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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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erzählte und etwas von den Ohrringen sagte, oder wie sie im Gras gelegen hatten, dann würde er vielleicht Verdacht schöpfen. Ihr war nicht klar, was noch angemessen war und was zu viel, darum hatte sie sich entschieden, so wenig wie möglich zu sagen.
    „Es wäre mir unangenehm, wenn der Eindruck entsteht, dass ich meine Pflichten vernachlässigen würde“, fuhr Marcus fort.
    „Natürlich. Ich werde ihm erzählen, was für ein guter Gastgeber du bist.“
    Schweigend aßen sie die Suppe, ehe Marcus fragte: „Hast du schon mit deinem Vater gesprochen?“
    Sie senkte den Blick. „Nein, noch nicht.“ Sie widmete der Suppe ihre ganze Aufmerksamkeit. Als sie wieder hochschaute, sah Marcus sie unverwandt an, die Brauen zusammengezogen.
    „Ich rede bald mit ihm.“
    „Je länger du wartest, desto schwerer wird es.“
    Sie legte den Löffel beiseite und trank einen Schluck Champagner. „Ich weiß. Aber bisher war noch nicht der richtige Zeitpunkt da.“
    „Und wann wird der sein?“
    Vielleicht, wenn er am Flughafen darauf wartete, dass sie ihn abholte. „Ich rufe ihn morgen an. Das Problem ist, dass es dort mitten in der Nacht ist, wenn ich Zeit hätte, ihn anzurufen.“
    Marcus zog die Augenbrauen noch ein wenig mehr zusammen.
    Sie seufzte. „Ja, ja, ich bin eben ein großer Angsthase.“
    Der Butler räumte die Suppenteller ab. Während er den Salat brachte, klingelte Vanessas Telefon. Wäre es nicht geradezu ein Wink des Schicksals, wenn das ihr Vater wäre?
    Sie holte das Handy aus der Handtasche. Doch es war nicht ihr Vater, sondern Karin.
    „Mia ist aufgewacht, mit Fieber“, erklärte die Nanny.
    Wenn sich ein neuer Zahn ankündigte, kam es bei Mia schon mal vor, dass sie leicht erhöhte Temperatur bekam. „Hast du ihre Temperatur gemessen?“
    „Ja, Ma’am. Sie hat 40,5 Grad Fieber.“
    Konnte das sein? Wenn Karin recht hatte, dann lag es bestimmt nicht an irgendwelchen Zähnen. „Ich bin gleich da.“
    Marcus sah ihre erschrockene Miene. „Was ist los?“
    Vanessa war schon aufgestanden. „Mia. Sie hat Fieber.“
    Marcus erhob sich und holte sein Telefon hervor. „George, bitte rufen Sie Dr. Palo an und sagen Sie ihm, dass wir ihn sofort hier brauchen.“

6. KAPITEL
    Bis auf eine leichte Erkältung im Frühling war Mia noch nie krank gewesen. Vanessa befürchtete das Schlimmste, als sie die Stufen zum Kinderzimmer hinaufeilte, gefolgt von Marcus. Oben riss sie die Tür zu Mias Zimmer auf.
    Karin hatte Mia bis auf die Windel ausgezogen und wiegte sie auf dem Arm, dabei tätschelte sie ihren Rücken. Mias Wangen leuchteten feuerrot, und ihre Augen waren ganz glasig. Wie hatte sie nur innerhalb weniger Stunden so krank werden können?
    „Hey, Kleine“, sagte Vanessa und legte Mia die Hand auf die Stirn, die förmlich glühte. „Hast du ihr etwas gegeben?“, wandte sie sich an Karin.
    „Nein, Ma’am. Ich habe Sie sofort angerufen, als sie aufgewacht ist.“
    Vanessa übernahm Mia, die es willenlos geschehen ließ. „Im Badezimmer ist ein Fläschchen mit Paracetamol-Tropfen. Kannst du sie mir bitte holen?“
    Karin eilte davon.
    Marcus, der an der Tür wartete, fragte: „Kann ich etwas tun?“
    „Bring einfach den Arzt sofort hierher nach oben.“ Sie drückte Mia an sich. Ihre Hände zitterten vor Angst.
    Karin reichte ihr die Tropfen und einen Löffel, worauf Vanessa die richtige Dosis abzählte. Mia schluckte den Saft, ohne sich zu wehren.
    „Was kann sie nur haben? Sie war eigentlich immer kerngesund.“
    „Es ist bestimmt nichts Ernstes“, beruhigte Marcus sie. „Vielleicht irgendein harmloser Virus.“
    „Ob ein kaltes Bad ihre Temperatur senken würde?“
    „Warte doch, was der Arzt meint.“
    Vanessa sah zur Uhr an der Wand. „Wie lange braucht er?“
    „Nicht lange. Er ist rund um die Uhr in Bereitschaft.“
    „Ist er Kinderarzt?“
    „Nein, unser normaler Hausarzt. Aber ich kann dir versichern, dass er überaus kompetent ist.“
    Etwas anderes hatte sie bei der königlichen Familie auch nicht erwartet.
    „Setz dich doch.“ Marcus zeigte auf einen Schaukelstuhl. „Kinder spüren, wenn ihre Eltern angespannt sind.“
    Er hatte recht, sie musste sich zusammenreißen. Mia lag schlaff in ihren Armen und wimmerte leise. Es schien, als hätte sie nicht einmal mehr die Kraft zu weinen. Vanessa setzte sich und schaukelte vor und zurück. „Es tut mir leid, dass ich unser Dinner habe platzen lassen. Wenn du willst, kannst du nach unten gehen.“
    Er schüttelte den Kopf.

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