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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mulmig?“
    „Das ist noch milde ausgedrückt.“ Austin seufzte, und Travis sah ihn mitfühlend an.
    „Wem sagst du das? Die Frauen tun immer so, als wäre es ein Kinderspiel, Vater zu werden.“
    Elizabeth und Rebecca kamen zurück. Mit ihrem Blütenkranz, dem offenen blonden Haar und dem hellen Kleid sah Rebecca wirklich jungfräulich aus, auch wenn sie es nicht mehr war. Aber sie hatte einfach diese unschuldige Ausstrahlung, gerade auch durch das schüchterne Lächeln, das sie jetzt aufgesetzt hatte.
    Die Diamanten funkelten an ihrer Hand, und er musste lächeln. Dieser ungläubige Blick, als er ihr den Ring angesteckt hatte, hatte ihn mehr als alles andere davon überzeugt, dass sie ihn nicht um seines Geldes willen geheiratet hatte. Wahrscheinlich hatte sie gar nicht mehr daran gedacht, dass er wohlhabend war.
    Er betrachtete den Ring an seiner Hand. Es hatte ihn überrascht, dass sie daran gedacht hatte. Und er hatte sich darüber gefreut. Ihre Geste hatte seine Bitterkeit darüber, dass sie niemandem von der Hochzeit oder dem Baby erzählt hatte, abgemildert. Für diese Geheimniskrämerei hatte er nur einen möglichen Grund gefunden: Sie schämte sich seiner.
    Jetzt stand Travis auf und hob das Glas. „Auf das Brautpaar“, sagte er. „Ich wünsche euch ein langes und glückliches Leben miteinander.“
    Austin wartete, aber beide Frauen ließen ihr Glas stehen. Rebecca fing seinen verständnislosen Blick auf und lehnte sich leicht an ihn. „In der Schwangerschaft herrscht striktes Alkoholverbot“, flüsterte sie ihm zu. „Es täte dem Baby nicht gut.“
    Endlich verstand er. „Entschuldige. Darauf hätte ich auch selbst kommen können.“
    Nach dem Essen, als sie auf den Nachtisch warteten, saß Rebecca wie in sich versunken an ihrem Platz.
    „Was ist los?“, wollte Austin wissen.
    „Ich glaube, ich befinde mich in einer Art Schockzustand“, gestand sie mit einem Lächeln.
    Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. „Hast du überhaupt geschlafen?“
    „Nicht besonders gut. Außerdem bin ich spät ins Bett gegangen, weil ich meine ganzen Sachen noch zusammengepackt habe.“
    „Aber das hätte ich doch heute für dich tun können.“
    Überrascht stellte er fest, dass sie errötete. „Ich wollte, dass meine Sachen schon bei dir sind, wenn wir zurückkommen. Mary kümmert sich darum.“ Sie sah ihn an, als erwartete sie Vorwürfe.
    „Das verstehe ich.“ In Wirklichkeit verstand er gar nichts. Warum hatte sie es so eilig, zu ihm zu ziehen? Eigentlich hatte er erwartet, dass sie sich noch ein paar Tage Zeit lassen würde.
    Er versuchte, sich einzureden, dass es ihm gleichgültig war, was sie über ihn oder diese Ehe dachte. Wichtig war, dass das Kind nicht ohne Vater aufwachsen musste. Das war ihm genug. Oder es hätte ihm genug sein sollen. Trotzdem wurde er das Gefühl der Unzulänglichkeit nicht los.
    Er war vierunddreißig Jahre alt, erfolgreich und nicht dumm. In Glenwood wurde er als gute Partie gehandelt. Warum also hatte Rebecca kein Wort über die Hochzeit verlauten lassen? Und warum – das beunruhigte ihn am meisten –, warum machte ihm das alles überhaupt etwas aus? Schließlich wollte er doch gar nicht, dass sie irgendwelche Gefühle für ihn entwickelte. Eigentlich lief also alles nach seinem Willen. Besser hätte es gar nicht sein können.
    Austin war den Rest des Abends ungewöhnlich ruhig, und Rebecca fragte sich, ob sie etwas falsch gemacht hatte. Als sie dann neben ihm im Auto saß, war sie den Tränen nahe.
    „In ein paar Monaten, wenn das neue Kinderheim fertig ist, ziehen wir in das große Haus“, sagte Austin, während er den Gurt umlegte. „Dort hast du mit dem Kind mehr Platz.“
    „Ziehst du auch mit um, oder willst du im Loft bleiben?“
    Er sah sie an. „Ich wollte eigentlich mitkommen. Oder hast du etwas dagegen?“
    Sie musste blinzeln, um die Tränen zurückzuhalten. Sie waren gerade drei Stunden verheiratet und sprachen wie Fremde miteinander. „Nein, natürlich nicht.“
    „Warum hast du dann gefragt?“
    „Weil du gesagt hast, dass ich mit dem Kind dann mehr Platz habe. Das klang so, als sollten wir allein dort wohnen.“
    Er hob die Hand, als wollte er sie berühren, und sie neigte sich ein wenig zu ihm. Aber da ließ er den Arm wieder sinken.
    „Ich nehme diese Ehe ernst“, sagte er, ohne sie anzuschauen. „Und ich werde mich bemühen, ein guter Ehemann und Vater zu sein. Du musst mir nur sagen, was du von mir erwartest.“
    Wie romantisch,

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