Julia Extra Band 377
Monat und kann das Baby immer noch verlieren. Ich möchte jetzt einfach meine Ruhe haben und mich an den Gedanken gewöhnen, schwanger zu sein. In einigen Wochen kannst du dich ja wieder melden, wenn du unbedingt willst. Dann können wir reden. Aber eins kann ich dir jetzt schon sagen: Heiraten werde ich dich nicht. Es ist mein Körper, mein Baby, und damit Schluss. Verstanden?“
Wahrscheinlich hat sie recht, musste Dante sich widerstrebend eingestehen. Er hatte wohl tatsächlich überreagiert. Es sah ihm gar nicht ähnlich, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. Aber wenn Beth sich einbildete, er würde sie jetzt wochenlang in Ruhe lassen, hatte sie sich geirrt. Sie war ja selbst nicht ganz unvermögend und konnte sich jederzeit woanders niederlassen, um ihm zu entkommen. Auf eine neuerliche Suchaktion hatte er aber keine Lust.
„Ich kann verstehen, dass du dich erst an die Vorstellung gewöhnen musst, Mutter zu werden“, gestand er ihr zu und musterte sie. Die Schatten unter den nun müden Augen gefielen ihm gar nicht. „Ich muss morgen nach Rom und möchte, dass du mich begleitest. Du kannst dort den besten Gynäkologen konsultieren und dich auf meinem Landsitz erholen. Dort gibt es genug Personal, du brauchst dich um nichts zu kümmern.“
Und dann würden sie heiraten, ob ihr das nun passte oder nicht. Eine standesamtliche Trauung ließ sich innerhalb von zwei, drei Wochen arrangieren.
„Nein danke. Ich habe meinen eigenen Arzt und bleibe lieber in meinem eigenen Haus.“
Dante verkniff sich ein Lächeln. Ihr entschlossener Gesichtsausdruck konnte ihn nicht täuschen. Beth war noch immer unglaublich naiv, trotz ihrer dunklen Vergangenheit. Sie hatte tatsächlich überhaupt nicht mit einer möglichen Schwangerschaft gerechnet und stand jetzt sichtlich unter Schock. Nein, er dachte gar nicht daran, sie sich selbst zu überlassen, bevor sie nicht eingewilligt hatte, ihn zu heiraten.
„Dein Haus hier ist sehr schön, liegt aber etwas abgelegen für eine Frau, die ganz allein ist.“
„Ich bin nicht allein. Meine Freunde wohnen ganz in der Nähe. Außerdem bin ich durchaus in der Lage, selbst für mich zu sorgen.“
Dante stand nur zwei Schritte von ihr entfernt und sah sie besorgt mit seinen dunkelbraunen Augen an. Doch sie traute ihm nicht. Dante konnte niemals ihr Freund sein. Er war viel zu berechnend. Ellen hatte er nur heiraten wollen, weil er sich einen Erben wünschte. Jetzt bin ich ja schwanger, und sein Problem hat sich von selbst gelöst, dachte Beth frustriert.
„Ich werde in den nächsten Tagen meinen Arzt konsultieren und mich gründlich durchchecken lassen. So, nun haben wir das auch geklärt, und du kannst dich beruhigt auf den Rückweg machen. Du findest sicher selbst hinaus.“
Wortlos ließ Dante sie gehen. Einige Minuten des Alleinseins wollte er ihr gern zugestehen. Aber auf gar keinen Fall einige Wochen. Sie wird mich heiraten, schwor er sich. Er würde es niemals zulassen, dass sein Kind unehelich zur Welt kam.
7. KAPITEL
Beth ging in die Küche, weil sie plötzlich sehr hungrig war und Appetit auf Omelette und Salat hatte. Schnell stellte sie alle Zutaten zusammen und platzierte die Pfanne auf dem Herd.
„Kann ich helfen?“
Erstaunt warf Beth einen Blick über die Schulter. „Nein. Hatte ich dich nicht gebeten zu gehen?“
„Ich habe seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Natürlich könnte ich auch im Pub zu Mittag essen. Bill macht einen sehr gastfreundlichen Eindruck. Und er mag dich. Er hat mir den Weg zu dir beschrieben und freut sich bestimmt, als Erster von deiner Schwangerschaft zu erfahren.“
„Aber nicht bevor ein Arzt sie bestätigt hat.“ Beth wusste, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte. „Setz dich!“ Sie machte eine Kopfbewegung Richtung Küchentisch. „Wenn du willst, kannst du mitessen. Omelette mit Schinken und Käse und Salat kann ich dir anbieten.“ Dantes Nähe brachte sie schon wieder völlig durcheinander.
„Klingt gut.“
Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung setzte er sich tatsächlich an den Küchentisch. Nun konnte sie sich auf die Zubereitung des Mittagessens konzentrieren. Binnen weniger Minuten stand es auf dem Tisch, und Beth setzte sich zu Dante.
„Lass es dir schmecken!“ Hungrig griff sie nach dem Besteck und genoss schweigend das Omelette.
„Das war köstlich“, bemerkte Dante schließlich und legte Messer und Gabel auf den leeren Teller. „Du bist eine gute Köchin.“ Sein Lächeln wirkte echt und
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