Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
Vom Netzwerk:
lächelte. „Wo ist deine Mutter?“
    Wieder schmollte sie. „Warum fragst du immer nach meiner Mutter? Wir können doch nicht ständig aneinander kleben!“
    „Leider nicht, sonst könnte deine Mutter die Aufgabe, auf dich aufzupassen, nämlich viel besser wahrnehmen.“
    „Pah!“ Karolina griff nach einem Glas Champagner von dem Tablett, das ein Ober herumreichte. „Sie spricht mit irgendeinem Typen vom Fernsehen.“
    Finn nahm ihr das Glas ab und reichte es Amber. „Das ist für uns. Wenn du möchtest, hole ich dir etwas ohne Alkohol.“
    „Vielleicht ein Glas Milch?“ Karolina war beleidigt. „Ich frage mich, wann du endlich einsehen wirst, dass ich kein Kind mehr bin.“ Damit drehte sie sich um und ging.
    „Wenn du dich nicht mehr wie eins benimmst“, sagte Finn leise und sah ihr hinterher.
    „Oje“, sagte Ursula. „Haben alle Models solche Starallüren?“
    „Manche, aber glücklicherweise nicht alle, obwohl es ein noch größeres Handicap als Starallüren gibt“, antwortete Amber an Finns Stelle, ohne recht bei der Sache zu sein. Ihr wurde schwer ums Herz, als sie sah, dass er nur Augen für seine neueste Entdeckung hatte.
    Auch Ursula achtete mehr auf Karolinas theatralischen Abgang als auf Amber, weshalb ihr auch deren gequälter Ton entging. „Und was für ein Handicap ist das?“, fragte Ursula interessiert.
    „Viele der Models verlieben sich in Finn“, antwortete Amber ausdruckslos. „Nur dass Finn es meistens gar nicht bemerkt.“ Es war ihr plötzlich egal, was Ursula oder Finn von ihr dachten, sie musste ihrer Verzweiflung einfach Luft machen. „Oder vielleicht merkt er es doch und tut nur so unbeteiligt.“
    Finn hörte ihr nicht einmal zu.
     
     
     
     
     
     
     
     

5. KAPITEL
    Amber schreckte aus dem Schlaf auf und blieb dann völlig bewegungslos liegen. Ihre innere Uhr und die Dunkelheit sagten ihr, dass es noch sehr früh sein müsse, und sie hatte das Gefühl, dass irgendetwas anders war. Natürlich, es war der Weihnachtsmorgen, und bald würde es bei Finn und ihr, so wie in allen anderen englischen Familien auch, die Geschenke geben!
    Sie lächelte und wandte den Kopf, um zu sehen, ob Finn noch schlief. Das Lächeln gefror ihr jedoch auf den Lippen: Der Platz neben ihr war leer. Nicht, dass Finn schon aufgestanden wäre, nein, den Kissen war anzusehen, dass er sich noch gar nicht hingelegt hatte!
    Sie blickte auf den beleuchteten Radiowecker. Halb fünf. Sie blieb eine Weile liegen und horchte auf Geräusche, doch es herrschte tiefe Stille. Wahrscheinlich war Finn im Wohnzimmer und packte noch die letzten Geschenke ein. Amber rekelte sich wohlig unter der warmen Decke. Sollte sie noch etwas schlafen oder aufstehen und nach Finn suchen?
    Schließlich stand sie auf und wunderte sich, dass sie noch ihr Nachthemd trug – aber sie hatte diese Nacht ja auch allein geschlafen.
    Es war überhaupt ein sehr eigenartiger Heiligabend gewesen. Finn war morgens erst aus Australien zurückgekommen und dann bis zum späten Abend im Büro geblieben, obwohl die Agentur schon Weihnachtsferien machte. Es hatte nämlich einen tragischen Unfall gegeben. Zwei von Finns Models, die sich zu Außenaufnahmen in Australien aufhielten, waren zehn Tage zuvor verunglückt. Sie waren bei einer Notlandung in der Wüste schwer verletzt worden, und der Pilot der kleinen Sportmaschine war sogar noch am Absturzort gestorben.
    Beide Frauen lagen zwar noch in australischen Krankenhäusern, befanden sich aber auf dem Weg der Besserung. Da über das Unglück in den Medien ausführlich berichtet worden war, war Finn nach Australien geflogen, um sich der Dinge anzunehmen. Ein Interview zwischen ihm und einer australischen Reporterin war sogar in einer Nachrichtensendung des englischen Fernsehens gezeigt worden. Es war eigenartig gewesen, Finn und die hübsche blonde Reporterin auf dem Bildschirm zu sehen und zu wissen, dass Finn Tausende von Meilen von ihr entfernt war.
    Als Amber Finn vom Flughafen abgeholt hatte, hatte er blass, abgemagert und völlig überanstrengt gewirkt, da er sich in Australien einen Grippevirus eingefangen hatte. Amber hätte Finn am liebsten sofort ins Bett geschickt, doch er hatte sich geweigert und war ins Büro gegangen, um seinen Schreibtisch aufzuräumen.
    Amber gähnte, strich sich das Haar zurück und machte sich auf, um Finn zu suchen. Wahrscheinlich war die Zeitumstellung schuld daran, dass er die Nacht nicht hatte schlafen können. Sie fand ihn im Wohnzimmer, wo er in

Weitere Kostenlose Bücher