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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Mann seine Triebe zügeln. Es war schon schwierig genug, dass sie sich im selben Haus aufhielt und er sie hörte, ihren Duft wahrnahm, sie sah. Wenn sie auch noch neben ihm im Bett läge, würde es die Hölle für ihn sein.
    Er massierte sich die Schläfen. Das alles wäre nicht so schlimm, wenn er nicht den glücklichen Ausdruck in ihren Augen gesehen hatte, als er sie am Hochzeitsabend die Treppe hinaufgetragen hatte. Am liebsten hätte er sie gleich in sein Bett gebracht und das abgetrennte Zimmer zum Kinderzimmer ernannt. Sie hätte nie erfahren, dass es eine Lüge war. Aber er hatte es nicht getan, denn er wusste, dass es für sie beide so besser war.
    Warum also fühlte er sich dann trotzdem so miserabel?
    Er hörte die Haustür ins Schloss fallen und dann langsame Schritte auf der Treppe. Offenbar hatte Rebecca es nicht eilig, ihn zu sehen. Er hatte immer gewusst, dass er alles andere als der geborene Ehemann war. Deshalb hatte er eine feste Bindung bisher ja auch immer gemieden. Jetzt waren sie gerade eine Woche verheiratet und beide unglücklich. Vielleicht war es am besten für sie, wenn er sie gehen ließ.
    Rebecca kam zu ihm. „Wir sind fertig“, berichtete sie. Sie stand so nahe bei ihm, dass sie ihn hätte berühren können. Aber sie tat es nicht. Quälte sie ihn mit Absicht? Fast hoffte er es, denn dann hätte sie es ihm leichter gemacht. Wie immer trug sie ein leichtes Sommerkleid, und außer Wimpertusche und ein wenig Lippenstift hatte sie kein Make-up aufgelegt. Der Ehering war ihr einziger Schmuck.
    „Hast du Sorgen, Austin?“
    Die Frage überraschte ihn. Er nahm ihre Hand. Der Ring sah hübsch aus an ihrem Finger. In ihren Augen entdeckte er viele Fragen. Sie versuchte, ihn zu verstehen, sich seine Stimmungsschwankungen zu erklären. Warum machte er es ihr nur so schwer?
    „Ich habe gerade an unsere erste Nacht gedacht.“
    „Warum?“
    „Ich weiß es nicht. Du hast so unschuldig ausgesehen, und ich wusste immer genau, was du denkst.“
    Sie wurde rot. „Du musst mich für ziemlich bescheuert gehalten haben.“
    „Ich fand dich sehr schön und sehr verführerisch.“
    „Du bereust diese Nacht, habe ich recht?“
    Er ließ ihre Hand los und hob ihr Kinn an, bis ihre Blicke sich trafen. „Nein. Aber du hättest auf einen Mann warten sollen, der dich liebt.“
    „Ich dachte, du glaubst nicht an die Liebe.“
    „Aber du.“ Er lächelte leicht. „Trotzdem, das Kind ist etwas Besonderes. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Vater werden würde.“
    Ihre Augen wurden feucht, und er redete sich ein, dass die Hormone daran schuld waren, nicht er. Ihre Lippen öffneten sich leicht. Es wäre einfach gewesen, sie zu küssen. Zu einfach. Er zog sich zurück.
    „Du fährst zum Jahrmarkt?“, fragte er, und sie nickte. „Hoffentlich bist du auf den Klatsch vorbereitet.“
    Rebecca sah zu ihm auf, und bevor er noch fliehen konnte, hob sie die Hand und berührte seinen Ohrring. Ihr Lächeln weckte den Wunsch in ihm, sie an sich zu ziehen und festzuhalten, bis sonst nichts mehr wichtig war.
    „Du meinst, die Leute reden darüber, warum der große Frauenheld sich mit der kleinen unschuldigen Rebecca Chambers zusammengetan hat?“
    „Genau. Außer dass du jetzt Rebecca Lucas heißt.“
    „Ja.“ Ihr Lächeln verschwand. „Richtig. Ich bin ja jetzt deine Frau. Auf dem Papier jedenfalls.“ Sie ließ die Hand sinken. „Ich muss jetzt fahren.“
    „Rebecca, es tut mir leid“, sagte er. Er spürte ihren Schmerz, aber er wusste nicht, was er dagegen tun konnte. „Ich wollte …“
    „Nicht jetzt“, sagte sie. An der Treppe drehte sie sich noch einmal um. „Die Sonne scheint, es ist warm, und ich möchte mir die gute Stimmung nicht verderben.“ Sie neigte den Kopf ein wenig. „Was hast du heute vor?“
    Er wollte nicht, dass sie ging, aber er hatte nicht das Recht, sie zu bitten, bei ihm zu bleiben. „Ich habe ein paar Laborversuche laufen.“
    „Aha. Na gut. Es wird wahrscheinlich spät.“ Sie zögerte und murmelte dann etwas, das verdächtig nach einem Fluch klang. Allerdings fluchte Rebecca nie. „Möchtest du nicht mitkommen?“, fragte sie dann. „Du musst natürlich nicht, aber heute ist der vierte Juli, und ich fände es schön, wenn wir zusammen …“ Sie machte den Mund wieder zu, und ihre Schultern sackten nach unten. „Vergiss es. Es war eine dumme Idee.“
    Er sollte wirklich nicht mitgehen. Je mehr er mit ihr zusammen war, desto schwieriger war es, sie nachts allein in

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