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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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glaube ich jetzt nicht!“, rief er und schlang schnell wieder den Arm um Beths Taille. „Mein großer Bruder gibt uns die Ehre. Ich hatte ihm eine Einladung auf den Anrufbeantworter in seiner Londoner Wohnung gesprochen, aber nie gedacht, dass er sie annehmen würde. Er ist Anwalt, du weißt schon: der ernste, intellektuelle Typ. Er spricht sechs Sprachen und arbeitet in der ganzen Welt. So ein richtiger Workaholic. Zuletzt habe ich ihn im vergangenen Jahr gesehen, aber Mum hat erzählt, er hätte sich vor zwei Monaten verlobt. Die Frau an seiner Seite muss wohl seine Verlobte sein.“
    „Dass du einen Bruder hast, höre ich zum ersten Mal“, sagte Beth und warf einen neugierigen Blick an Tony vorbei. Dann erstarrte sie.
    Der Mann mit dem harten, markanten Gesicht hatte den Blick direkt auf sie gerichtet, bevor er sich wieder seiner Begleiterin zuwandte. Ein angstvoller Schauer lief Beth beim Anblick des Paares über den Rücken, das Mike gerade in den Garten geführt hatte. Jetzt deutete er in Tonys Richtung.
    Cannavaro! Das konnte doch nicht wahr sein! Ungläubig starrte sie den großen, breitschultrigen Mann an, der jetzt direkt auf sie zukam.
    Sie bemerkte, dass er das dichte schwarze Haar jetzt länger trug – bis zum Kragen des weißen Hemds, zu dem er helle Chinos gewählt hatte. Die Freizeithose brachte die schmalen Hüften und langen Beine gut zur Geltung. Beth erschauerte erneut. Es war tatsächlich unverkennbar Cannavaro.
    Bisher hatte sie ihn nur im dunklen Anzug gesehen. Der Mann, der ihr seit Jahren in Albträumen erschien, war stets schwarz gekleidet. Im Freizeitoutfit machte er ihr fast noch mehr Angst, denn man könnte auf die Idee kommen, ihn für einen der Guten zu halten, dabei war er doch der Teufel in Menschengestalt. Jedenfalls für Beth.
    Nach der Gerichtsverhandlung vor acht Jahren hatte sie ihn nie wieder gesehen. Unterstützt von Clive Hampton, war sie Helens Rat gefolgt und hatte sich in London niedergelassen, weil sie in einer Millionenstadt weniger auffiel. Bisher hatte das auch geklappt. Doch nun begegnete sie dem verhassten Mann bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche! Beth nahm sich zusammen. Sie musste jetzt ruhig und selbstbewusst auftreten. Es würde nur sein Misstrauen erregen, wenn sie sich schnell aus dem Staub machte.
    Und dieser Cannavaro war Tonys Bruder? Unvorstellbar. Er war viel größer und sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Tony hatte ein offenes, frisches Gesicht, war jung, witzig und ging strahlend durchs Leben. Cannavaro hatte schwarzes Haar, einen mediterranen Teint und eher harte Gesichtszüge, die auf Rücksichtslosigkeit und Arroganz hindeuteten. Außerdem trugen sie nicht denselben Nachnamen.
    „Ihr seht völlig verschieden aus.“ Beth wunderte sich.
    „Wir haben dieselbe Mutter, aber unterschiedliche Väter“, erklärte Tony. „Ich sehe meinem Vater ähnlich, Dante unserer italienischen Mutter. Dad hat sie in Italien kennengelernt. Sie war damals verwitwet und hatte einen dreizehnjährigen Sohn. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie haben ganz schnell geheiratet, und Dad hat sie mit nach England gebracht. Dante ist weiterhin in Italien zur Schule gegangen und hat dort auch studiert. Deshalb haben wir uns nur in den Ferien gesehen, die wir meistens in Mums altem Zuhause verbracht haben. Meine Eltern verbringen jedes Jahr einige Zeit dort. Ich war schon ewig nicht mehr da. Das Landleben ist mir viel zu öde. Dante dagegen liebt es. Der Landsitz gehört jetzt ihm. Er hat ihn von seinem Vater geerbt, dazu ein riesiges Vermögen und fünfzig Prozent an der Anwaltskanzlei der Familie.“
    Die Neuigkeit, Tonys Verwandtschaft betreffend, setzte Beth sehr zu. Es war schlimm genug, auch nur eine Minute in der Gesellschaft des verhassten Mannes verbringen zu müssen, ein ganzer Abend war schlichtweg unvorstellbar.
    Frustriert hörte sie Tony weiter zu.
    „Ich bin ja vierzehn Jahre jünger als Dante, und er hat mir immer sehr imponiert. Dante hat alles: Er ist groß, sieht gut aus, ist sportlich und unvorstellbar reich. Eigentlich hat er es gar nicht nötig zu arbeiten. Aber er kann wohl nicht anders. Mir ist er zu kopfbestimmt. Trotzdem kann man auch Spaß mit ihm haben. Und die Frauen liegen ihm zu Füßen. Ich stelle ihn dir jetzt vor.“
    „Nein“, widersprach Beth schnell. „Ihr habt euch sicher viel zu erzählen, und ich muss jetzt sowieso Binkie füttern.“
    Tony verstärkte den Griff um ihre Taille. „Der Kater kann warten. Tu mir einen

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