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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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stark duftendes Badeöl dazu und stieg in die Wanne. Sie versuchte, ihren Kummer zu vergessen, zu entspannen und wieder die unromantische, vernünftige Louise zu werden, für die der Umgang mit Alex kein Problem war. Daher schlüpfte sie nach dem Abtrocknen in ihre Jeans und ein schlichtes T-Shirt.
    Nichts erinnerte mehr an eine Braut.
    Sollte Alex es noch wünschen, würde sie weiterhin die Rolle spielen, die er ihr zugedacht hatte. Am folgenden Wochenende fand das entscheidende Ereignis statt, der Ball im Haus seiner Großmutter. Würde Alex dann immer noch derart offensichtlich seiner verlorenen Freiheit nachtrauern, würde ihnen allerdings niemand die überstürzte Liebesheirat abnehmen. Darüber würde sie mit Alex sprechen müssen, wenn er zurückkehrte.
    Falls er zurückkehrte.
    Noch nie im Leben hatte sie sich derart verlassen und verzweifelt gefühlt.
    Die Zeit verging nur langsam. Am späten Abend ging Louise schließlich in die Küche, um sich das Risotto mit Meeresfrüchten zu machen, das sie vorbereitet hatte – in der kindischen Hoffnung, es würde ein romantisches Essen bei Kerzenschein werden.
    Sie schenkte sich ein zweites Glas von dem trockenen Weißwein ein, den sie dazu ausgesucht hatte. Was war nur schiefgelaufen? Im Virginia Cottage, als sie sich gerade kennengelernt hatten, war Alex von ihren Kochkünsten begeistert gewesen und hatte ihr sogar empfohlen, einen Beruf daraus zu machen – und jetzt? Jetzt durfte sie höchstens Kaffee zubereiten.
    Entschieden steckte sie den Korken wieder auf die Flasche und stellte diese zurück in den Kühlschrank. Sie brauchte einen klaren Kopf, wenn Alex nach Hause kam, denn sie musste viele Dinge mit ihm besprechen.
    Nachdem Louise die Küche aufgeräumt hatte, setzte sie sich vor den Fernseher und versuchte, sich auf das Programm zu konzentrieren, nickte dabei jedoch ein. Als sie die Augen wieder öffnete, war es schon weit nach Mitternacht. Sie wartete noch eine Stunde, und als Alex dann immer noch nicht zu Hause war, gab sie sich geschlagen und ging ins Bett.
    Unruhig drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Nein, sie konnte sich nicht länger etwas vormachen. Alex hatte weder überraschend ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, noch war er mit dem Auto verunglückt – dann hätte sie längst eine Nachricht erhalten.
    Es blieb nur eine Möglichkeit. Er verbrachte die Hochzeitsnacht in den Armen einer anderen Frau!
    Louise zog sich die Decke über den Kopf, als könnte sie sich so vor den Bildern schützen, die sie verfolgten: Alex und Lucinda unbekleidet und eng umschlungen zwischen zerwühlten Kissen …
    Nach einem immer wieder durch Albträume gestörten Schlaf wachte Louise am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen auf. Benommen griff sie nach ihrem Morgenmantel und machte sich auf den Weg in die Küche, um sich einen starken Kaffee zu kochen. Als sie an Alex’ Schlafzimmer vorbeikam, warf sie einen Blick hinein. Sein Bett war unberührt. Er war also die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen!
    Sie stellte die Thermoskanne mit Kaffee und einen Becher auf ein Tablett und ging ins Wohnzimmer. Als sie hörte, wie die Eingangstür aufgeschlossen wurde, blieb sie wie erstarrt stehen und wartete.
    Alex trug noch seinen Hochzeitsanzug. Das Jackett hatte er jedoch aufgeknöpft, die Krawatte in die Jackentasche gesteckt, und das Hemd stand offen. Er hatte stark gerötete Augen, war unrasiert und bewegte sich fahrig. Er hatte die Nacht durchgemacht, das war eindeutig.
    „Schön, dass du endlich zu Hause bist“, empfing Louise ihn, als wäre es alles ganz normal.
    „Als Kavalier wollte ich dir meine Anwesenheit in deiner Hochzeitsnacht ersparen.“ Alex lächelte zynisch.
    Sie stellte das Tablett auf den Wohnzimmertisch und drehte ihm den Rücken zu. „Ich habe mir Sorgen gemacht“, gestand sie zögernd. „Ich wusste nicht, wo du warst.“
    „Möchtest du Details hören?“, fragte er spöttisch. „Wo und mit wem?“
    Seine Worte trafen sie tief, und am liebsten wäre sie in ihr Zimmer geflüchtet. Das hätte ihm allerdings nur gezeigt, dass sie längst nicht so souverän war, wie sie sich gab. Deshalb riss sie sich zusammen, wandte sich wieder zu ihm um und blickte ihm ins Gesicht.
    „Nein, es geht mich nichts an, und ich möchte es auch gar nicht wissen. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass du nach Belieben kommst und gehst.“
    Er hob die Arme wie zu einem Dankgebet. „Womit habe ich eine derart verständnisvolle Frau nur verdient?“,

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