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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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geschickt das Thema. „Prodigy hat einige unserer neusten Models gebucht, daher ist es für uns ein Pflichtbesuch.“
    „Ganz im Gegenteil, ich freue mich darauf“, antwortete Ursula eifrig. „Jeder sagt mir, dass ich viel zu wenig ausgehe. Aber ich freue mich, dass ich vor der Party die Gelegenheit habe, allein mit euch zu sprechen, denn ich habe euch eine aufregende Neuigkeit mitzuteilen.“
    Ursulas Augen strahlten dabei so, dass Amber einen völlig falschen Schluss zog. „Jetzt sag nur nicht, dass sich Ross scheiden lässt!“, rief sie und hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen, als sie sah, wie peinlich berührt ihre Schwester sie anblickte.
    „Nicht, dass ich wüsste“, überging Ursula tapfer die taktlose Bemerkung. „Nein, es ist viel aufregender.“ Sie musste schlucken. „Ihr wollt doch am Valentinstag heiraten …“ Sie verstummte, als sie Ambers betretenen Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Hast du das aus der Illustrierten? Oder gibt es noch andere Publikationen, die ich noch nicht kenne?“, fragte Finn ausdruckslos.
    Ursula war klar, dass sie ins Fettnäpfchen getreten war. Da sie wusste, dass alles, was sie sagte, falsch aufgefasst werden konnte, entschied sie sich für die Wahrheit.
    „Ich habe es auch aus der Illustrierten, Finn, und ich habe Amber schon gesagt, dass es mir unverständlich ist, wie sie ein solches Interview geben konnte. Davon unabhängig hatte sie mir jedoch auch schon vorher erzählt, dass du vom Valentinstag gesprochen hattest. Wie auch immer, ihr müsst den Termin verschieben. Deswegen nämlich …“ Sie kramte in ihrer Handtasche und zog einen zerknitterten Zeitungsausschnitt hervor, den sie auf dem Tisch glatt strich.
    Finn und Amber beugten sich vor, um besser sehen zu können. „Es ist ein Hochzeitskleid – und ein wunderschönes obendrein“, bemerkte Finn anerkennend.
    Ursula nickte nur, den Blick fest auf ihre Schwester geheftet.
    Amber war blass geworden. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Sprache wiedergefunden hatte. „Mums Kleid! Es ist Mums Kleid!“
    Ursula befürchtete, Amber könnte jeden Moment ohnmächtig werden. „Nein, Amber, es ist nicht Mums Kleid, es sieht nur so aus – es ist eine Kopie.“
    Finn runzelte besorgt die Stirn und ergriff Ambers Hand. „Alles in Ordnung, Sweetheart?“, fragte er.
    Schutz suchend umfasste sie seine Hand und drückte sie ganz fest. „Ja, Finn“, antwortete sie schwach.
    „Schön. Dann könnte mir ja eine von euch beiden erklären, was es mit diesem Kleid auf sich hat.“
    Ursula versuchte es. „Als wir noch kleine Kinder waren, arbeitete unsere Mutter in einem großen Londoner Modegeschäft als Putzfrau.“
    Finn nickte. „Ja, ich erinnere mich, dass Amber mir es einmal erzählt hat.“
    „Und in diesem Modegeschäft wurde das wunderschönste Brautkleid ausgestellt, das man sich nur vorstellen kann und in das sich unsere Mutter sofort verliebte. Immer wieder musste sie es sich ansehen. Daher konnte sie überhaupt nicht begreifen, dass keine Kundin es haben wollte und es schließlich, drastisch reduziert, im Ausverkauf angeboten wurde. Sie stand die ganze Nacht vor der Tür, um am Morgen als Erste im Laden zu sein, und kaufte es.“
    „Aber warum?“, wollte Finn wissen. „War sie zu der Zeit nicht schon längst verheiratet?“
    „Natürlich, aber romantisch, wie sie war, wollte sie das Kleid für uns ! Amber und ich sollten es zur Hochzeit tragen. Wir haben das Kleid, das in einer Plastikhülle steckte, oft ehrfürchtig berührt und von dem Tag geträumt, an dem wir es einmal tragen würden …“ Ursula versagte die Stimme. „Aber dann starb Dad, und Mum musste das Kleid verkaufen, obwohl es ihr fast das Herz gebrochen hätte.“
    „Und wo ist es jetzt?“, erkundigte sich Finn.
    „Das weiß niemand. Ein gewisser Luke Goodwin ist dabei, es ausfindig zu machen – aber das ist eine andere Geschichte. Die Tochter der Frau, die das Kleid damals entworfen hatte, hat jedoch mit einem Kleid, das dem ursprünglichen Modell sehr ähnlich sieht, einen Wettbewerb gewonnen.“ Ursula deutete mit dem Zeigefinger auf das Foto. „Sie hat gerade einen Brautsalon in der Nähe von Winchester eröffnet und verlost das Kleid aus diesem Grund. Ich habe einen Zettel mit deinem Namen in die Lostrommel geworfen, Amber.“
    Amber fand die Geschichte sehr verwirrend und bedrückend, denn es schmerzte sie, von ihrer Hochzeit zu sprechen, weil Finn und sie sich in letzter Zeit so oft gestritten hatten. Sie strich

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