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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Mary“, rief Beth Lazenby der Empfangsdame zu, als sie die Steuerberaterkanzlei Steel and White im Londoner Stadtzentrum verließ, bei der sie als Juniorpartnerin arbeitete. Draußen atmete sie tief durch. Endlich wieder an der frischen Luft. Obwohl frisch – na ja. Die Arbeit machte Beth Freude, aber in letzter Zeit, besonders wenn sie im Cottage gewesen war, fragte sie sich immer häufiger, ob sie wirklich den Rest ihres Lebens in der Großstadt verbringen wollte.
    Beth beobachtete, wie die Menschen nach getaner Arbeit an ihr vorbeihasteten. Die Schlange an der Bushaltestelle wurde lang und länger, daher beschloss Beth, zu Fuß zur nächsten zu gehen. Bewegung würde ihr guttun. Außer Binkie wartete zu Hause ja niemand auf sie. Wozu sollte sie sich also beeilen? Ihre Freundin Helen war vor drei Jahren an Krebs gestorben – vier Monate nachdem sie auf Bewährung vorzeitig aus der Haft entlassen worden war.
    Traurig schob Beth den rutschenden Träger ihrer Handtasche wieder über die Schulter und ging weiter. Eine große, bildhübsche Frau, deren rotes Haar in der Abendsonne wie Feuer loderte. Sinnlich zeichnete sich der kurvige Körper unter dem grauen Leinenkleid ab. Die bewundernden Blicke der vorbeieilenden Männer fielen ihr nicht auf. Männer spielten in ihrem Leben eine eher untergeordnete Rolle. Sie hatte Erfolg im Beruf, war stolz darauf, was sie bisher erreicht hatte und ganz zufrieden mit ihrem Leben.
    Plötzlich sah sie einen Mann entgegenkommen, der die meisten anderen Passanten um einen guten Kopf überragte, und geriet ins Stolpern. Ihr Herz begann zu rasen. Hastig wandte sie den Blick von dem schwarzhaarigen Mann ab, den sie abgrundtief hasste. Der Teufel in Gestalt des Strafverteidigers Cannavaro war nur noch wenige Schritte entfernt.
    Helens mütterlicher Rat schoss ihr durch den Kopf: Geh selbstbewusst, stolz und mit offenen Augen durchs Leben, wie die erfolgreiche Frau, die du zweifellos werden wirst.
    Entschlossen hob Beth das Kinn und setzte ihren Weg fort. Helen war es noch vergönnt gewesen, die Anfänge von Beths erfolgreicher Karriere mitzuerleben. Ich werde sie auch jetzt nicht enttäuschen, schwor Beth sich. Cannavaro würde sie niemals wiedererkennen. Die naive Jane Mason hatte der selbstbewussten Beth Lazenby Platz gemacht.
    Trotzdem stellten sich ihre Nackenhärchen auf, als sie an ihm vorbeiging. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie den Blick, den er ihr zuwarf. Kam sie ihm bekannt vor? Und wenn schon. Sie ging weiter, doch ihre gute Laune war verflogen, denn von einer Sekunde auf die nächste wurde Beth wieder an die Vergangenheit erinnert. Verbittert presste sie die Lippen zusammen und fragte sich, wie viele Unschuldige Cannavaro in den vergangenen acht Jahren noch hinter Gitter gebracht hatte.
    Wie naiv sie damals gewesen war. Verängstigt hatte sie auf der Anklagebank gesessen und neue Hoffnung geschöpft, als Cannavaro ihr zugelächelt und sie mit seiner sympathischen sonoren Stimme mit den Worten beruhigt hatte, sie bräuchte keine Angst zu haben. Dass alle im Gerichtssaal Anwesenden nur die Wahrheit herausfinden wollten. Naiv, wie sie gewesen war, hatte sie ihm vertraut. Er war ihr Held gewesen, ihr Ritter. Doch Timothy Bewick und sein Freund James Hudson hatten vor Gericht beide dreist gelogen. Als ihr bewusst wurde, einen großen Fehler gemacht zu haben, war es zu spät gewesen. Das Gericht hatte sie für schuldig befunden und verurteilt. Als sie aus dem Gerichtssaal geführt wurde, hatten Cannavaro und ihre Pflichtverteidigerin die Köpfe zusammengesteckt und gelacht, ohne auch nur einen Blick an sie zu verschwenden.
    Dante Cannavaro war sehr zufrieden mit sich und der Welt. Gerade hatte er für seinen Klienten, einen multinationalen Konzern, einen weit besseren Deal ausgehandelt, als alle erwartet hatten. Er schickte die wartende Limousine fort und machte sich zu Fuß auf den Weg zu seiner Wohnung. In einer Stunde sollte der speziell nach seinen Wünschen gebaute Ferrari geliefert werden. Voller Vorfreude ging Dante beschwingt weiter.
    Plötzlich blieb sein Blick auf dem flammend roten Haar einer bildhübschen jungen Frau hängen, die ihm entgegenkam. Der Sportwagen war vergessen. Sie war groß, schätzungsweise einen Meter fünfundsiebzig und trug ein schlichtes graues Leinenkleid, das vielleicht eine halbe Handbreit über den Knien endete, und ihre verführerischen Kurven und die makellosen langen Beine bestens zur Geltung brachte.
    Automatisch drehte Dante sich nach

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