Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
wollen.“
    „Liebe ist nur eine Entschuldigung dafür, dass man anderen wehtun kann.“
    Jonathan sprach ganz nüchtern und nahm die Schachtel mit den Fotos. „Wenn du Coltons Zimmer ansehen möchtest, dann tu es jetzt. Ich will hier so schnell wie möglich raus.“
    Cynthia hörte nur noch seine Schritte auf der Treppe. Sie suchte das Kinderzimmer. Doch es sah nicht nach Kinderzimmer aus. Eher wie ein künstlich hergerichteter, kühler Raum für ein Modemagazin.
    Die Wände waren mit blasser Rohseide tapeziert. Die Vorhänge waren aus demselben Material. Die Wiege hatte einen Himmel, der groß und protzig aussah und dieselbe Farbe wie die Gardinen hatte. Die Einrichtungsgegenstände auf der Kommode waren aus Silber oder Glas. Es gab nichts Buntes oder Gemütliches, keine Plüschtiere und Spielzeuge – es war mehr ein Ausstellungsraum als ein Zimmer. Nichts Kindgerechtes.
    „Möchtest du etwas mitnehmen?“, fragte Jonathan hinter ihr. Offensichtlich hatte er seine Meinung geändert und war wieder nach oben gekommen.
    Sie drehte sich um und sah ihn an. „Ich weiß nicht, ob Colton Glück gehabt hat, hier herauszukommen, oder ob ich sein Zimmer vollkommen falsch eingerichtet habe.“
    Seine blaugrauen Augen hatten einen leeren Ausdruck. Sie wollte auf ihn zugehen und ihn trösten. Sie wollte in seinen Armen liegen und ihn von seinem Kummer heilen. Doch er war Jonathan Steele, und sie war nur ein Kindermädchen.
    Jonathan hatte schon seit einer Stunde aufgehört zu arbeiten, aber er setzte keinen Fuß vor sein Arbeitszimmer. Er wusste, was ihn draußen erwartete – überall lauerten Cynthia und Colton. Seitdem sie von Davids Haus zurückgekehrt waren, hielten sie sich in seiner Nähe auf. Er wünschte fast, dass er irgendwo verschwinden könnte, um ihrem Mitgefühl zu entgehen.
    Doch er musste sich eingestehen, dass er nirgendwo anders als bei Cynthia sein wollte.
    Ärgerlich nahm er die Morgenzeitung auf, die Lucinda liegen gelassen hatte. Vielleicht könnte er so etwas Ablenkung finden.
    Doch bevor er sich in einen Artikel vertiefen konnte, klingelte es an der Tür. Sekunden später erschallte lautes Lachen in dem leeren Haus. Gesprächsfetzen drangen an sein Ohr und noch mehr Gelächter.
    Trotz seiner Vorbehalte ging er hinaus, um nachzusehen, wer gekommen war. Vom Treppenabsatz konnte er Jenny, Brad und Brett sehen, die mit ihren Inline-Skates auf dem Marmorfußboden herumfuhren.
    Cynthia schrie vor Entsetzen auf. „Seid ihr verrückt geworden? Ihr könnt doch hier im Haus nicht mit Inline-Skates herumfahren! Hört sofort damit auf!“
    „Ach, Cyn!“, rief einer der Jungen. „Hier drinnen geht es einfach super!“
    „Es ist Mr. Steeles Haus, und ich will mir erst gar nicht vorstellen, was das für Spuren hinterlässt!“
    „Lucinda war einverstanden“, sagte Jenny, als sie sich hinsetzte und die Inline-Skates auszog. Sie lächelte die Haushälterin an. „Ich glaube nicht, dass wir etwas schmutzig gemacht haben. Aber wenn doch, dann helfe ich Ihnen gern beim Saubermachen.“
    Lucinda winkte ab. „Das kann ich schon allein.“
    „Wir haben dich vermisst“, sagte Jenny zu ihrer älteren Schwester. „Deshalb sind wir kurz zu dir gefahren. Und wie geht es dem kleinen Colton?“
    Sie beugte sich über das Baby und nahm ihn vorsichtig in die Arme. Brad und Brett rappelten sich auf. „Gibt es hier auch so megacoole Sachen wie einen Pool?“, fragte einer von ihnen.
    Cynthia nahm die beiden Jungen in die Arme. „Das hat eure megacoole Schwester noch nicht herausgefunden.“
    Beide Jungen lachten. „Warum kannst du es nicht leiden, wenn wir ‚megacool‘ sagen?“
    „Ich möchte, dass ihr korrekt sprechen lernt.“
    „Meinst du, dass Mr. Steele Videospiele hat?“
    Jonathan beobachtete die Geschwister. Cynthia hielt ihre Brüder immer noch in den Armen. Alle vier Geschwister sahen sich mit ihren blonden Haaren sehr ähnlich, und alle trugen Sweatshirts und Jeans.
    Sie sind Halbgeschwister, dachte Jonathan. Genau wie David und ich. Sein Herz verkrampfte sich, als er sich fragte, warum es zwischen ihm und seinem Bruder so schiefgegangen war.
    Lucinda kam geschäftig in die Mitte des Raumes. „Es ist schon spät“, sagte sie. „Ich finde, ihr solltet zum Essen bleiben. Ich kann sehr gut kochen!“
    „Das ist ja prima!“, sagte einer der Zwillinge. Jonathan fragte sich, wie man sie wohl auseinanderhalten konnte. Er würde Cynthia danach fragen.
    „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist“,

Weitere Kostenlose Bücher