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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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ehrlich!“
    „Ich wollte nicht darüber nachdenken“, beharrte Leone.
    Misty fand immer mehr über das Netz von Intrigen heraus, in das er sie verstrickt hatte. „War es ausschließlich deine Idee, einen Caterer für ‚Brewsters‘ zu engagieren?“
    Leone stutzte. „Ja.“
    „Und ich bekam den Auftrag, weil ich die Bewerberin deiner Wahl war. Alles lief wie am Schnürchen, nicht wahr? Hast du mir auch die Rowdys auf den Hals gehetzt, weil du wusstest, dass mein Betrieb daran zugrunde gehen würde?“
    „Bist du verrückt?“, fuhr Leone auf. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Kurz nachdem ich bei ‚Brewsters‘ eingestiegen war, wurden meine Geschäftsräume verwüstet, und die Leute von der Versicherung weigerten sich, den Schaden zu bezahlen.“
    „Damit hatte ich nichts zu tun … das schwöre ich!“
    Dass Leone jede Verantwortung für den vandalistischen Akt ablehnte, tröstete Misty wenig. Die schmerzliche Entdeckung, dass der Mann, den sie liebte, noch vor dem ersten Kuss ihre Vernichtung geplant hatte, war durch nichts zu überbieten. Er hatte ihr den Probevertrag gegeben und dann in aller Ruhe zugesehen, wie sie sich in der berechtigten Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung finanziell ruinierte.
    „Du kannst mich weder für den Überfall noch für deine finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich machen“, betonte Leone noch einmal. „Daran waren deine vorschnellen Investitionen schuld. Alles andere kannst du getrost mir anlasten.“
    „Oh, keine Angst“, spottete Misty. „Ich werde mich hüten, dir unrecht zu tun. Nur eine bescheidene Frage. Wie hättest du mich als falsche Geliebte gewinnen wollen, wenn ich nicht in geschäftlichen Schwierigkeiten gewesen wäre?“
    „Ich hielt Geld für einen ausreichend überzeugenden Grund.“
    „Und jetzt schulde ich dir mehrere Tausend Pfund, von denen …“
    „Ich nichts zurückhaben will. Hatten wir diesen Punkt nicht geklärt?“
    „Nicht so ganz. Bevor du nach New York geflogen bist, habe ich dich gefragt, ob ich noch bei dir angestellt sei. Du hast die Frage bejaht …“
    „Wenn ich Nein gesagt hätte, weil unsere Abmachung nach dem Wochenende in Schottland hinfällig war, hättest du mich auf der Stelle verlassen.“ Leone sagte das mit deutlichem Vorwurf. „Ich brauchte Zeit, um unser Verhältnis zu normalisieren. Mir liegt viel an dir. Ich möchte dich nicht verlieren.“
    Misty konnte seinen Blick nicht ertragen und wandte sich ab. „Menschen, an denen dir etwas liegt, behandelst du anders. Vor allem eins werde ich dir nie verzeihen … dass du mit mir geschlafen hast. Nur weil mein vermeintlicher Vater eine Affäre mit deiner Schwester hatte … Schön, das ist bedauerlich, aber jemand hätte sie warnen sollen, sich nicht mit einem verheirateten Mann einzulassen!“
    Tödliche Stille folgte, aber Misty brachte es nicht fertig, Leone anzusehen. Etwas in ihr war für immer zerbrochen. Ihr Glaube an die Menschen war für immer zerstört, und sie würde viel Zeit brauchen, um zu erkennen, wie weit sie selbst bei dieser Zerstörung mitgewirkt hatte.
    „Misty …“
    „Während der Party auf ‚Eyrie Castle‘ warnte Oliver mich vor dir. Er sagte, ich sollte aus deinem Leben verschwinden, denn du würdest mich nur benutzen.“
    „Warum hast du mir das nicht erzählt?“, fragte Leone betroffen.
    „Ich dachte, er wäre betrunken und bloß mit dir verfeindet.“ Misty lachte trocken auf. „Jetzt werde ich mich immer fragen, ob er nicht Mitleid mit mir hatte, ob nicht ein winziger Rest von väterlicher Verantwortung sein Motiv war. Natürlich sollte ich auch seinetwegen verschwinden, damit er wieder ruhig schlafen konnte, aber sein Verdacht bezüglich deiner Person war begründet.“
    Jemand klopfte an die Tür, und als niemand antwortete, wiederholte sich das Klopfen. Leone öffnete, sprach kurz mit Salvatore und wandte sich wieder an Misty.
    „Eine gewisse Nancy hat versucht, dich in deinem Apartment zu erreichen. Sie bittet um deinen Rückruf.“
    „O nein!“ Eisiger Schreck durchfuhr Misty. Das konnte nur eins bedeuten: Birdie hatte den schrecklichen Zeitungsartikel gelesen.
    Leone gab ihr sein Handy, und Misty wählte die Nummer von „Fossetts“.
    „Bist du es, Misty? Ein Glück, dass du anrufst. Birdie ist gestern operiert worden und hat alles gut überstanden.“
    „O Nancy, was für eine wunderbare Nachricht! Wie ist es bloß dazu gekommen?“
    „Wir wussten von dem Termin schon seit zwei Wochen, aber

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