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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Segen.
    „Jetzt hast du sogar herausgefunden, wie man Brad und Brett auseinander halten kann“, sagte sie lächelnd. „Das ist bisher nur wenigen Menschen gelungen.“
    Brett war gesprächiger, und Brad war der stille Rebell. Er hatte eine kleine Narbe über der linken Augenbraue – die Erinnerung an einen Sturz vom Sofa im Kleinkindalter, als beide Jungen wild darauf herumgehüpft waren.
    „Heute hat Lucinda ihren freien Tag“, fing Cynthia an.
    „Ich weiß.“
    „Gut.“ Sie ging zu ihm und legte Colton in seine Arme. Jonathan war so überrascht, dass er instinktiv das Baby ängstlich an seine Brust presste.
    „Ich möchte duschen“, verkündete Cynthia. „So lange musst du auf Colton aufpassen. Ich bin in etwa zwanzig Minuten zurück.“
    Jonathan begann zu schwitzen und hielt das Baby steif von sich. „Das kann ich nicht. Was ist, wenn er irgendetwas braucht?“
    Colton begann zu quengeln, was Jonathan noch nervöser machte.
    „Du darfst ihn nicht so halten“, sagte Cynthia und legte das Baby an seine Brust. „Du musst mit ihm kuscheln. Tu einfach so, als wäre er der große Bär, den du mir ins Krankenhaus gebracht hast.“
    „Es würde dir gar nicht gefallen, wenn ich ihn in den Kleiderschrank stecke.“
    Sie presste die Lippen zusammen, um nicht zu lachen. „Du weißt, was ich meine. Er hat gegessen und ist frisch gewickelt, daher braucht er in der nächsten halben Stunde nichts Besonderes.“
    Sie winkte ihm kurz zu und verschwand.
    Jonathan starrte das kleine Kind an. Blaue Augen starrten zurück.
    „Und was jetzt?“, fragte er.
    Colton krähte und wedelte mit den Fingern.
    „Du lässt mich wohl nicht in Ruhe die Zeitung lesen?“, fragte Jonathan. Colton überraschte ihn mit einem Lächeln. Unwillkürlich lächelte Jonathan zurück und nahm das Baby auf seine linke Seite, so, wie er es bei Cynthia gesehen hatte. Colton hatte keine großen Ansprüche an seinen Babysitter und begann sich selbst mit seinen Fingern zu beschäftigen.
    Jonathan sah den kleinen Jungen an. Er war der Sohn seines Bruders, zu dem er kein gutes Verhältnis gehabt hatte. Doch er war deshalb nicht böse auf Colton. Dieses Kind war vollkommen hilflos und konnte so wenig für das Verhalten seines Vaters, wie er selbst damals für das Verhalten seiner Mutter. Trotzdem hatte der alte Steele ihm den Rücken zugewandt. Jonathan war in seinem eigenen Elternhaus nicht willkommen gewesen.
    „Das werde ich dir nicht antun“, sagte Jonathan leise und streichelte Coltons zarte Wange. „Ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich lieben werde, aber ich werde dir nie das Gefühl geben, dass du nicht willkommen bist.“
    Dem Baby schien der Klang seiner Stimme zu gefallen, und so las ihm Jonathan laut den Wirtschaftsteil der Zeitung vor.
    Etwas später kam Cynthia ins Esszimmer zurück. Sie hatte geduscht und Jeans und ein grün-schwarz kariertes T-Shirt angezogen, das ihre grünen Augen betonte. Sie trug die Haare offen, hatte etwas Make-up aufgetragen und duftete nach Shampoo und Duschgel.
    „Heute ist Sonntag“, verkündete sie und nahm sich etwas Kaffee. „Ich dachte, du würdest vielleicht gern etwas Zeit mit Colton verbringen und einen Familientag einlegen. Aber wenn du mich gern dabeihättest, um dir zur Hand zu gehen, bin ich natürlich dabei.“
    Plötzlich hatte er die Vorstellung von einem schönen Picknick oder einem gemütlichen Sonntag zu Hause – und zwar zu dritt.
    Cynthia saß ihm gegenüber und lächelte. Als sie nach ihrer Kaffeetasse griff, zeichneten sich ihre vollen Brüste deutlich unter dem T-Shirt ab. Das Verlangen, sie in seine Arme zu ziehen und zu küssen, war fast übermächtig. Er begehrte sie mehr als je eine andere Frau zuvor. Und das, obwohl sie so vollkommen unpassend für ihn war. Doch vielleicht machte gerade das sie so anziehend für ihn, eben weil sie ganz anders war als er.
    Dass er bei Cynthia an eine feste Bindung dachte, jagte ihm einen gehörigen Schrecken ein. Er lebte allein, und so sollte es auch bleiben.
    Er drückte ihr Colton in die Arme. „Ich habe kein Interesse daran, mit dir heile Familie zu spielen“, sagte er brutal. „Ich erwarte von dir, dass du deinen Job machst, nicht mehr.“
    Jonathan verschwand aus dem Esszimmer und verließ das Haus. Er beschloss, ins Büro zu gehen und zu arbeiten, weil er nicht wusste, wohin er sonst flüchten könnte.
    Doch zum ersten Mal in seinem Leben konnte er sich nicht in seine Arbeit vertiefen. Immer wieder tauchte Cynthias

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