen. Und da stehen im Allgemeinen kaum kleine Kinder auf der Gästeliste.“
    Mitfühlend sah sie ihn an. „Das klingt einsam.“
    „Was?“
    „Ihr Leben. Jeder braucht Freunde. Würde Ihre Mutter glücklich darüber sein, wie Sie sich von allen zurückziehen?“
    „Bestimmt nicht. Aber jetzt hat mich auch noch mein einziger wirklicher Freund hintergangen. Manchmal glaube ich, dass es besser ist, allein zu sein.“
    „Wollen wir nicht Freunde sein?“, schlug sie vor. „Und Sie können sicher sein, dass ich Sie nie hintergehen werde. Schließlich habe ich selbst erfahren, wie das ist.“
    So verlockend es sich anhörte: War das nicht eher eine schlechte Idee? Denn schon jetzt fühlte Marcus sich immer mehr zu ihr hingezogen. Würde sich das nicht noch verstärken, wenn sie Freunde waren? „In dem Fall würde ich Sie heute Abend gern zum Dinner auf der Terrasse einladen“, hörte er sich sagen.
    Offenbar überrascht antwortete sie: „Hm, ja, gut. Um welche Uhrzeit?“
    „Wie wäre es mit acht Uhr?“
    „Dann schläft Mia wahrscheinlich schon. Also schön. Meinen Sie die Terrasse am Westflügel, beim Speisesaal?“
    „Genau die. Sie haben sich also schon den Schlossplan angeschaut.“
    „Da ich ja noch einige Zeit bleibe, sollte ich mich wohl besser auskennen.“ Sie sah auf ihre Uhr. „Oh, ich habe gar nicht gemerkt, wie spät es schon geworden ist. Wir sollten langsam aufbrechen.“
    „Ich habe Zeit, falls Sie noch bleiben möchten.“
    „Ich muss leider wirklich zurück“, sagte sie. „Gabriel will sich gegen vier Uhr über Skype melden.“
    Sie schien sich ehrlich darauf zu freuen, aber Marcus fühlte sich seltsam unbehaglich. War er etwa eifersüchtig? Er zwang sich zu einem unverbindlichen Tonfall. „Gut, dann sollten wir jetzt tatsächlich los.“
    Es gibt keinen Grund, nervös zu sein, sagte Vanessa sich zum ungefähr zehnten Mal, seit sie zur Terrasse aufgebrochen war. Sie und Marcus waren den ganzen Tag zusammen gewesen, und obwohl manchmal eine gewisse Spannung in der Luft lag, hatte Marcus sich immer wie ein absoluter Gentleman verhalten.
    Sie dachte noch einmal daran, wie sie ihm ihre Freundschaft angeboten hatte. Ganz schön anmaßend, als gäbe es nicht Dutzende von Leuten, die gern seine Freunde wären. Warum sollte gerade sie die Auserwählte sein?
    Oder hatte sie ihm nur sagen wollen, dass sie nie mehr sein würden als – Freunde? Auf jeden Fall war sie davon überzeugt, sich irgendwann nicht mehr bei jeder Begegnung vorzustellen, wie er sie umarmte, sie küsste und ihr die Kleidung herunterriss. Genau, er würde jede Zurückhaltung aufgeben, um sie leidenschaftlich zu lieben und zu immer neuen Höhepunkten zu treiben. Seit sie sich das erste Mal geküsst hatten, wurde sie von dieser Vorstellung förmlich verfolgt. Und sie war absolut machtlos dagegen.
    Reiß dich zusammen, Vanessa. Du machst alles nur noch schlimmer.
    Sie gelangte zum Speisesaal und trat kurz vor acht Uhr durch die offenen Türen hinaus auf die Terrasse. Auf einem runden Tisch waren Blumengebinde arrangiert worden, zwischen denen Kerzen brannten. Neben dem Tisch stand ein Champagnerkübel mit einer bereits geöffneten Flasche darin. Jenseits der Terrasse und der üppigen, süß duftenden Blumenbeete versank die Sonne in einem wahren Feuerwerk aus Rot-, Gelb- und Goldtönen am Horizont. Eine milde Brise wehte.
    Alles war genau richtig für ein romantisches Dinner. Allerdings hatten sie sich nur als

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