Julia Extra Band 377
ein sexy Lächeln. „Ich glaube, ich weiß fast gar nichts über dich, Ally. Nur, dass du sehr süß und unschuldig bist. Ich glaube, du warst noch nie verliebt, und hast noch nie mit einem Mann geschlafen. So wirkst du jedenfalls. Aber da war ja die Geschichte mit Rocco …“
Ally sah ihn fassungslos an. Dann senkte sie schnell den Blick. Vittorio hatte den Nagel auf den Kopf getroffen!
„Außerdem der Zwischenfall mit meinem Ferrari und das fehlende Geld.“
„Für den Schaden komme ich auf, und das Geld ist in meiner Handtasche. Ich habe nur auf den richtigen Augenblick gewartet, es dir zurückzugeben.“
„Du kannst es behalten. Außerdem bezahle ich die Reparatur aus eigener Tasche, wenn du in den nächsten Tagen meine über beide Ohren verliebte Verlobte spielst.“
„Wirklich?“ Neue Hoffnung keimte in ihr auf.
Wieder schenkte er ihr dieses unwiderstehliche Lächeln und strich ihr zärtlich über die Wange. „Ja, cara . Und nun iss deinen Teller leer! Ich möchte einen romantischen Spaziergang durch Rom mit dir machen.“
6. KAPITEL
Das sonnige Spätsommerwetter hielt auch die nächsten zwei Wochen an. Die Temperaturen waren nichts im Vergleich zu den heißen Blicken, die Vittorio bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ally zuwarf. Geduldig zeigte er ihr Roms Sehenswürdigkeiten, erzählte von der abwechslungsreichen Geschichte der ewigen Stadt und organisierte Museumsbesuche außerhalb der Öffnungszeiten, um Ally das Warten in der Schlange zu ersparen. Ergriffen staunte sie über die Malereien in der Sixtinischen Kapelle und weinte angesichts der Schönheit von Michelangelos Pietà im Petersdom.
„Macht dir die Hitze zu schaffen?“, fragte Vittorio besorgt, zückte sein blütenweißes Taschentuch und trocknete Ally die Tränen.
„Nein, ich bin nur von Marias Gesichtsausdruck so ergriffen.“
Vittorio steckte das Taschentuch wieder ein. „So, nun wird es aber höchste Zeit, uns anderen Dingen zu widmen. Wir gehen einkaufen, Ally. Du brauchst einen Verlobungsring und einige andere Dinge, wenn du morgen Abend meine ältere Schwester und ihren Mann Sandro kennenlernst. Sie sollen wissen, dass es uns ernst ist.“
„Aber das ist es doch gar nicht.“ Noch immer schimmerten Tränen in ihren Augen.
„Doch, cara “, widersprach er und hakte sich bei ihr ein.
Schweigend ging sie neben ihm her.
„Worüber denkst du nach?“, erkundigte er sich schließlich, als ihm das Schweigen auf die Nerven ging.
„Über deinen Heiratsantrag. Wenn ich nur aufs Geld aus wäre, würde ich ihn annehmen. Aber ich wünsche mir auch Liebe in meiner Ehe.“
Wenn Vittorio sie so verlangend anschaute wie jetzt, wurden ihr die Knie weich vor Sehnsucht, und sie konnte sich eine intime Beziehung mit ihm vorstellen. Ob das reichte für eine glückliche Ehe?
Vittorio beugte sich vor und flüsterte an ihrem Mund: „Wer sagt dir, dass unsere Ehe lieblos wäre, cara ? Soll ich dir detailliert in allen Einzelheiten beschreiben, wie ich mir das Zusammenleben mit dir vorstelle? Oder soll ich es dir einfach zeigen?“ Bevor sie antworten konnte, begann er sie mit einer Sinnlichkeit zu küssen, die Ally fast um den Verstand brachte. In seinen Armen schmolz sie einfach dahin. Scheu erwiderte sie seine heißen Küsse, wurde mutiger, lieferte sich sinnliche Gefechte mit seiner Zunge.
Ihre Scheu erregte ihn erst recht. Er umfasste Allys Gesicht, küsste sie noch leidenschaftlicher und drängte sich an sie, damit sie spürte, wie sehr er sich nach ihr sehnte.
Wildes Verlangen pulsierte durch ihren Körper. Sie wollte diesen Mann! Jetzt! Doch sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm das vermitteln sollte. Sie war ja völlig unerfahren auf diesem Gebiet. Sie konnte nur sie selbst sein. Doch selbst das war sie ja nicht.
Dieser Gedanke brachte sie wieder zur Vernunft. Was hier passierte war Wahnsinn! Noch dazu mitten auf der Straße, wo jeder Passant zuschauen konnte. Entsetzt schob Ally Vittorio von sich und keuchte: „Vittorio! Bitte! Was sollen die Leute denken?“
„Was interessieren uns die Leute, Ally? Du bist einfach zu schüchtern. Jetzt errötest du wieder wie eine Jungfrau.“
„Mir ist einfach nur heiß“, behauptete sie. „Im Gegensatz zu dir bin ich die Hitze nicht gewohnt.“
„Gut, dann springen wir jetzt in meinen Pool, um uns abzukühlen“, schlug er vor und setzte entschlossen den Weg zum Palazzo fort. „Geh schon mal vor“, sagte er kurz darauf im Foyer. „Ich muss mich kurz um eine dringende
Weitere Kostenlose Bücher