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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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bezeichnen!“
    „Vielleicht nicht“, gestand er ihr widerwillig zu.
    Ursula unternahm einen letzten Versuch. „Wahrscheinlich gibt es für alles eine ganz einfache Erklärung …“
    „Katy ist verschwunden, und ich weiß nicht, wo sie ist“, unterbrach er sie eisig. „Daran gibt es nichts zu deuten.“
    Danach schwiegen sie beide für den Rest der Fahrt.
    Mrs. Sanstead, Sophie-Jos Mutter, musste sie schon erwartet haben, denn kaum hatte Ross das Auto geparkt, kam sie ihnen schon entgegen.
    Clara Sanstead war eine nervöse und knabenhaft schlanke Frau, die ständig Diät hielt und diszipliniert im Fitnessstudio trainierte, damit sie dieselbe Kleidergröße hatte wie ihre elfjährige Tochter. Sie wirkte verschwitzt, das Haar hing ihr strähnig in die Stirn, und es war das erste Mal, dass Ursula sie ohne Make-up sah. Das hielt Clara Sanstead jedoch nicht davon ab, Ross anzuhimmeln wie ein verliebter Teenager.
    „Oh Ross, es tut mit so schrecklich leid“, sagte sie außer Atem. „Hätte ich auch nur im Entferntesten geahnt, dass Sie etwas dagegen haben könnten, hätte ich Katy natürlich nicht gehen lassen.“
    Ross ging nicht darauf ein. „Was ist passiert?“
    „Vor ungefähr einer Stunde stand Jane plötzlich vor der Tür.“
    „Was hat sie gesagt?“ Er blickte kurz auf die Uhr.
    „Nur dass sie gerade bei Ihnen gewesen wäre, dort aber niemanden angetroffen hätte. Da hätte sie sofort vermutet, dass Katy hier wäre.“
    „Und was hat Jane Katy erzählt?“, hakte er nach.
    „Dass sie eine Überraschung für sie hätte.“
    „Und was für eine?“
    „Das hat sie nicht gesagt, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart. Vielleicht weiß Sophie-Jo besser Bescheid. Sophie-Jo !“, rief Clara Sanstead in Richtung Haus.
    „Und was machte Katy für einen Eindruck?“, setzte Ross sein Verhör fort. „Wollte sie überhaupt mit ihrer Mutter gehen?“
    „Eigentlich schon. Katy war nur sehr überrascht und im ersten Moment etwas unschlüssig.“
    „Mrs. Sanstead …“
    „Clara bitte.“
    „Also Clara.“ Seiner Stimme war anzumerken, dass Ross sich nur mühsam beherrschte. „Hatten Sie keine Probleme damit, Katy mit Jane gehen zu lassen, obwohl ich es war, der sie Ihnen anvertraut hatte?“
    Clara Sanstead zuckte die knochigen Schultern und blinzelte nervös. „Haben Sie schon einmal versucht, einer Mutter zu erzählen, sie könne ihr Kind nicht mitnehmen?“
    „Nein, aber Sie hätten es tun sollen, denn schließlich hatten Sie die Verantwortung für Katy.“
    Sie war empört. „Jane hat behauptet, es wäre zwischen Ihnen so abgesprochen gewesen!“
    „Und das haben Sie ihr abgenommen?“
    „Leider habe ich sie keinem Test mit einem Lügendetektor unterzogen, wenn es das ist, was Sie meinen!“
    „Pech für Sie.“
    „Ross!“ Ursula sah ihn bittend an und legte ihm besänftigend die Hand auf den Arm. Erleichtert atmete sie auf, als er darauf nicht aggressiv reagierte.
    „Ross macht sich schreckliche Sorgen um Katy, obwohl es dazu wahrscheinlich gar keinen Grund gibt“, wandte sie sich dann beschwichtigend an Clara Sanstead.
    Anscheinend mit Erfolg, denn Clara wurde wieder etwas freundlicher. „Ja, ich weiß, dieser ständige Streit ums Sorgerecht.“ Sie seufzte. „Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Mein Ex kam auch immer, wann es ihm gerade passte, und hielt sich nicht an die Besuchsregelungen. Aber jetzt ist er wieder verheiratet, mit einer sehr viel jüngeren Frau natürlich, und hat ein neues Baby. Für Sophie-Jo bleibt da keine Zeit mehr.“
    Ursula war froh, dass Sophie-Jo aus dem Haus gelaufen kam und weder sie noch Ross auf das peinliche Geständnis antworten mussten. Sophie-Jo sah die Erwachsenen unsicher an, und Ursula lächelte ihr zu, denn sie mochte sie wirklich gern. Außerdem hielt sie es für klüger, selbst mit Sophie-Jo zu reden, anstatt es Ross zu überlassen.
    „Sophie-Jo, weißt du, was Katy und ihre Mummy vorhatten?“
    Das Mädchen biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Sie haben es mir nicht gesagt. Katy ist doch okay, oder?“
    „Natürlich.“ Ursula schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie recht behalten würde. „Aber du weißt ja, wie hektisch wir Erwachsenen werden, wenn ihr einfach verschwindet, ohne uns zu informieren, wohin.“
    Sophie-Jo nickte verständnisvoll. „Würden Sie Katy bitte ausrichten, dass sie mich anrufen soll, wenn sie wieder zurück ist?“, bat sie Ursula.
    „Aber sicher.“ Ursula betrachtete Ross aus den

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